„Finanzmärkte keine Einbahnstraßen“: Bundesbank beruhigt Börsen-Anleger
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„Finanzmärkte keine Einbahnstraßen“Bundesbank beruhigt Börsen-Anleger
Die chinesische Börse bricht am Dienstag wieder deutlich ein – um sieben Prozent nach 8,5 Prozent am Vortag. Die Furcht vor einem Wachstumseinbruch Chinas soll Anleger aber nicht schocken, so Bundesbank-Vorstand Nagel.
25.08.2015 - 09:03 Uhr
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Wegweiser zur Bundesbank in Frankfurt
Die Notenwächter sehen keine Anzeichen für eine neue Finanzkrise.
Frankfurt Die Bundesbank mahnt zur Gelassenheit nach den heftigen Turbulenzen an den internationalen Börsen angesichts der wirtschaftlichen Abkühlung in China. Dort normalisiere sich das Wachstum derzeit, aber selbst Raten von womöglich sechs Prozent seien „immer noch ein starkes Wachstum“, sagte Bundesbankvorstandsmitglied Joachim Nagel der „Börsen-Zeitung“ (Dienstag). Der Absturz an den Börsen in China sei eine Korrektur nach den rasanten Anstiegen der vergangenen Jahre. „Finanzmärkte sind typischerweise keine Einbahnstraßen.“
Nagel, der im Bundesbankvorstand den Bereich Finanzmärkte verantwortet, sagte, die Entwicklung in China habe weltweite Ausstrahleffekte, „weil die internationalen Finanzmärkte inzwischen eng vernetzt sind“. Er dämpfte aber Sorgen, dass eine neue globale Finanzkrise drohe. Chinas Regierung und Notenbank verfügten notfalls noch über genügend Mittel, um die Lage zu stabilisieren: „China ist wirtschaftlich stark genug, um im Notfall dagegenzuhalten, falls die Finanzmarktstabilität insgesamt in Gefahr gerät.“
Die heftigsten Kursrutscher seit dem Dax-Allzeithoch
Am 10. April dieses Jahres knallten bei vielen Börsianern die Sektkorken. Als Reaktion auf das von Mario Draghi aufgesetzte Anleihenkaufprogramm der Europäischen Zentralbank, kletterte der Leitindex auf 12.391 Punkte – und damit auf sein Allzeithoch. Doch die Feierstimmung währte nicht lange. Der Index begab sich auf Korrekturkurs. Seitdem hat der Dax mehr als 2500 Punkte verloren. Einige Werte haben nach der Hausse eine besonders bittere Landung erfahren müssen. Ein Überblick.
Die Energiewerte hatten es nicht leicht im Dax. Auch Eon konnte die Anleger wenig überzeugen. Nach dem Allzeithoch haben sich die Anleger beeilt, die Aktien des Düsseldorfer Versorgers aus ihren Depots zu nehmen.
Verlust seit dem 10. April 2015: -28,7 Prozent
Der Chemiekonzern BASF hat Anleger und Analysten mit eher schwachen Quartalszahlen enttäuscht. Im Dax landet das Unternehmen auf Platz vier unter den Verlierern.
Verlust seit dem 10. April 2015: -30,2 Prozent
Zu Beginn des Jahres zählte BMW noch zu den absoluten Lieblingen der Anleger. 123,75 Euro kostete die Aktie des bayerischen Automobilherstellers im März. Seitdem ging es allerdings deutlich bergab. Inzwischen notiert das Papier deutlich unter 80 Euro. Grund für den Pessimismus der Anleger sind die wachsenden Sorgen um die chinesische Konjunktur.
Verlust seit dem 10. April 2015: -33,9 Prozent
Mit Volkswagen geriet ein weiterer Automobilhersteller wegen wachsender China-Sorgen ins Taumeln. Vor allem die Yuan-Abwertung Anfang August hat den deutschen Autowerten zugesetzt. Dabei ist eine schwache chinesische Währung an sich nicht schlimm – VW produziert die Autos für den chinesischen Markt vor Ort und wäre als Exportunternehmen von der Abwertung nur mäßig betroffen. Doch die Anleger sorgen sich um die chinesische Nachfrageseite. Und die wird von der schwachen Konjunktur negativ beeinflusst.
Verlust seit dem 10. April 2015: -35,6 Prozent
Die Aktie von RWE hat seit dem Allzeithoch am stärksten gelitten. Analysten blicken mit Sorge vor allem auf die hohe Steuerquote des Energieversorgers. Insgesamt sei das politische und regulatorische Umfeld in Deutschland ungünstig für das Unternehmen, begründet etwa Analyst Vincent Gilles von der Credit Suisse.
Verlust seit dem 10. April 2015: -43,6 Prozent
Deutlich bergab ging es auch für den auf Maschinen für die Nahrungsmittelindustrie spezialisierten Anlagenbauer Gea. Schrumpfende Auftragseingänge und die Russland-Krise machen dem Unternehmen zu schaffen. Zudem schlagen hohe Kosten für den Konzernumbau zu Buche, mit dem Gea-Chef Jürg Oleas das Unternehmen nach den Zukäufen der vergangenen Jahre verschlanken will. Das brachte dem Unternehmen im zweiten Quartal einen Nettoverlust von 21,8 Millionen Euro ein.
Verlust seit dem 10. April 2015: -29,4 Prozent
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