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Fonds unter der Lupe Wie Fidelity mit seinen Aktienwetten auf die digitale Welt Anleger beglückt

Der Manager des großen Fidelity-Fonds „Global Technology“ erzielt mit seiner Strategie Renditen von über 20 Prozent im Jahr. Sogar in schlechten Börsenphasen ist er erfolgreich.
08.04.2019 - 19:02 Uhr Kommentieren
Die Aktie des Herstellers Samsung ist auch im Fonds. Quelle: AP
Präsentation des Smartphones „Galaxy Fold“

Die Aktie des Herstellers Samsung ist auch im Fonds.

(Foto: AP)

Frankfurt Dauerhafte Erfolgsstorys an den Aktienmärkten sind selten. Gute Geschäftsmodelle rund um neue Technologien gehören dazu. Hier ist Hyun Ho Sohn in seinem Element. Der Südkoreaner steuert bei der großen Anlagegesellschaft Fidelity Investment Management den Aktienfonds „Global Technology“, der in solche Werte investiert. „Ich glaube, dass diese Märkte langfristig weiter wachsen werden“, sagt der 43-Jährige.

Bisher spielte der Manager den Anlegern jährliche Erträge von durchschnittlich mehr 20 Prozent ein. Damit erreicht er über verschiedene Zeiträume Spitzenplätze in der Gruppe der Technologieaktien-Fonds.

„Ein beeindruckendes Ergebnis“, urteilt Nisha Long, Analysechefin beim britischen Finanzdienstleister Citywire. Solche Resultate haben das Interesse der Anleger geweckt. Deren Neuanlagen plus Kursgewinne ließen das Fondskapital auf derzeit 3,9 Milliarden Euro ansteigen. Es ist das zweitgrößte Produkt in seinem Segment.

Während des vergangenen Jahres hatte der Manager selbst in schlechten Börsenphasen relativ gut abgeschnitten. „Im Februar und gegen Jahresende konnte er Verluste abfedern“, kommentiert Long. Sohn erinnert an die hohen Wertschwankungen: „Nach dem Ausverkauf im vierten Quartal erholen sich die Tech-Aktien in diesem Jahr kräftig, da hilft teilweise die unterstützende Notenbankpolitik.“ Die US-Notenbank hat ihre Abkehr vom strafferen geldpolitischen Kurs signalisiert.

Der Fidelity-Mann konzentriert sich bei seinen Anlagen auf Themen, die seiner Meinung nach zukunftsträchtig sind. „Dazu gehören E-Mobilität, Videospiele, die wachsende Zahl von Internetnutzern, Künstliche Intelligenz, Chinas Technologie-Offensive“, sagt er. Er sehe Kurskorrekturen als Kaufchance.

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Über die Hälfte des Kapitals steckt in Aktien von US-Gesellschaften. Die USA geben im Technologiesektor das Tempo vor. Deshalb zählen Apple, Alphabet, Intel und IBM zu den größten Positionen. Auch Facebook-Titel hält der Manager. Zum Konzern von Mark Zuckerberg hat er eine besondere Beziehung. „Mein eigener Account wurde vor einigen Jahren gehackt, deshalb habe ich ihn geschlossen“, sagt er. Im Fonds jedoch ist er Facebook treu geblieben.

Sohn spricht allerdings lieber über seine Favoritenthemen. Dem Markt für Online-Spiele gibt er eine große Zukunft. So hält er im Fonds beispielsweise Aktien der chinesischen Gesellschaft Netease. Beim Stichwort E-Mobilität nennt Sohn auch den deutschen Namen Infineon.

Den wachsenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz greift er etwa mit Nvidia ab, den Entwickler von Grafikprozessoren für Spielekonsolen und Computer. Smartphones bleiben für den Strategen ein Zukunftsfeld. Hier vertraut er unter anderem der südkoreanischen Samsung.

Trotz solcher Namen ist der Fonds nicht durchweg auf die bekannten Konzerne ausgerichtet. „Der Manager hat viele andere Werte dabei, nur so macht es Sinn, denn bei einer Konzentration auf die ganz großen Unternehmen könnte der Anleger gleich einen Indexfonds kaufen“, meint Jan Richter, Experte beim Analysehaus Fonds Consult.

Der Anteil kleinerer Werte im Fonds erwies sich auch aus einem anderen Grund als vorteilhaft: In den vergangenen Jahren profitierte Manager Sohn immer wieder von Übernahmen. „Die Aufkäufer erwarben die Firmen mit Prämien, sodass der Fonds Gewinne machte“, erkennt Richter. Er erklärt: „Das klappt natürlich nur, weil auch relativ viele kleinere Firmen im Bestand sind, die das Ziel von Übernahmen werden können.“

Nach dem Ausverkauf im vierten Quartal erholen sich die Tech-Aktien in diesem Jahr kräftig. Hyun Ho Sohn, Fondsmanager

Der Fidelity-Mann steckt außerdem mehr als ein Viertel des Kapitals in asiatische Titel. „Damit hebt er sich von vielen Konkurrenten ab“, erkennt Barbara Claus, Analystin bei der Fondsratingagentur Morningstar. Bei anderen Fonds sei die Quote geringer. Claus moniert lediglich die relativ hohen Fondskosten von 1,9 Prozent jährlich. „Aber immerhin macht der Fonds das durch die Performance wett“, ergänzt sie.

Der Tech-Sektor als Anlagethema ist grundsätzlich ein schwieriges Feld. Investoren erinnern sich an die letzte Spekulationsblase in dem Bereich. Die gab es zur Jahrtausendwende. Sie endete im Crash. Analyst Richter jedoch beruhigt: „Von so einer Situation sind wir heute weit entfernt. Und die großen Tech-Unternehmen haben viel Cash – und damit große Sicherheitspolster.“

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