Interview Jens Wilhelm „Die Politik ist zum größten Risikofaktor geworden“

Jens Wilhelm (45) gehört seit 2008 zum Vorstand der Fondsgesellschaft Union Investment.
Handelsblatt: Schuldenkrise und Rezessionsangst auf der einen, gute Unternehmensdaten auf der anderen Seite. Wo stehen wir wirklich, Herr Wilhelm?
Jens Wilhelm: Die starken Kursschwankungen an den Kapitalmärkten verwundern nicht. Auf dem Weg zur Lösung der Schuldenkrise in Europa ist die Politik zum größten Risikofaktor geworden. Das unterscheidet die aktuelle Lage deutlich von den Krisen der jüngeren Vergangenheit.
Warum?
Weil nicht mehr fundamentale Faktoren und deren Einschätzung durch die Investoren die Kapitalmärkte treiben. Es ist vielmehr der zähe Prozess politischer Entscheidungsfindung in der Euro-Zone. Generell sind die Ausgangsbedingungen für eine Lösung der Schuldenkrise in der Euro-Zone besser als in den USA. Die Europäer können die Probleme aus eigener Kraft lösen, da sie wegen ihrer ausgeglichenen Leistungsbilanz nicht von ausländischen Gläubigern abhängen.
Welche Lösung für Europa würde die Märkte wieder beruhigen?
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