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Fonds ARKK Starinvestoren auf Konfrontationskurs: Mike Burry wettet gegen Cathie Wood

Burry hat einst die Finanzkrise vorhergesehen. Nun setzt beim Flaggschiff-Fonds von Wood auf fallende Kurse. Zudem erhöhte er bei seiner Wette gegen Tesla den Einsatz.
17.08.2021 Update: 17.08.2021 - 18:26 Uhr Kommentieren
Die Investorin setzt ausschließlich auf disruptive Technologien. Quelle: Bloomberg
Catherine Wood

Die Investorin setzt ausschließlich auf disruptive Technologien.

(Foto: Bloomberg)

Düsseldorf US-Starinvestor Mike Burry hat ein Faible für aufsehenerregende Wetten. Ein weiteres Beispiel dafür findet sich im Quartalsbericht seines Hedgefonds Scion Asset Management: Burry setzt beim Flaggschiff-Fonds ARKK von Cathie Wood, einer weiteren Größe der Branche, auf fallende Kurse.

Burry wurde einst bekannt, als er Mitte der 2000er-Jahre die Finanzkrise vorhersah und in den USA erfolgreich auf einen Zusammenbruch des Marktes für Immobilienkredite wettete. Die Vorgänge wurden später in dem Hollywood-Film „The Big Short“ verfilmt. Im Mai sorgte er für Aufsehen, als er beim E-Autobauer Tesla auf fallende Kurse setzte.

Jetzt hat Burry 2355 Put-Optionen auf den ARKK gekauft. Damit wettet er bei 235.500 Anteilen des aktiv gemanagten ETFs im Wert von mehr als 30 Millionen Dollar auf fallende Kurse. Das geht aus den Unterlagen hervor, die Burry vierteljährlich bei der US-Börsenaufsicht SEC melden muss. Sie bilden den Stand vom 30. Juni ab.

Put-Optionen geben dem Käufer das Recht, Aktien zu einem bestimmten Zeitpunkt zu einem vorher festgelegten Ausübungspreis zu verkaufen. Anleger setzen damit auf fallende Kurse, denn wenn der Kurs vor dem Ablaufdatum der Option unter dem Ausübungspreis liegt, kann der Inhaber der Put-Optionen die Aktien mit Gewinn verkaufen.

Seit wann genau Burry gegen Woods ETF wettet, geht aus den Unterlagen nicht hervor. Auch der Ausübungspreis ist nicht bekannt. Klar ist aber: Burry erwartet, dass es für den Kurs des ARKK abwärtsgeht. Bereits im Februar schrieb er auf Twitter in einer inzwischen gelöschten Nachricht, dass sich Woods Versprechen von disruptivem Wachstum und transformativen Technologien nicht bewahrheiten werde.

„Das erinnert an Gary Pilgrim und PBHG Growth in den 1990er-Jahren oder an Gerald Tsai und den Manhattan Fund in den 1960er-Jahren“, twitterte er. Pilgrim managte um die Jahrtausendwende einen Fonds für Wachstumstitel, der im Zuge der Dotcom-Blase erst steil stieg und mit dem Platzen der Blase rapide fiel. Tsai führte in den 1960er-Jahren einen aggressiven Wachstumsfonds, der Ende des Jahrzehnts einbrach.

Anleger ziehen mehr als 500 Millionen Dollar ab

Wood ist für ihre extreme Anlagestrategie bekannt: Egal ob selbstfahrende Autos, Halbleiter oder Gen-Sequenzierung – Wood kauft nur Aktien, von denen sie glaubt, dass sie eine Rendite von 15 Prozent pro Jahr abwerfen und sich somit in fünf Jahren verdoppeln werden. Zudem setzt sie auf Kryptowährungen wie den Bitcoin.

Damit nimmt Wood eine von Burry maximal entfernte Extremposition ein. „Die Leute fragen mich immer, was an den Märkten los ist“, twitterte Burry bereits im Juni. „Es ist einfach. Es ist die größte Spekulationsblase aller Zeiten in allen Bereichen – um zwei Größenordnungen mehr.“

Wood reagierte auf die Wette am Dienstagabend beim Kurznachrichtendienst Twitter. Dort schrieb sie in Richtung Burry: „Ich glaube nicht, dass er die Grundlagen versteht, die zu einem explosiven Wachstum und zu Investitionsmöglichkeiten im Bereich der Innovation führen.“

Aktuell ist die größte Position im ARKK Tesla, dessen Aktien 10,4 Prozent des gesamten Fonds ausmachen. Gefolgt vom Telemedizin-Unternehmen Teladoc Health (5,6 Prozent), dem Multimedia-Konzern Roku (5,4 Prozent), der Krypto-Handelsplattform Coinbase (fünf Prozent) und Unity Software (4,7 Prozent), einem Unternehmen für die Entwicklung von Videospielsoftware.

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Damit hatte sie im vergangenen Jahr großen Erfolg. Alle fünf von ihr aktiv verwalteten ARK-ETFs erzielten im vergangenen Jahr Renditen von über 100 Prozent. Das machte Wood zu einer Art Warren Buffett der neuen Generation. Das Anlegermagazin „Barrons“ zählt sie in diesem Jahr zu den 100 einflussreichsten Frauen in der Finanzwelt.

Doch in diesem Jahr steht Wood unter Druck. Anleger zogen nach Informationen der Datenseite Etfdb in den vergangenen drei Monaten allein aus dem Flaggschiff-Fonds netto 530 Millionen Dollar ab. Der ARKK hat seit seinem Jahreshoch im Februar mehr als 25 Prozent an Wert verloren.

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Burry erhöht Wette gegen Tesla-Aktie

Seine Wette gegen die Tesla-Aktie baute Burry derweil aus. Er besitzt mittlerweile Put-Optionen auf 1,1 Millionen Aktien des E-Autobauers im Wert von 730 Millionen Dollar, wie aus den SEC-Unterlagen hervorgeht. Im ersten Quartal waren es noch 800.000 Put-Optionen gewesen.

Burry gilt schon lange als Tesla-Skeptiker. Er warf Tesla-Chef Elon Musk wiederholt vor, zu viel zu versprechen und zu wenig zu liefern. Er hält die Aktie deshalb für überbewertet. Die Tesla-Papiere haben seit Anfang 2020 mehr fast 700 Prozent an Wert gewonnen. In diesem Jahr hat der Kurs seit dem Rekordhoch im Februar aber um mehr als 20 Prozent nachgegeben.

Optimistischer ist Burry offensichtlich beim Einzelhändler Walmart, bei dem Pharmaunternehmen Cardinal Health und dem Gesundheitskonzern McKesson. Bei diesen Unternehmen kaufte der Hedgefondsmanager Call-Optionen auf Aktien im Wert von gut 230 Millionen Dollar. Mit Call-Optionen können Investoren auf steigende Kurse wetten. Zudem erwarb er Anteile am Medienkonzern Discovery im Wert von knapp 25 Millionen Dollar.

Mehr: Wie Reddit-Trader mit Optionen die Aktienkurse durcheinanderwirbeln.

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