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Analyse der Börsenstimmung US-Anleger sind gierig

Nicht nur die fundamentalen Kennzahlen sprechen für eine Korrektur am US-Aktienmarkt, auch eine Reihe anderer Kennziffern zeigen eine Überhitzung der Börsenkurse an.
25.07.2016 - 06:00 Uhr
Der US-amerikanische Angst-und-Gier-Indikator („Fear and Greed Index“) notiert bei 90 von maximal 100 Prozent. Damit zeigt das Barometer eine extreme Gier der Anleger an. Quelle: AP
US-Schauspieler Leonardo DiCaprio als Aktienhändler Jordan Belfort im Film „The Wolf of Wall Street“

Der US-amerikanische Angst-und-Gier-Indikator („Fear and Greed Index“) notiert bei 90 von maximal 100 Prozent. Damit zeigt das Barometer eine extreme Gier der Anleger an.

(Foto: AP)

Düsseldorf Die Rally an den Börsen der USA kommt nicht von ungefähr: „Die Stimmung der Anleger dort ist entsprechend positiv, und das schon seit einigen Wochen“, meint Stephan Heibel, Experte für sogenannte Sentimentanalysen. Aktuell notiert der US-amerikanische Angst-und-Gier-Indikator („Fear and Greed Index“), der die Verfassung der Finanzmärkte anhand konkreter Zahlen wie Schwankungsbreite und Investitionsverhalten misst, bei 90 von maximal 100 Prozent. Damit zeigt das Barometer eine extreme Gier der Anleger an.

Solche Analysen basieren auf der Annahme, dass Investoren von zwei Emotionen getrieben werden: Angst und Gier. Eine zu große Gier ist ein Indiz dafür, dass Kurse künftig fallen. Denn dann neigen Investoren dazu, auch bei eigentlich überteuerten Kursen zuzuschlagen. Sollten die Aktien dann plötzlich an Wert verlieren, können die Gierigen den Markt nicht mit neuen Käufen stützen, weil sie schon investiert haben.

Vor allem institutionelle US-Anleger sind extrem positiv gestimmt. Aktuell sind 96,5 Prozent von ihnen im Markt investiert und fallen damit als Käufer bei Rückschlägen aus. „Das war zuletzt im März 2015 der Fall, es folgte im Sommer eine heftige Korrektur“, meint Heibel. Auch US-Blogger und -Börsenbriefautoren geben mit 62,5 Prozent mehr Kaufempfehlungen heraus als in den vergangenen Monaten – aus Sicht der Sentimentanalyse ebenfalls ein klassischer Kontraindikator.

Seit knapp zwei Jahren wertet Heibel das Handelsblatt-Dax-Sentiment aus, eine wöchentliche Umfrage unter bis zu 2  300 Anlegern. Vor allem eine extreme Gier oder große Angst erwies sich in dieser Zeit als guter Ratgeber für Investoren (siehe Grafik). So erreichte beispielsweise die Angst Anfang Februar 2016 einen Extremwert – und gleichzeitig nahm eine Kursrally ihren Beginn, die den Leitindex von 8 700 auf knapp 10 500 Punkte führte.

Die aktuelle Rally beim Dax ist für Heibel aber nicht durch heimische Anleger getrieben, sondern durch Ausländer. Und vor dem Hintergrund der in den USA bereits überschäumenden Euphorie sollten Anleger mit Käufen vorerst vorsichtig sein. „In den kommenden Tagen, vielleicht Wochen, sollten sich nochmals bessere, günstigere Kaufkurse erzielen lassen“, lautet seine Einschätzung. „Rückschläge sind Kaufgelegenheiten.“

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