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Finanzprofi einmal anders „Anlegern fehlt die Demut vor dem Markt“

Das Können der Profis, darauf setzt Eckhard Sauren nicht nur mit seinen Dachfonds, sondern auch bei seinem Hobby, dem Pferderennsport. Auf der Galopprennbahn erklärt er, welche Strategie Anleger jetzt wählen sollten.
21.11.2013 - 10:38 Uhr 9 Kommentare
Dachfondsmanager Eckhard Sauren: Mit Spirit in the Sky auf der Rennbahn.

Dachfondsmanager Eckhard Sauren: Mit Spirit in the Sky auf der Rennbahn.

Auf der Galopprennbahn in Köln-Weidenpesch wird der Dachfondsmanager Eckhard Sauren von seinen Vereinskollegen liebevoll „Ecki“ genannt. Seit 2010 ist er Präsident des Kölner Rennvereins und besitzt selbst eine – wie er sagt – ganze Fußballmannschaft voller Pferde. Im Interview erklärt er, wieso dieser Sport nicht als Geldanlage taugt, warum er lieber nach den besten Fondsmanagern als nach den besten Investments sucht und was Privatanleger von den Profis lernen können.

Herr Sauren, beim letzten Rennen des Jahres in Weidenpesch ist auch eines Ihrer Pferde am Start. Ist der Pferderennsport noch ein Hobby für Sie oder ist das schon ein zweites Standbein?
Nein, es ist ein Hobby, Pferderennen machen Spaß, und man freut sich als Besitzer natürlich besonders, wenn das eigene Pferd am Start ist. Man kann auch die Entwicklung der Pferde verfolgen, Freunde treffen. Es ist ganz klar ein Hobby, das ich nutze, um mich am Wochenende ein bisschen zu erholen. Das Rennen an sich ist hochgradig spannend, weil man sich immer eine gewisse Taktik überlegt, da sind schon eine Menge Emotionen dabei.

Wenn man den Rennsport und die Börse vergleicht, gibt es einige Parallelen. Man sucht solide und erfolgreiche Aktien und ebensolche Pferde.
Ich gehe da anders heran, nämlich in beiden Bereichen vom Manager aus. Im Rennsport ist der Trainer der entscheidende Faktor, bei der Geldanlage ist es der Fondsmanager. Um ein gutes Pferd und ein gutes Investment zu finden, braucht man einen echten Profi und nicht nur eine abstrakte Strategie. Auch auf die Streuung kommt es an. Wenn man sich auf ein Pferd oder ein Investment konzentriert, ist die Schwankung besonders intensiv. Ich habe eine ganze Fußballmannschaft voller Pferde, da sind immer ein paar Gute dabei, die regelmäßig laufen und Erfolge erzielen.

Welches waren bisher Ihre größten Erfolge im Rennsport?
Sehr erfolgreich war mein Hengst Atamane, der war 2008 das beste fünfjährige Hindernispferd in Kontinentaleuropa, hat ein Gruppe-II-Rennen gewonnen und war im Gruppe-I-Rennen Zweiter. Die Gruppe I im Pferdesport entspricht etwa der Champions League beim Fußball. In diesem Jahr war Nordico besonders erfolgreich. Der Hengst hat im November in Krefeld das Herzog-von-Ratibor Gruppe-III-Rennen gewonnen und ist mein Hoffnungsträger für 2014.

Sind die Pferde für Sie auch eine Form der Geldanlage?
Nein, das ist in erster Linie ein wunderschönes Hobby. Aber man hat dabei zumindest die theoretische Chance, Geld zu verdienen. Das ist schon mal eine Besonderheit, denn bei anderen Hobbys hat man immer nur Kosten. Ein weiterer Unterschied liegt darin, dass ich beim Investieren sehr diszipliniert, emotionslos und langfristig orientiert bin. An den Pferden erfreue ich mich dagegen einfach und kann dabei auch Emotionen freien Lauf lassen.

Trotz Emotionen haben Sie vermutlich nicht mal eben so ein Pferd gekauft. Wie kam es dazu?
Die Begeisterung für den Sport kam mit den ersten Rennbahnbesuchen, dann habe ich mich nach und nach immer intensiver damit beschäftigt, bin in einen Galoppclub eingetreten, in dem sich 200 Mitglieder ein Pferd teilen, dann haben wir zu sechst eine Stallgemeinschaft gegründet und irgendwann kam der Wunsch nach einem eigenen Rennpferd. Dafür habe ich dann zuerst den Trainer gesucht, und der wusste glücklicherweise gerade von einem Pferd, das zum Verkauf stand.

„Ein Fondsmanager muss sehr fleißig sein“
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9 Kommentare zu "Finanzprofi einmal anders: „Anlegern fehlt die Demut vor dem Markt“"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Der Typ war mal ein ganz kleines Licht als Finanzberater und hat vorwiegend Flemings-Fonds (heute JPM) vertickt. Dann mit etwas Glück zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit hochgespült worden. Wer auf doppelte und dreifache Gebührenbelastung eines Dachfonds steht...

  • Was fuer ein Stuss.
    Dachfonds sind so ueberfluessig wie ein Kropf.
    Es muss im Losers Game Aktives Fondmanagement noch eine zusaetzliche Gebuehr verdient werden.
    Und selbst wenn man hierbei mal die Gewinner rauspickt bedeutet die Diversifikation in 20 Fonds hier auch immer eine starke Annaeherung an den Durchschnitt, aka Marktreturn.
    Ergo kann und sollte man das wenn man nicht auf einen oder 2 ehemalige Koryphaen wetten will auch gleich so machen und Indexfonds kaufen.
    Wo sind die Pferde der Kunden?

  • Wir hier sollten auch wieder AUFSTEHEN lernen wie es die Bürger in den USA können: gegen die Medienhirnwäsche:
    [...]
    Beitrag von der Redaktion editiert. Bitte achten Sie auf unsere Netiquette: „Kommentare sind keine Werbeflächen“ http://www.handelsblatt.com/netiquette

  • Ja,ja mein Freund Ecki hat es geschafft. Ich habe leider kein Pferd und muß noch hart arbeiten:-(

  • "Datenverarbeitung gelernt"
    Das ist ja total hanebüchen.
    Wer seine Geld so einem Datenverarbeiter anvertraut, der für die Auswahl von Fonds die Hand aufhält der arbeitet nicht hart genug für sein Geld, bzw. hat vermutlich nie gearbeitet.
    Wahrwscheinlich findet man das Klientel für solche "Investments" auch im Dunstkreis von Pferderennbahnen/-ställen.
    Wie wachsamer schon schrieb darf man sich auf keinen Fall davon abhalten lassen eigene Erfahrungen auf den Finanzmärkten zu machen.
    Jeder der ein wenig länger dabei ist hat sich sicher eine blutige Nase geholt und hat "Demut". Jeder richtige Motorradfahrer ist auch schon mal vom Krad gefallen. Wichtig ist zu lernen und trotzdem weiterzumachen.
    Wer auf einem Vermögen sitzt und sich scheut sich darum selbst zu kümmern der kriegt es meist abgenommen - gerne auch von Pferdeliebhabern.

  • Die Demut vor den Finanzmärkten kommt frühstens oder spätestens dann, wenn man sich eine "blutige" Nase geholt hat.
    Das ist aber noch lange kein Grund dafür, sein Geld einem Fondsmanager anzuvertrauen. Schon gar nicht sollte man als Kleinanleger die Diversifizierungen in verschiedene Anlageklassen nachahmen. Ein Kleinanlegerdepot ist kein milliardenschwerer Fond! Die Anlage in Aktien ist auch bei weitem nicht so schwierig und aufwendig, wie es uns dieser Herr weismachen will. Wer wagt, gewinnt. Darum mein Rat an alle, die es noch nicht ausprobiert haben. Lasst Euch nicht davon abhalten, eigene Erfahrungen an den Finanzmärkten zu machen, die eigenen Strategien zu verfeinern, aus Fehlern zu lernen und wieder anzugreifen, wenn es mal nicht so lief, wie erhofft.
    Auch mit kleinen Summen lässt sich ein beachtlicher Gewinn "erwirtschaften". Das Verlustrisiko spielt dabei immer mit, sei es nun bei einem Investment in Aktien oder in Fonds. Doch es ist allemal besser, wenn man die Verantwortung nicht auf andere abwälzt und damit sein eigenes Unvermögen begründen muss. Selbstvertrauen entsteht nur durch eigenes Handeln.

  • Überhaupt: Demut ist wieder zur Mangelware geworden.

    Vlt. erklärt das viele Verstiegenheiten in der Gegenwart.

  • Ok, von einem Fond-Manager hatte ich es privat etwas anders gehört, als hier so gerne argumentiert wird.

    Dem Fondies ist es eigentlich egal, wie ihre Investments laufen. Hauptsächlich oft rein / raus. Denn das bringt den Umsatz. Eine besonders gut vorzeigbare Rendite kann nicht schaden, aber wozu gibt es denn windows dressing ? Aber ich muss auch zugeben, dass ich mich hierzu nur in Anlagebereiche < 1. mio auskenne.

    Trotzdem frage ich mich, warum ein Fond?
    Was ist mit ETF's ?

    Wenn man als Spitzenverdiener in den USA $ 750m mio. / a bekommt, muss das ja auch vom Anleger mitbezahlt werden. Klar gönne ich diesen Leuten ihr einkommen. Aber warum muss ich es denn bezahlen?

  • "Einmal anders.." - Der EZB, der FED und der Finanzelite fehlt jede Demut vor Finanzmärkten ganz allgemein. Ein Herr Blankfein ruiniert mit Goldman-Sachs im juristisch-autarken Rechtstaum (eigentlich hätte er nach 2008 hinter Gitter müssen, - lebenslang!!!) die vielen, privaten Vorsorgen von Mio ja Mrd Menschen vorallem in der westlich-saturierten Konsumwelt, also USA, EUROpa...und der EURO soll ruiniert werden durch weitere Spekulationen, es wird keine zweite große Blockwährung in der Welt neben dem Dollar geduldet. In naher Zukunft, da wir beinahe bei Null Prozent Zinsen sind, gibte es kein Bargeld mehr; SEPA verhilft zu europaweiter Transparenz für die Banditen in Brüssel, die am 15.3.2013 schon in Zypern general-zugegriffen haben!!!
    http://pravdatvcom.wordpress.com/2013/11/18/negativ-zinsen-fur-sparer-finanz-eliten-wollen-bargeld-abschaffen-video/

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