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Kapitalmarktausblick DWS: „Der Dax steigt im nächsten Jahr auf 17.000 Punkte“

Der Chefanlagestratege der Deutsche-Bank-Fondstochter, Stefan Kreuzkamp, ist zuversichtlich für die Aktienmärkte. Zinserhöhungen der EZB erwartet er nicht.
23.11.2021 - 19:22 Uhr Kommentieren
Um 17 Prozent ist der deutsche Leitindex in diesem Jahr bisher gestiegen. Quelle: imago images/Mattias Christ
Bulle und Bär vor der Frankfurter Börse

Um 17 Prozent ist der deutsche Leitindex in diesem Jahr bisher gestiegen.

(Foto: imago images/Mattias Christ)

Frankfurt Ein bisschen was sollte noch gehen: Zwischen sechs und acht Prozent Kursplus erwarten die Aktienexperten der DWS an den Aktienmärkten im kommenden Jahr. Mehr ist ihrer Meinung nach nicht drin. Denn die Markterholung seit Jahresbeginn war bereits deutlich: Um gut 17 Prozent ist der deutsche Leitindex Dax seitdem gestiegen; gut 22 Prozent Plus sind es im Euro-Zonen-Index Euro Stoxx 50 und bis zu gut 24 Prozent beim US-Index S&P 500.

Zu den Favoriten der Fondsmanager der Deutsche-Bank-Tochter gehören europäische Industrie-, Auto- und Konsumwerte, aber auch weiterhin die starken Tech-Konzerne aus den USA sowie chinesische Aktien.

Die 17.000-Punkte-Marke könnte der Dax 2022 aber knacken, sagte DWS-Chefanlagestratege Stefan Kreuzkamp auf einer Pressekonferenz des Fondshauses. Das wäre ein Plus von gut sechs Prozent.

Den Euro-Stoxx-50 sieht Kreuzkamp noch etwas stärker steigen um knapp sieben Prozent auf 4600 Punkte. Nicht mehr ganz so viel traut der Stratege US-Aktien zu: Den breiten S&P erwartet er Ende 2022 um knapp fünf Prozent höher als heute bei 5000 Zählern.

Grund für diese leichte Diskrepanz der Prognosen für die jeweiligen Indizes ist das viel diskutierte Nachholpotenzial, das europäische Aktien im kommenden Jahr realisieren könnten: Um ein Viertel sind hiesige Titel günstiger bewertet als die Pendants in den USA, sagte DWS-Aktienfondsmanager Marcus Poppe.

Davon dürften Dividendenwerte in Europa etwas wettmachen, wenn die Gewinne der europäischen Firmen stärker wachsen als die von US-Firmen. Im Schnitt rechnet er mit einem Gewinnplus von sieben bis neun Prozent. „2022 werden die Aktienkurse vor allem noch mit den Firmengewinnen wachsen“, sagte Poppe – alles andere sei ausgereizt nach dem Börsenaufschwung.

Konjunktursensible Sektoren sollten zu den Gewinnern zählen

In Europa gefallen dem Fondsmanager Aktien aus den konjunktursensiblen Sektoren Industrie, Auto und Konsum. Im kommenden Jahr sollte sich die Wirtschaft deutlich von den Einschränkungen der Coronapandemie erholen, was solchen sogenannten zyklischen Aktien einen Schub geben dürfte, meint er.

Aber auch die beliebten Technologiewerte, vorrangig in den USA angesiedelt, werden wohl weiter gefragt bleiben, meint Poppe. Für Nachfrage wird seiner Ansicht nach nicht nur die weiter fortschreitende Digitalisierung sorgen. Auch die weltweiten billionenschweren Investitionen in die Verringerung des Kohlendioxidausstoßes werden in neue Technologie fließen.

In China halten die Experten besonders den Umbau der Wirtschaft in Richtung einer größeren Sozialverträglichkeit für spannend: Wohnungsbauförderung dürfte den aktuell angeschlagenen Immobiliensektor wieder stärken, Investitionen in Gesundheit und Umweltschutz machten diese Sektoren auch für Anleger interessant.

Stärkere Kursschwankungen sind wahrscheinlich

Am Aktienmarkt erwartet Fondsmanager Poppe allerdings 2022 stärkere Kursschwankungen als zuletzt. Neben der Covidpandemie sorgen eine höhere Inflation und das ausgerufene Ende der lockeren Geldpolitik dies- und jenseits des Atlantiks für eine Verunsicherung der Anleger.

Ende kommenden Jahres rechnet Stratege Kreuzkamp mit dem ersten Zinsschritt der US-Notenbank Fed. In Europa seien allerdings auf Jahre noch keine höheren Leitzinsen in Sicht, meint er. Stets Potenzial für Konflikte berge auch das Verhältnis zwischen den USA und China, fürchtet Kreuzkamp.

Im Umfeld einer zunehmenden Inflation und leicht steigender Kapitalmarktzinsen sollten auch Immobilien attraktiv bleiben, meinen die DWS-Experten. Sie billigen der Anlageklasse trotz des im Mittel hohen Preisniveaus Renditechancen von fünf bis sechs Prozent im kommenden Jahr zu. Vor allem moderne Büroimmobilien und Wohnungen halten sie für aussichtsreich. Auch Rohstoffe sollten sich angesichts des erwarteten Wachstums weiter gut entwickeln.

Zum Abfedern von Kursschwankungen raten die DWS-Strategen zu All-Wetter-Strategien mit Derivaten. Solche sogenannten Long-Short-Strategien schnitten sowohl bei anziehender Inflation als auch gutem Wachstum positiv ab, sagte Björn Jesch, der aus verschiedenen Anlageklassen gemischte Strategien verantwortet.

Bonds sollten Anleger dagegen reduzieren und auch Laufzeiten verkürzen, meint er. Im erwarteten Umfeld einer höheren Inflation und Wirtschaftswachstum seien Kursverluste programmiert: Wenn die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe von aktuell minus 0,3 auf plus 0,2 Prozent klettert, womit die DWS-Strategen rechnen, bedeutete das für Anleger einen Kursverlust von knapp vier Prozent im Depot.

Mehr: Was jetzt für europäische Aktien spricht

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