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Der Anlagestratege Europäisches Übernahmekarussell kommt in Fahrt

Die ultraniedrigen Zinsen haben unerwartete Konsequenzen. Dazu gehören die vermehrten Versuche amerikanischer Unternehmen, europäische Konkurrenten zu übernehmen. Doch das sind längst nicht die einzigen Folgen.
  • Christoph Bruns
16.04.2015 - 10:12 Uhr Kommentieren
Anlagestratege-Kolumne von Christoph Bruns
Der Anlagestratege

Christoph Bruns ist Fondsmanager, Inhaber der Fondsgesellschaft LOYS AG und Kolumnist für Handelsblatt Online.

Das muss man der Experimentalpolitik der Notenbank lassen: Sie hat die Bedeutung der Zentralbanken auf eine unerwartete Höhe getrieben und größte globale Beachtung ausgelöst. Anders als in früheren Zeiten, in welchen die Notenbanken keineswegs unwichtig waren, spielen sie heute eine – inklusive der Finanzpolitik – überragende Rolle. Sollte in einigen Jahren einmal eine Wahl zur wichtigsten Person des Jahrzehnts durchgeführt werden, so lautet mein Vorschlag für Europa Mario Draghi.

An den europäischen Kapitalmärkten hat die Anfang März in Schwung gekommene Gelddrucksause bereits beachtliche Konsequenzen gezeigt. Nicht alle ökonomischen Folgen der Zentralbankpolitik waren jedoch beabsichtigt. Wie man aber weiß, haben viele Entscheidungen im Leben auch unbeabsichtigte Folgen; von Nebenwirkungen zu sprechen trifft den Sachverhalt ebenfalls. Denkt man etwa an die überwiegend zinsbasierten privaten Altersvorsorgeprodukte, dann sind Zukunftssorgen mehr als berechtigt.

Die jüngsten Beobachtungen auf dem Feld unerwarteter Konsequenzen konnte man in den letzten Tagen machen, als mehrere große Unternehmensübernahmen für Schlagzeilen sorgten. Nicht nur das Übernahmeangebot des amerikanischen Logistikkonzerns Fedex für dessen niederländischen Rivalen TNT, sondern vor allem der Versuch von Royal Dutch Shell, das britische Energieunternehmen BG zu übernehmen, verliehen der Börse weiteren Schub. Vorgestern stieg dann die finnische Nokia mit einem Übernahmeangebot für Alcatel Lucent in den Übernahmering.

Es bedarf keiner langen Spurensuche, um festzustellen, dass die ultraniedrigen Zinsen eine wesentliche Triebfeder solcher Übernahmeversuche sind. Tatsächlich käme es einer Überraschung gleich, wenn die nächsten Wochen und Monate nicht weitere Übernahmen erbrächten. Ohne Zweifel werden dabei amerikanische Unternehmen kräftig mitmischen wollen, weil ihnen der Absturz des Euro prächtig in die Karten spielt. Auch darf man sich auf die diesbezügliche Emsigkeit amerikanischer Investmentbanken verlassen, zumal diese Häuser die Finanzkrise im Gegensatz zu ihren europäischen Pendants bereits seit langem hinter sich gelassen haben.

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