Frederike Probert

Unternehmerin und Expertin für die Digitalwirtschaft und mittlerweile Profi-Netzwerkerin.

(Foto: Franz Grünewald)

Mindshift-Podcast Digital-Expertin Frederike Probert: „Für Netzwerken ist es nie zu spät“

In der Krise ist Netzwerken wichtiger denn je, da persönliche Treffen fehlen. Im Podcast erklärt Unternehmerin Probert, wie erfolgreiches Kontakteknüpfen gerade jetzt gelingt.
05.02.2021 - 10:42 Uhr 1 Kommentar

Düsseldorf Networking – ein Begriff, den man schon oft gehört hat. Trotzdem knüpfen immer noch viele Menschen nicht aktiv neue Kontakte, um beruflich voranzukommen. Dabei kann ein gut gepflegtes und sinnvoll strukturiertes Netzwerk helfen, sich beruflich weiterzuentwickeln und den nächsten Karriereschritt zu machen.

Wie genau erfolgreiches Business-Networking funktioniert, darüber haben wir mit der Hamburgerin Frederike Probert in der neuen Folge von Handelsblatt-Mindshift gesprochen. Sie ist nicht nur eine erfolgreiche Unternehmerin und Expertin für die Digitalwirtschaft, sondern hat sich mittlerweile auch als Profi-Netzwerkerin mit ihrer Firma „Mission Female“ einen Namen gemacht.

Probert startete ihre Karriere im Medienbereich bei Konzernen wie Yahoo, AOL und Microsoft. „Ich wollte auch andere Frauen für den Techbereich begeistern, fürs Coden, fürs Programmieren“, erzählt sie. „Zu dem Zeitpunkt war ich eine Art Rolemodel und konnte viele Frauen motivieren, auch in diesen Bereich zu gehen.“

Trotzdem: Nach 20 Jahren in der Branche brauchte sie vor zwei Jahren eine neue Herausforderung, einen Tapetenwechsel. „Ich bin einfach zu jung, um mit einem Thema meine Zeit zu verbringen, wenn ich merke, mein Herzblut ist nicht mehr ganz da.“

Frederike besorgt sich 2018 ein Wohnmobil, verabschiedet sich von ihrem Mann und fährt mit ihrem Hund Fiete los – 50.000 Kilometer durch Europa. Andere Menschen, andere Kulturen, neue Eindrücke, frische Gedanken. Im Camper dabei hat sie ihr komplettes Büro, ihr Homeoffice auf vier Rädern. Zwischen Sonne und Sandstrand nimmt sie an vielen internationalen Konferenzen teil, berät nebenbei Firmen in der Digitalwirtschaft und tauscht sich aus.

Warum gerade Frauen in der Krise netzwerken sollten

Irgendwann – sie campiert gerade im Süden Griechenlands und schreibt an ihrem ersten Buch – fragt sie sich: Woran liegt es eigentlich, dass es gerade in Deutschland so wenige Frauen in Führungsverantwortung gibt? Die Antwort gibt sie sich selbst: an einem fehlenden professionell aufgesetzten und gemanagten Frauennetzwerk. Es ist die Geburtsstunde von Mission Female.

Doch kurz nachdem Probert gegründet und viel Kraft und Arbeit in den Aufbau und die Planung von Events, Onlinemeetings, Medientrainings und einem professionellen Coaching-Programm gesteckt hat, bricht die Pandemie aus. „Als Corona losging im März 2020, hatte ich wirklich Bedenken und auch unternehmerische Angst, dass gerade das Thema Networking ein Luxusproblem wird.“

Doch die Nachfrage stieg gerade in der Krise extrem, so Probert. „Es hat sich sehr schnell herauskristallisiert, dass das Thema Netzwerken gerade dann, wenn alle im Homeoffice sind und keine Menschen treffen können, immer weiter in den Vordergrund rückt.“ Inzwischen kann Frederike Probert sogar davon leben und ein kleines Team finanzieren.

„Ich bin nicht dafür, dass wir jetzt hermetisch abgeriegelte Systeme schaffen, in denen nur Frauen miteinander agieren, sondern wir müssen die Männer an Bord haben.“ Frederike Probert

Für das exklusive Frauennetzwerk bezahlen die Mitgliederinnen 5000 Euro im Jahr. Wer Glück hat, bekommt die Gebühr von seinem Arbeitgeber finanziert. Auch prominente Führungsfrauen mischen bei Mission Female mit, etwa die Douglas-Chefin Tina Müller und Martina Koederitz, die langjährige Deutschlandchefin von IBM.

Wie man in diesen ausgewählten Kreis hineinkommt, was sie anders macht als andere – auch kostenlose – Frauennetzwerke und anhand welcher Kriterien Probert entscheidet, wer aufgenommen wird, hat sie uns in der neuen Podcast-Folge verraten.

Auf die Frage, ob es nicht besser wäre, wenn sich Frauen in gemischten Netzwerken engagieren, antwortet sie: „Ich bin nicht dafür, dass wir jetzt hermetisch abgeriegelte Systeme schaffen, in denen nur Frauen miteinander agieren, sondern wir müssen die Männer an Bord haben.“

Trotzdem sei es wichtig, dass es für Frauen einen geschützten Raum gebe, um sich mit Sparringspartnerinnen austauschen und weiterentwickeln zu können. Dazu kooperiert die Unternehmerin auch mit anderen Initiativen wie zum Beispiel der „The Shift Initiative“ der Handelsblatt Media Group oder – noch ganz frisch – mit den „Female Founders“, einem europaweit agierenden Accelerator, der Investoren mit interessanten und vielversprechenden Projekten von Gründerinnen zusammenbringt.

Frederike Probert beteiligt sich im Zuge dessen bei der Finanzierung von Female Start-ups und mit einem maßgeschneiderten Mentoringprogramm. Sie sagt: „Ich denke, dass wir, wenn wir unsere Ressourcen bündeln, gemeinsam noch viel schneller mehr bewirken können.“ Denn: „Eine ausschließende Gesellschaft und Unternehmenskultur kann einfach nicht so viel leisten, wie sie es könnte, und das muss sich in den Köpfen manifestieren.“

Außerdem erzählt Probert im Podcast-Gespräch, wie man sich das richtige Netzwerk sucht, worauf man achten sollte und wieso Netzwerken nicht nur so ein Gute-Zeiten-Phänomen ist, für das man Zeit und Muße braucht. Die Expertin ist überzeugt: „Für Netzwerken ist es nie zu spät.“

Unser Partner von Handelsblatt Mindshift

Wenn Sie nach dem Hören Lust auf noch mehr Denkanstöße haben und vielleicht auch selbst aktiv werden wollen, möchten wir Ihnen die LinkedIn-Gruppe von The Shift ans Herz legen – die Diversity-Initiative der Handelsblatt Media Group und unser Partner für diese Podcast-Folge.

Dort finden Sie nicht nur alles Wichtige über die Initiative, sondern auch Neuigkeiten, Interviews und Tipps rund um das Thema Diversity. Knüpfen Sie neue Kontakte, und tauschen Sie sich zu aktuellem Diskussionsstoff aus – wir freuen uns auf Sie.

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1 Kommentar zu "Mindshift-Podcast: Digital-Expertin Frederike Probert: „Für Netzwerken ist es nie zu spät“"

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  • Ich möchte the wirklich nicht wissen, wieviel Menschen sich im Internet verloren haben.

    Und erst gar nicht bei den Kindern und Jugendlichen!

    Ob Instagram, Twitter, Facebook & Co. ist eigentlich egal.

    Die Folgen werden nicht nur im Übergewicht zu sehen und zu spüren sein.

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