Beteiligungen Viel Geld fließt in die Firmenwelt

Finanzinvestoren wie Triton erzielen hier hohe Renditen.
Frankfurt Für die Finanzinvestoren läuft es rund in diesem Jahr. Bestes Beispiel ist das deutsche Private-Equity-Haus Triton. Im Jahr 2013 hatte das Beteiligungsunternehmen den deutsch-spanischen Metallrecycler Befesa für rund 1,1 Milliarden Euro einschließlich Schulden vom spanischen Konzern Abengoa gekauft. Ein guter Griff, wie sich nachfolgend herausstellte. Bereits nach vier Jahren will Triton nun Kasse machen und 40 bis 50 Prozent der Anteile an der Börse platzieren, wie der Chef von Befesa, Javier Molina, kürzlich in einer Telefonkonferenz sagte. Der Sprung auf das Parkett ist für das laufende Quartal geplant. Insgesamt könnte das Emissionsvolumen beim Börsengang bis zu 800 Millionen Euro betragen, berichten Finanzkreise.
Damit würde Triton den Großteil seines Investments bereits im ersten Schritt einspielen. Denn die Erlöse fließen ausschließlich an das Private-Equity-Haus. Das Unternehmen selbst bietet keine Aktien an. Das ist normalerweise unüblich und zieht große Bedenken der Investoren nach sich, die zudem die weitere Marktentwicklung des Unternehmens mit Skepsis betrachten. Aber Befesa argumentiert mit dem hohen Cashflow. Die zufließenden Barmittel erlaubten es, jährlich 80 Millionen Euro in Wachstum zu investieren, heißt es in Finanzkreisen.
Finanzinvestoren sind in der Weltwirtschaft eine Macht. Auch in Deutschland spielen sie eine immer wichtigere Rolle. Ihre Namen sind in der Öffentlichkeit nicht nur im Fall Triton den wenigsten ein Begriff. Dabei kontrollieren Finanzinvestoren wie EQT, KKR, Cinven, BC Partners, CVC und Ardian einen großen Teil der deutschen Wirtschaft. Sie sind an über 5.000 Unternehmen beteiligt, beschäftigen knapp eine Million Mitarbeiter und setzen 179 Milliarden Euro um, hat der Branchenverband BVK ausgerechnet.
Die Suche nach interessanten Unternehmen fällt den Private-Equity-Firmen derzeit schwer. "Es gibt zu wenige attraktive Übernahmekandidaten im Markt. Das ist das eigentliche Problem", betonen Carsten Laux und Oliver Lütkens, die bei der Deutschen Bank das Geschäft mit Fusionen und Übernahmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz leiten. Dabei bewegt sich die Private-Equity-Branche fast in der besten aller Welten. Die beiden Deutschbanker sehen aktuell vier wesentliche Treiber für M&A im Markt, wie die Königsdisziplin im Angelsächsischen genannt wird: das günstige Finanzierungsumfeld, die Konsolidierung in vielen Branchen, die beschränkten Möglichkeiten für organisches Wachstum und die aktuell hohe Akzeptanz der Aktionäre.
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