Gastkommentar Das ist mehr als eine Korrektur, das ist ein Fanal

Ex-Deutsche-Bank-Chefvolkswirt Norbert Walter: "Nach dem Aktiencrash droht ein Währungskrieg."
Düsseldorf Die Aktienkurse sind binnen weniger Wochen um 30 Prozent gesunken. Nicht nur die liquiditätsbedingten Übertreibungen sind korrigiert. Die Baisse ging weiter, und sie hat verschiedene Ursachen.
Sie reflektiert zuerst einmal das Aufflammen der Finanzkrise, diesmal ausgelöst durch den Abschreibungsbedarf bei Staatsanleihen von Ländern mit eingeschränkter oder zweifelhafter Bonität. Damit manifestiert sich die Ansteckungsgefahr, die von den griechischen Problemen ausging. Jetzt, da Spanien und Italien, ja selbst Frankreich ins Gerede gekommen sind, werden Bankensysteme, die stark in die Finanzierung der hochverschuldeten Länder eingebunden sind, naturgemäß stark betroffen.
Dies spiegelt sich in den besonders ungünstigen Kursentwicklungen für viele europäische Banken wider. Da die Eigenkapitalunterlegung ohnehin in Europa vielfach noch zu wünschen übriglässt, entstehen aus den Abschreibungsnotwendigkeiten potenziell neue Engpässe. Hilfe wie nach Lehman von den Staaten wird wegen deren eigener Überschuldung immer weniger materiell machbar und politisch durchsetzbar.
Jetzt weiterlesen
Erhalten Sie Zugriff zu diesem und jedem weiteren Artikel im
Web und in unserer App für 4 Wochen kostenlos.
Sie sind bereits registriert? Jetzt einloggen
Jetzt weiterlesen
Erhalten Sie Zugriff zu diesem und jedem weiteren Artikel im
Web und in unserer App für 4 Wochen kostenlos.
Sie sind bereits registriert? Jetzt einloggen