Dow Jones und S&P 500: Warum Anleger trotz allem über US-Aktien jubeln
Benachrichtigung aktivierenDürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafftErlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviertWir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke
Anzeige
Dow Jones und S&P 500Warum Anleger trotz allem über US-Aktien jubeln
Die Rally an der Börse läuft und läuft – allen Rücksetzern zum Trotz. Wichtige US-Indizes haben neue Rekorde markiert. Geht die Party an der Wall Street weiter oder kippt die Stimmung? Alle blicken auf die US-Notenbank.
Rekorde an der Wall Street – doch zu euphorisch sollten Anleger nicht sein.
Düsseldorf. Die US-Börsen haben ihre Rekordjagd wieder aufgenommen. Sowohl der Standardwerteindex Dow Jones als auch der breitere S&P 500 haben in dieser Woche neue Allzeithochs erreicht – und tendieren auch am Mittwoch auf Rekordniveau. Spekulationen, die US-Notenbank Fed könnte die Zinserhöhung verschieben, treiben die Kurse. Ausgelöst wurden die Spekulationen von abermals schwachen Konjunkturdaten – diesmal vom Häusermarkt.
Die alles entscheidende Fragen: Wann kommt die Zinserhöhung? Ursprünglich war sie für den September erwartet worden. Wie hoch fällt sie aus? Wann folgt die nächste? Die jahreslange Rally an den weltweiten Aktienmärkten ist getrieben vom billigen Geld der Notenbanken. Fällt dieser Katalysator aus, könnte es unangenehm werden. Kein Wunder, dass Börsianer seit Monaten gespannt auf jeden noch so kleinen Hinweis zu künftigen Zinspolitik warten.
Diese US-Aktien lieben die Analysten
Fallender Ölpreis? Geopolitische Krisen? Starker Dollar? Alles kein Problem für die Analysten der US-Investmentbank Morgan Stanley. „Vielleicht fliegen zu viele Luftballons, Einhörner und Lollipops durch unser Büro”, schreiben sie in ihrer jüngsten Analyse. Doch so abwegig seien die Argumente für den Kauf von US-Aktien nicht: „Die Rendite einer französischen Staatsanleihe erwirtschaften wir in ein oder zwei Tagen”, geben die Finanzexperten zu bedenken. Die Botschaft ist unmissverständlich: „Wir lieben US-Aktien. Hier und jetzt.”
Die Gründe für den Optimismus: Zum einen glauben die Experten, dass sich die US-Konjunktur im zweiten und dritten Quartal 2015 weiter erholen wird und es den Firmen leichter macht, positive Gewinne zu erzielen. Zum anderen schätzen sie die Stimmung der US-Anleger als nicht besonders bullish ein. Das macht es weniger wahrscheinlich, dass sie in ihrem Übereifer die Kurse zu sehr in die Höhe treiben - so lohnt sich der Aktienkauf nach wie vor. In ihren Fokus rücken die Experten die langfristige Performance von US-Aktien.
Eine Aktie, welche die Analysten offenbar lieben: Apple. Gemessen an der Marktkapitalisierung ist der iPhone-Hersteller das größte Unternehmen unter den Lieblingen der Investment-Bank. Dabei sind die Banker nicht besonders stark im Technologie-Sektor investiert. Ihren Bestand an Technologie-Aktien reduzierten sie im April dieses Monats um etwa einen Prozent.
Marktkapitalisierung: 755,5 Milliarden US-Dollar
Langfristiges Wachstum (prognostiziert): 13,3 Prozent
KGV (erwartet): 13,8
Kursperformance seit Januar: +15,7 Prozent
Der Vermögensverwalter Blackrock hat in diesem Jahr zwar nicht unbedingt durch eine herausragende Kursperformance überzeugt. Allerdings hat er im Vergleich zu den restlichen Werten im Portfolio das niedrigste Kurs-Gewinn-Verhältnis. Der Vermögensverwalter hat im ersten Quartal 2014 sein Anlagevolumen um 2,6 Prozent auf 4,7 Billionen US-Dollar erhöht und seinen Gewinn von 4,4 auf rund 4,8 Dollar pro Aktie gesteigert.
Marktkapitalisierung: 62,1 Milliarden US-Dollar
Langfristiges Wachstum (prognostiziert): 13,6 Prozent
KGV (erwartet): 9,8
Kursperformance seit Januar: +3 Prozent
Union Pacific Corporation gehört die Eisenbahngesellschaft Union Pacific Railroad - und damit die größte Eisenbahngesellschaften der USA. Im laufenden Jahr hat die Performance der Aktie etwas nachgelassen. Grund dafür ist die Abhängigkeit des Unternehmens vom Treibstoff Kohle und vom Öl. Zwar sind die Preise beide Rohstoffe 2015 gefallen - doch auch das geförderte Volumen ging zurück. Union Pacific Corporation konnte zwar im ersten Quartal einen Gewinn von 1,15 Milliarden US-Dollar und somit von 1,3 US-Dollar pro Aktie verbuchen. Analysten erwarteten jedoch 1,37 US-Dollar Gewinn pro Anteilsschein. Somit performte die Aktie unter Markterwartung.
Marktkapitalisierung: 95,5 Milliarden US-Dollar
Langfristiges Wachstum: 13,7 Prozent
KGV (erwartet): 16
Kursperformance seit Januar: -10,6 Prozent
Gilead Sciences stellt Medikamente gegen Hepatitis, HIV und Krebs her. Allein in den vergangenen zwölf Monaten legte der Kurs um 39 Prozent zu. Offenbar bescheinigen die Investmentbanker der Aktie noch mehr Potenzial. Morgan Stanley setzt auf starke Pharmawerte. Etwa 15 Prozent des Strategieportfolios („MOST Strategic Portfolio”) sind in Werte sind im Gesundheitssektor investiert.
Marktkapitalisierung: 157,7 Milliarden US-Dollar
Langfristiges Wachstum (prognostiziert): 14,2 Prozent
KGV (erwartet): 10,1
Kursperformance seit Januar: +8,8 Prozent
Den meisten amerikanischen Zuschauern sind die Cartoons von Warner Brothers und die Serien des Senders Home Box Office (HBO) bekannt. Beide Unternehmen gehören der Medien-Holding Time Warner. Die an der New York Stock Exchange unter dem Kürzel TWX notierte Aktie legte in den vergangenen zwölf Monaten 30 Prozent zu. Außerdem erhöhte das Unternehmen in den letzten Jahren immer wieder die Dividende, auf zuletzt 35 Cent pro Aktie im Quartal.
Marktkapitalisierung: 70,6 Milliarden US-Dollar
Langfristiges Wachstum (prognostiziert): 14,7 Prozent
KGV (erwartet): 17,1
Kursperformance seit Januar: -0,7 Prozent
Jetzt weiterlesen
Erhalten Sie Zugriff zu diesem und jedem weiteren Artikel im