
Good Bye: Frank Wiebe, Korrespondent in New York, verabschiedet sich beim spekulativem Depot mit einer Rendite von 8,1 Prozent.
„Viel Lärm um nichts“: Aus Sicht mancher Konsumenten und zum Teil auch der amerikanischen Börse würde der Titel dieses alten Stücks von Shakespeare sehr gut die Verhandlungen rund um „ficsal cliff“ vom Jahresende oder „sequester“ mit Beginn des Monats März beschreiben.
Denn die Konsumenten haben seit Beginn des Jahres zum Teil deutlich weniger Geld in der Tasche, weil die amerikanische Version der Lohnsteuer angehoben wurde, die unabhängig von der Einkommensteuer erhoben wird. Trotzdem geben die Verbraucher auch im Januar wieder etwas mehr Geld aus als im Vormonat. Außerdem zeigt sich, dass die Indikatoren für die Industrieproduktion ebenfalls anziehen. Und die Firmen wissen doch ebenso wie die Verbraucher, dass die Finanzpolitik in Washington chaotisch ist und chaotisch bleibt.
Mit Finanzthemen beschäftige ich mich seit mehr als 30 Jahren - lange Jahre von Deutschland aus, seit November 2012 von New York aus. Vor meiner Zeit als Journalist habe ich einige Jahre in einer großen Bank gearbeitet und war dort auch an Aktienemissionen beteiligt.
Chancenorientiert heißt für mich vor allem, die Chancen von Unternehmen zu nutzen. Ich kaufe daher in erster Linie Aktien mit einer langfristigen Perspektive. Dazu kommen auch Anleihen, um die Risiken besser zu verteilen. Ich werde eher direkt einzelne Papiere kaufen als indirekt über Fonds und Zertifikate zu gehen, weil das einfacher nachzuvollziehen ist und damit die Transparenz erhöht.
Jeder Kommentator startet mit einem fiktiven Anfangskapital von 100.000 Euro. Zu Beginn werden maximal drei Wertpapiere gekauft. Danach steht es den Kommentatoren frei, in welchen Abständen sie gemäß ihrer Anlegerperspektive konservativ, chancenorientiert oder spekulativ in Wertpapiere investieren. Es werden Gebühren für Kauf und Verkauf von 0,5 Prozent angenommen und vom Barbestand abgezogen. Zinsen und Dividenden werden dem Barbestand zugebucht. Die Depotzusammensetzung muss sich nicht täglich ändern. Ein Redakteur kann an einigen Tagen eine Kommentarpause einlegen - das Portfolio kann sich dennoch ändern.
Ein wichtiger Punkt ist sicherlich, dass sowohl „fiscal cliff“ als auch „sequester“ (automatische Ausgabenkürzungen) zwar immer im Zusammenhang mit großen Summen genannt werden. Aber diese Summen kommen nicht auf einen Schlag zur Wirkung, sondern erst nach und nach.

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So bleibt es dabei: Die US-Wirtschaft erholt sich, wenn auch langsamer, als viele sich das wünschen. Die Verbraucher sind zwar schlecht gelaunt, wie die regelmäßigen Umfragen zeigen, kaufen aber weiter ein (manchmal verbessert Einkaufen ja auch die Laune). Die Börsianer finden zwar die Finanzpolitik in den USA und das Wahlergebnis in Italien nicht toll, lassen sich aber letztlich doch nicht davon abhalten zu kaufen.

2 Kommentare zu "Drei Strategien, drei Depots: Viel Lärm um nichts"
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Mein ganzes Depot ist auf Geldentwertung eingestellt. Kann jetzt gern mal losgehen mit der aktiven "Rettung" der Euro-Kasper. Würde mich sehr freuen!
Nicht die Notenbanken werden es richten, sondern die Steuerzahler...Garantiert ist doch mitlerweile "Gewinn an die sogenannten Investoren, Verluste an den Steuerzahler"
Wann kommt endlich der große Knall?