Börse und EZB: Endet der Bullenmarkt in seinem achten Jahr?
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Börse und EZBEndet der Bullenmarkt in seinem achten Jahr?
EZB-Präsident Mario Draghi sorgt für anhaltend gute Stimmung an den europäischen Aktienmärkten. Warum Anleger trotzdem mit teilweise heftigen Rücksetzern rechnen müssen.
Der längste Dax-Bullenmarkt seit 1950 steht bevor.
Düsseldorf Die Bullen sind los. Angetrieben einmal mehr von Super-Mario. Kein Wunder, gilt es doch unter Börsianern als ausgemachte Sache, dass EZB-Präsident Mario Draghi die Geldschleusen weiter öffnet - Stichwort „Quantitative Easing 2“. Nur wie weit, das erfahren Investoren erst am Donnerstag. An der Börse wurde die noch lockere Geldpolitik der Notenbanker bereits gefeiert. Die Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude.
Doch wie geht es weiter? Nimmt die Jahresendrally zum Ende der Woche Fahrt auf? Oder handeln Börsianer getreu der alten Börsenweisheit „Buy the Rumor, sell the Fact“, also kaufen bei Gerüchten, verkaufen bei Fakten? „Im Anschluss an die EZB-Sitzung könnte es nach den starken Kursgewinnen im Dax seit Mitte September zunächst zu Gewinnmitnahmen kommen“, sagt Andreas Hürkamp, Aktienstratege der Commerzbank. „Wir würden aber in den kommenden Monaten solche Dax-Rücksetzer von drei bis fünf Prozent regelmäßig nutzen, um Positionen in exportstarken Dax-Werten auszubauen.“
Das sind die Dividendenkönige im Dax
Jahrelang zählte die T-Aktie zu den dividendenstärksten Werten. Diese Zeiten sind vorbei. Denn der Aktienkurs steigt nach langer Flaute wieder, allein in den vergangenen zwölf Monaten um 35 Prozent. Das lässt die Dividendenrendite fallen. Mit 3,1 Prozent liegt sie aber immer noch über dem Durchschnitt. Alle 30 Dax-Konzerne zusammen erbringen im Schnitt nur 2,7 Prozent.
Weltweit starke Geschäfte bescheren dem Premiumhersteller einen Rekordgewinn nach dem nächsten. BMW „plagt“ ein Luxusproblem: Die Dividende steigt Jahr für Jahr rasant, der Aktienkurs ebenso. Deshalb stagniert die sich am Kurs orientierende Dividendenrendite. Sie liegt „nur“ bei 3,3 Prozent.
Ein Klassiker unter Dividendenjägern ist der Münchener Elektronikriese. In jedem Jahr taucht Siemens unter den Top-10 der höchsten Renditen im Dax auf. Auch Siemens kauft eigene Aktien zurück und muss deshalb weniger Geld für seine Dividenden ausgeben. 2016 dürfte die Ausschüttungsrendite 3,6 Prozent betragen.
Der weltweit größte Chemiehersteller überzeugt Jahr für Jahr mit hohen Dividenden und Renditen. Fast immer steigen die Ausschüttungen. Seltene Ausnahme war zuletzt die Wirtschaftskrise 2009, von der auch BASF nicht verschont blieb. Die Devise heißt: In guten Jahren gibt es mehr, in mäßigen oder schlechteren Jahren nur genauso viel. 2015 war bislang ein mäßiges Jahr, deshalb dürfte die Dividende 2016 bei 3,6 Prozent „nur“ stabil bleiben.
Anders als der skandalgeplagte VW-Konzern dürfte der Stuttgarter Autobauer seine Dividende im nächsten Frühjahr kräftig erhöhen. Denn ungeachtet des sich abflauenden Wirtschaftswachstums in China legt Daimler in dem größten Schwellenland in atemberaubenden Tempo zu. Auch in den USA laufen die Geschäfte hervorragend. Das treibt die Gewinne, den Aktienkurs – und die Dividende. Laut Berechnungen des Handelsblatt könnte sie im kommenden Jahr auf 3,9 Prozent steigen.
Seit 1969 hat der Rückversicherer seine Dividende nicht mehr gesenkt. Erklärtes Ziel ist eine absolut verlässliche Dividendenpolitik. Die Münchener Rück kauft fleißig eigene Aktien zurück. Das versetzt den größten Rückversicherer der Welt die Lage, die Dividendenrendite im nächsten Frühjahr zu auf 4,3 Prozent zu erhöhen, ohne dass die Dividendenausschüttung steigt.
Der Versicherer ist ein Garant für üppige Dividenden und Renditen. Gemessen an Dividendenverlässlichkeit, Dividenden-Steigerungen und Dividenden-Rendite zählt die Allianz nicht nur jetzt, sondern seit Jahren zu den attraktivsten Werten im Dax. 2016 wird die Dividendenrendite voraussichtlich 4,6 Prozent betragen.
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