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Handelsblatt testet Wer bietet mehr? Geschäftskonten-Apps im Test

Apps für Geschäftskonten warten mit immer mehr Funktionen auf. Eine Auswertung der FMH-Finanzberatung zeigt, wo es noch günstige Angebote gibt.
  • Marilena Piesker
19.09.2021 - 13:42 Uhr Kommentieren
App löst Aktienordner ab. Quelle: dpa
Konto-Auflistung

App löst Aktienordner ab.

(Foto: dpa)

Köln Wer nach einem kostenlosen Bankkonto sucht, wird kaum noch fündig. Auch bei Geschäftskonten drehen die Banken immer stärker an der Gebührenschraube. Im Vergleich zu 2020 haben deutsche Finanzinstitute die Preise für reine Onlineangebote zuletzt um zehn Prozent angehoben, zeigt eine aktuelle Studie der Plattform „Für Gründer“. Ob Kontoführung, Buchungskosten oder Bargeldeinzahlungen: Ein Geschäftskonto kann ordentlich ins Geld gehen.

Bislang gab es zumindest bei Fintechs noch das ein oder andere Gratiskonto. „Doch auch hier wird die Luft dünner“, sagt Ania Scholz-Orfanidis von der FMH-Finanzberatung. Es wird also immer wichtiger, Angebote zu vergleichen.

Die FMH-Finanzberatung hat für das Handelsblatt preiswerte Anbieter digitaler Geschäftskonten ausfindig gemacht. Die Auswertung zeigt die Konto-Apps mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis für Freiberufler, Selbstständige und Kleinunternehmer.

Den ersten Platz teilen sich das „Base“-Konto des Deutsche-Bank-Ablegers Fyrst und das „Business Smart“-Konto der Berliner Digitalbank N26. Bei Fyrst fallen keinerlei Kontoführungsgebühren an, insgesamt 50 Geldtransaktionen monatlich sind inklusive. Beim Sieger-Konto der N26-Bank sind zwar sämtliche Buchungen kostenlos, dafür wird allerdings eine monatliche Gebühr von 4,90 Euro fällig.

„Bei Geschäftskonten ist es besonders wichtig, dass Buchungen wenig oder am besten gar nichts kosten“, sagt Scholz-Orfanidis. Auch monatliche Freiposten für beleglose Buchungen wie bei Fyrst seien ein Qualitätsmerkmal – wenn man bedenkt, dass schon eine Privatperson im Durchschnitt 300 Transaktionen im Monat tätigt.

Grafik

Das kostenlose Fyrst-Geschäftskonto punktet zudem mit einem großen Repertoire an Extras wie Echtzeitüberweisungen, Lastschrifteinzügen und der Möglichkeit, die Buchhaltung direkt ins Konto zu integrieren. Vor allem Letzteres spart Nutzern viel Zeit und Geld.

Konto und Buchhaltung verbinden

Sind Buchhaltung und Konto miteinander verknüpft, lassen sich Rechnungen sowie Ausgaben und Einnahmen direkt mit den Bankbewegungen synchronisieren. Diesen Service wollen auch andere digitale Banking-Anbieter wie Penta oder Kontist – im FMH-Test mit der Note „gut“ bewertet – ihren Kunden ermöglichen. Penta ist dafür eine Partnerschaft mit dem Softwarehaus Datev eingegangen.

Penta-Nutzer können Belege über ihr Konto synchronisieren und ihrem Steuerberater online zur Verfügung stellen. Bei Kontist sieht es ähnlich aus. „Ein Rechnungstool ist neben dem Geschäftskonto der wichtigste Baustein für Selbstständige, vor allem, wenn sie gerade frisch in die Selbstständigkeit starten“, sagt Benjamin Esser, Chef des Berliner Fintechs.

Handelsblatt testet

Kontist geht noch einen Schritt weiter: Das „Duo“-Konto des Unternehmens schätzt die Steuer quasi in Echtzeit. Dazu berechnet eine Software Einkommen- und Umsatzsteuer und überweist automatisch Rücklagen auf Unterkonten. Das spart viel Zeit. Im Schnitt verbringen Selbstständige rund 25 Tage im Jahr mit solchen Verwaltungstätigkeiten. „Diese Zeit können sie viel gewinnbringender für ihr Kerngeschäft einsetzen“, sagt Esser. Bis auf Qonto und die N26-Bank haben alle getesteten Konten Zusatzfunktionen für die Buchhaltung.

Konten lassen sich nicht über einen Kamm scheren, und nicht jedes Extra lohnt sich für jeden. Während viele Selbstständige vor allem auf niedrige laufende Gebühren achten, ist es beispielsweise für Gastronomen wichtig, günstig Bareinzahlungen vornehmen zu können. Diese Dienstleistung ist im Zeitalter des Onlinebankings nicht mehr selbstverständlich. Einige Fintechs,, darunter Holvi und Finom, bieten diesen Service gar nicht erst an.

Ans Filialnetz anbinden

Als Smartphone-Bank mit analogem Unterbau punktet hingegen Fyrst damit, dass Kunden das Filialnetz der Postbank und ihrer Partnerinstitute nutzen und so wenigstens noch in einigen Filialen Cash einzahlen können.
Sich selbstständig zu machen kann mit finanziellen Engpässen einhergehen.

Gerade für kleine Unternehmen und Soloselbstständige ist der Zugang zu einer schnellen Finanzierung oft kompliziert. „Banken vergeben Darlehen an kleine und mittelgroße Unternehmen zunehmend restriktiver“, sagt Fritzi Köhler-Geib, Chefvolkswirtin bei der staatlichen Förderbank KfW. Ein großzügiger Dispositionskredit und Möglichkeiten zur schnellen Kreditaufnahme sind deshalb nach Meinung der FMH-Studienautoren wichtige Eigenschaften eines digitalen Geschäftskontos – und wurden im Test stark gewichtet.

Obwohl vielen Anbietern die Bedeutung von Krediten für Unternehmen und Freiberufler bewusst ist, „ist ein Kontokorrentkredit bei den meisten Fintechs noch kein Standard“, sagt Scholz-Orfanidis. Finom und Holvi bieten derzeit weder einen Dispo noch andere Kreditmöglichkeiten.

Offensiver gehen es Fyrst und N26 an: Während die Berliner mit 8,9 Prozent Überziehungszinsen einen im Vergleich günstigen Kontokorrentkredit im Angebot haben, haben Nutzer des „Base“-Kontos bei Fyrst die Möglichkeit, einen Geschäftskredit bei der Postbank zu erhalten. Bei Penta können Verbraucher immerhin über das Fintech Banxware einen Schnellkredit bei der KfW beantragen.

Mehr: Das sind die besten kostenlosen Kreditkarten

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