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Aktienstrategie Wie Anleger vom Konsum der Millennials profitieren

Diese Generation hat die Jahrtausendwende schon bewusst erlebt und tritt jetzt in einen Lebensabschnitt ein, in dem sie gut verdient. Wie Anleger dies für sich nutzen können.
28.04.2021 - 04:00 Uhr Kommentieren
Menschen, die zur Gruppe der Millennials zählen, treten jetzt in einen Lebensabschnitt ein, in dem sie gut verdienen. Davon können Anleger indirekt profitieren. Quelle: dpa
Junge Leute in Stuttgart

Menschen, die zur Gruppe der Millennials zählen, treten jetzt in einen Lebensabschnitt ein, in dem sie gut verdienen. Davon können Anleger indirekt profitieren.

(Foto: dpa)

Frankfurt Laura Destribats ist 30 Jahre alt. Damit gehört sie selbst zur Zielgruppe ihres Fonds GSAM Global Millennials Equity Strategy, den sie als Co-Portfoliomanagerin betreut und dessen Konzeption sie bereits vor einigen Jahren verantwortlich gemanagt hat. Die Expertin ist davon überzeugt, dass die, die zu den „Millennials“ gezählt werden – also in den Jahren 1980 bis 1999 geboren wurden –, in der nahen Zukunft große Veränderungen in der Wirtschaft anstoßen werden und dass Anleger davon profitieren können.

Zu der Gruppe der Millennials zählen rund 2,3 Milliarden Menschen. Sie treten jetzt in einen Lebensabschnitt ein, in dem sie gut verdienen. „Die Millennials kommen jetzt in ihre einkommensstärksten Jahre. Sie werden in den kommenden fünf Jahren 15 Prozent mehr ausgeben, während etwa die Babyboomer ihren Konsum drosseln“, sagt Destribats im Gespräch mit dem Handelsblatt.

Außerdem erfolge der Vermögenstransfer auf die Millennials, die teils auch als „Generation Y“ bezeichnet werden, heute früher als üblich, wobei es sich teilweise um Schenkungen handele. Die Coronakrise dürfte dieser Generation weniger schaden, da viele schon sattelfest im Job sitzen und nicht selten aus dem Homeoffice heraus arbeiten können.

„In dieser Generation spielte erstens der technologiegestützte Konsum wie E-Commerce, soziale Medien und Videostreaming eine Rolle, zweitens die Priorisierung von Gesundheit und Wellness sowie drittens ein stärkerer Fokus auf Nachhaltigkeit. Unsere Strategie lässt Anleger unter anderem von diesen Wachstumstrends profitieren“, sagt Destribats.

„Wenn junge Menschen auf der Karriereleiter nach oben klettern und folglich besser verdienen, steigen auch ihre Konsumausgaben. Hinzu kommt, dass viele Menschen in diesem Alter Familien gründen und Eigenheime erwerben. Diese Faktoren könnten in den USA die Folgen der geringeren Wirtschaftsaktivität von Babyboomern mehr als ausgleichen“, ergänzt Jeffrey Schulze, Investmentstratege bei Clearbridge Investments.

Den Fonds GSAM Global Millennials Equity Strategy betreut sie als Co-Portfoliomanagerin. Quelle: GSAM
Laura Destribats

Den Fonds GSAM Global Millennials Equity Strategy betreut sie als Co-Portfoliomanagerin.

(Foto: GSAM)

Die Generation Y ist auch die erste Generation, die mit dem Internet groß geworden ist und die praktisch immer online ist. Dabei steht der Prozess der Digitalisierung laut Mark Hawtin, Investment Director für Technologieaktien bei GAM Investments, erst am Anfang.

Im Zuge einer größeren Anzahl an digitalisierten Geräten und Anwendungen, insbesondere in den Unternehmen, sei die Menge der generierten Daten explodiert und wachse mit zunehmendem Tempo. Im Jahr 2015 habe es 584 Dateninteraktionen pro verbundener Person und Tag gegeben, diese Zahl könnte bis 2025 um mehr als das Achtfache steigen – auf 4909 Interaktionen pro verbundener Person und Tag, erläutert Hawtin.

Medien- und Technologiekonzerne profitieren vom Lebensstil

Zu den größten Aktienpositionen des Fonds von Goldman Sachs Asset Management gehören Walt Disney, Mastercard, Live Nation Entertainment und Nextera Energy sowie die Halbleiterunternehmen Mediatek und Taiwan Semiconductor. „Die Coronakrise hat den digitalen Lebensstil der Millennials in vielem beschleunigt“, so Destribats.

Davon hätten die Aktienkurse der Technologiekonzerne profitiert – dadurch auch der GSAM-Fonds, der im Jahr 2020 um 57 Prozent zugelegt habe. Man sei weltweit in rund 40 bis 50 Unternehmen investiert, etwa 25 Prozent operierten aus Schwellenländern heraus. Der Anlagehorizont solle mindestens fünf Jahre betragen, empfiehlt die Fondsmanagerin.

Obwohl auch Schwergewichte wie Amazon, Alphabet und Facebook zu den Top-Ten-Positionen des Fonds zählten, sei dieser dennoch kein reiner Technologiefonds. Viele Titel kämen aus dem Universum der kleinen und mittleren Unternehmen. Wichtige Trends seien auch eine gesunde Ernährung, nachhaltige Geschäftsmodelle und ökologischer Ressourceneinsatz.

„Wir picken uns aus diesen Trends die einzelnen Unternehmen heraus“, sagt Destribats. Soziale Themen gewännen durch die Coronakrise in dieser Generation noch einmal zusätzlich an Bedeutung. Dazu gehöre auch das Problem der Lieferketten. „Wir schauen genau hin, wie die Unternehmen auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung ihrer Lieferanten achten“, sagt die Managerin.

Ein Beispiel, wie sich der wachsende Einfluss der Generation Y manifestiert, ist laut Experten einerseits der Trend hin zu gesünderer Ernährung und natürlichen Zutaten sowie andererseits die Vorliebe für Snacks, Fertiggerichte und Onlinebestellungen.

Die Anbieter gehen auch dazu über, gesunde Zutaten, Fertiggerichte und Lieferdienste zu kombinieren. Beispiele für Unternehmen, die von diesem Trend profitieren, sind der Kochboxenlieferant Hellofresh und Delivery Hero oder Domino’s Pizza.

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