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Eisenbahnaktien Bahn-Aktien nehmen Fahrt auf

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An der Börse haben Eisenbahnaktien eine bewegte Geschichte. Die erste deutsche Bahnaktie, die Taunus-Eisenbahn, kam 1835 aufs Parkett. Sie war zum Start 40-fach überzeichnet und legte am ersten Handelstag 70 Prozent zu. Das klingt nach Internetblase 1999 – tatsächlich war die Eisenbahneuphorie in den 1840er-Jahren kaum anders. Danach ging es bergab. Es hagelte Pleiten; 1950 schien die Bahn den Kampf gegen das Auto verloren zu haben. In den 1970ern konnten nur Subventionen die US-Bahnen am Leben halten; in Europa hingen die Bahnen schon seit 1860 am staatlichen Tropf.

Vorbei. Auf einmal ist wieder Dampf in den Kursen. Die Bahn profitiert weniger von eigener Stärke als von der Schwäche der Konkurrenz auf der Straße und in der Luft. Die Globalisierung bringt ein Frachtaufkommen nie gekannten Ausmaßes. Seit 2001 legten allein die Warenexporte Asiens in die USA um 67 Prozent zu, die Rohstoffimporte nach Asien stiegen noch stärker. "Das meiste davon wird zwar über den Seeweg transportiert", sagt Maria Leenen, Chefin des Hamburger Logistik-Marktforschers SCI Verkehr, "doch dann stehen die Waren im Hafen, wo sie Lagergebühren verschlingen. Von dort müssen sie schnell weg ins Binnenland." Der Container, Wahrzeichen der Globalisierung, eignet sich bestens für den Weitertransport aus den Häfen per Zug; die Waggons nehmen ihn huckepack. Das kann ein Lkw zwar auch, doch in den Straßen der Hafenstädte ist es oft extrem voll.

"Die Bahn hat noch Kapazitäten frei, die nach fünf Jahren weltweiten Aufschwungs und Exportbooms in der Luft und vor allem auf der Straße knapp sind", sagt Sonja Geisler, Analystin bei der Bank Sarasin. So fehlen nicht nur staufreie Autobahnen und Hafenzufahrten, auch die Fahrer werden knapp. In Deutschland werden derzeit laut Bundesverband der Spediteure 20 000 Fernfahrer gesucht; in den USA ist der Trucker-Mangel noch gravierender.

Auch die hohen Spritpreise kommen der Bahn zugute. Vergangene Woche kletterte der Rohölpreis über 70 US-Dollar je Fass (159 Liter). Die Bahn ist das günstigste Transportmittel, sowohl für Personen als auch für Güter. Mit einem Liter Diesel oder dem Dieseläquivalent in Strom bringt ein Güterzug eine Tonne Fracht fünfmal so weit wie ein Lkw.

Hinzu kommen in fast allen Industrieländern tendenziell steigende Mautgebühren auf den Straßentransport zu. "Schon eine vage Annäherung der Lkw-Maut an die Verhältnisse in der Schweiz oder in manchen Ballungsräumen der USA brächte eine Explosion des Schienenverkehrs", meint Leenen. Eine Anhebung der Lkw-Maut um einen Prozentpunkt verursacht laut SCI-Studien 1,8 Prozentpunkte mehr Güterschienenverkehr.

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