Aktiensplit erklärt Was ist ein Aktiensplit? – Für Anleger einfach erklärt
Düsseldorf Große Konzerne wie Tesla und Apple haben bereits einen Aktiensplit durchgeführt – und gerade Kleinanlegern so den Einstieg ins Unternehmen erleichtert. Doch was genau ist ein Aktiensplit, wie läuft er ab und ist ein Aktiensplit für Investierte gut oder schlecht? Ein Überblick für Anleger.
Was ist ein Aktiensplit?
Ein Aktiensplit beschreibt einen technischen Vorgang an der Börse. Dabei teilt ein börsennotiertes Unternehmen – englisch to „split“ – seine Aktien auf und vergrößert dabei den Bestand der zu handelnden Aktien. Prominentes Beispiel: Amazon. Der Aktiensplit des Konzerns ist am 6. Juni 2022 im Verhältnis 20:1 in Kraft getreten.
Bereits investierte Anleger bekamen für jede ihrer „alten“ Amazon-Aktie 20 neue. Ein Beispiel: Anleger, die vor dem Aktiensplit zehn Amazon-Aktien im Depot hatten, besaßen nach dem Aktiensplit 200 Aktien des Unternehmens.
Der Wert der einzelnen Aktie verringert sich, sodass die neuen 200 Amazon-Aktien nach dem Aktiensplit den identischen Wert haben wie die ursprünglichen zehn Amazon-Aktien. Bereits investierte Anleger profitieren also nicht direkt durch einen Aktiensplit. An der Marktkapitalisierung, also dem Wert aller ausstehenden frei handelbaren Aktien, ändert sich nichts.
Wie läuft ein Aktiensplit ab?
Der Aktiensplit erfolgt automatisch. Bereits investierte Anleger müssen nicht aktiv werden, die entsprechende Anzahl der jeweiligen Aktie wird in ihren Depots nach dem Split verbucht.
Ist ein Aktiensplit gut?
Das ist final nicht zu bewerten, da der Kurs einer Aktie nach einem Aktiensplit auch fallen kann. Dennoch kann ein Aktiensplit auf die wirtschaftliche Stärke eines Unternehmens hinweisen. Durch den Aktiensplit reduziert sich der Nennwert der Aktien und die Wertpapiere werden optisch für Anleger günstiger. Das ermöglicht auch Kleinanlegern den Einstieg.
Kostete die Amazon-Aktie vor dem Split rund 3000 Euro, lag ihr Preis nach dem Split nur noch bei rund 150 Euro. Seither büßte die Aktie jedoch an Wert ein und notiert aktuell bei rund 89 Euro.
Für Amazon war der Aktien-Split trotzdem ein wichtiger Schritt, um in den Dow Jones aufzusteigen. Das ist der weltweit bekannteste Börsenindex. Da sich die Punkte-Berechnung des Dow immer noch an den Aktienpreisen orientiert, er also ein preisgewichteter Index ist, kommen Unternehmen mit hohen Aktienkursen nicht in den Dow.
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Verzerrt ein Aktiensplit den Kurschart?
Nein. Theoretisch hätte ein Aktiensplit zwar im Kurschart einen deutlichen Kurseinbruch zufolge, da der Aktiensplit den handelbare Wert der Aktie erheblich verringert. „Tatsächlich werden die Charts von Finanzdatenanbietern aber geglättet, das heißt: Die historischen Kurse werden entsprechend dem Split-Verhältnis angepasst“, erklärt Frank Klumpp, Aktienstratege bei der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW).
Was passiert mit Stop-Loss-Order bei einem Aktiensplit?
Auch hier gibt es Anpassungen. Die Stop-Loss-Marken werden bei Banken und Brokern gemäß der allgemeinen Geschäftsbedingungen gelöscht, damit die Aktien bei einem Aktiensplit nicht aus dem Depot gebucht werden, wenn die an den ursprünglichen Aktienkurs angepasste Marke unterschritten wird.
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Erstveröffentlichung: 17. Februar 2021, 14:00 Uhr
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