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ETF-GründerDer Milliardensammler
Andrew Chanin hat geschafft, was kaum einem Manager so schnell gelingt: Für seinen börsennotierten Indexfonds hat er 1,2 Milliarden Dollar in nur acht Monaten eingesammelt. Geholfen hat ihm dabei eine Sicherheitslücke.
Der ETF von Andrew Chanin profitiert von einer Sicherheitslücke bei Unternehmen. Als bislang einziger ETF setzt er auf Aktien von Firmen, deren Geschäft IT-Sicherheit ist.
(Foto: IMAGO)
Der Beginn eines börsennotierten Investmentfonds gleicht dem Start einer Rakete. Es gibt viele verschiedene Zulieferer und aufsichtsrechtliche Bestimmungen. Häufig gibt es Abstürze. Andrew Chanin, der 30 Jahre alte Gründer von PureFunds in New York City, kennt das nur zu genau. Er musste mitansehen, wie zwei seiner ersten drei ETFs verpufften. Sie wurden liquidiert, weil sie nicht genügend Gelder anziehen konnten, um die Ausgaben abzudecken. Ein dritter Fonds schaffte nur mit Hängen und Würgen den Start. Noch immer verfügt er lediglich über 3,6 Millionen Dollar an Aktiva.
Doch Chanin ließ sich davon nicht ermutigen - und startete im November mit dem PureFunds ISE Cyber Security ETF einen neuen börsennotierten Indexfonds, wobei der ISE Cyber Security der Index ist. Im Juli hatte er schon ein Volumen von 1,4 Milliarden Dollar - einer der schnellsten Aufstiege in der Geschichte der ETFs. Nach einem zweitägigen Einbruch der Aktienmärkte belief sich der Umfang am 25. August immer noch auf 1,2 Milliarden Dollar.
Der Fonds bekam Schützenhilfe von einem Hacker-Angriff, der genau zur richtigen Zeit kam. Nur zwölf Tag nach der Aufnahme des Handels machte die Nachricht die Runde, dass ins Computersystem von Sony Pictures Entertainment eingebrochen worden war. Sozialversicherungsnummern, Gehaltsdaten, E-Mails und andere Informationen wurden gestohlen. Der Angriff war ununterbrochen in den Nachrichten, was Computer-Sicherheit für viele zu einem unmittelbar anzugehenden Thema machte. Chanins ETF zeigte, wie man davon profitieren konnte. Denn er war der erste am Markt mit einem ETF zum Thema Computer- Sicherheit und dem passenden Ticker.
Drei Methoden, einen Index abzubilden
„Full replication“ heißt übersetzt volle Nachbildung. Bei der Methode steckt das Vermögen des ETFs in den Aktien des zugrundeliegenden Index – und zwar entsprechend der Gewichtung der Aktien im Index. Das heißt, das Börsenbarometer wird eins zu eins nachgebildet.
Diese selektive Teilnahme bedeutet, dass der ETF einige aber nicht alle Aktien eines Index erwirbt. So bildet er den Index näherungsweise ab. Dieses Verfahren wird – häufig aus Kostengründen – vor allem bei Indizes verwendet, in denen besonders viele Aktien notiert sind.
Bei Swap-ETFs (Swap = Tausch) wird das Fondsvermögen in Wertpapiere, beispielsweise Aktien oder Anleihen, investiert. Zusätzlich zu diesem Basisportfolio wird mit einer Bank ein sogenannter Swap abgeschlossen. Der ETF-Anbieter tauscht so die Wertentwicklung des Basisportfolios gegen die Performance des abzubildenden Index. Die Kombination aus Basisportfolio und Swap stellt sicher, dass der ETF die Wertentwicklung des jeweiligen Index möglichst exakt nachvollzieht.
Derzeit gibt es weltweit etwa 6500 ETFs, die zusammen rund 3 Billionen Dollar (2,65 Milliarden Euro) verwalten. Fast täglich kommen neue Fonds dazu. Dass die Branche boomt, liegt auch daran, dass ETFs günstiger sind als klassische Indexfonds und täglich an der Börse gehandelt werden können.
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