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Kay One - das vollständige Interview „Im Business gibt’s keine Freundschaft“

Der Musiker spricht über die drei Dinge, die in einem Rapper-Leben oft die Hauptrolle spielen: Geld, Geld, Geld. Doch mit CDs allein kann einer wie er kaum noch seinen Lifestyle bestreiten. Worauf es heute ankommt.
19.06.2015 - 15:23 Uhr Kommentieren

Ein einziges Mal wird er ein bisschen anstrengend. Ob man ihn bitte mehr von der anderen Seite fotografieren könne. Das sei quasi seine Schokoladenseite an Tagen, an denen er nur wenig geschlafen hat. Sein Terminplan ist prall gefüllt.
Aber ansonsten ist der Rapper sehr umgänglich. Er bricht das Gespräch nicht ab – was einem mit ihm durchaus passieren kann. Er beschimpft niemanden – was in seinen Songs eher ein Dauerzustand ist. Er zerhäckselt kein Hotelmobiliar – was in seiner Branche doch nur allzu üblich ist. Kurz: Er will kaum einem Klischee gerecht werden, für das Rapper doch so gerne stehen.

Herr ... äh... Kay One, Sie heißen eigentlich Kenneth Glöckler und haben Ihre Jugend im beschaulichen Ravensburg verbracht. Warum wollten Sie Rapper werden?
Schon als ich 14 war, habe ich davon geträumt. Ich wollte Musik machen, die Leute mit meinen Songs und Texten weghauen und natürlich die schönsten Frauen abschleppen, die schnellsten Autos fahren und teuren Schmuck tragen.

Was ist gerade an solchen Äußerlichkeiten so toll?

Schauen Sie sich die ganzen Musikvideos der amerikanischen Rapper an! Da geht es nur um Frauen, Autos, Schmuck. Das wollte ich auch – erst recht, nachdem ich die Realschule abgebrochen hatte.

Sind Sie stolz darauf, dass Sie es ohne Schule geschafft haben?
Klar, meine Lehrer glaubten, ich würde Müllmann werden. Die Frau auf dem Arbeitsamt wollte mich auf eine Schule für Menschen mit Lernschwächen schicken. Insofern musste ich irgendwann dann schon mal mit meinem Lamborghini vor meiner alten Schule aufkreuzen. Andererseits will ich den Kids heute nicht das Gefühl vermitteln: Hey, brecht die Schule ab und werdet Rapper! Das kann nur schief gehen. Ich hatte wahnsinnig viel Glück. Also sage ich: Macht erstmal die Schule fertig.

Und dazu tragen Sie dann eine brillantbesetzte Audemars Piguet. Was hat die gekostet?
So 40.000 Euro. Das ist übrigens auch eine gute Wertanlage. Heute würde ich mir so ein Teil aber nicht mehr kaufen.

Gab’s wenigstens Rapper-Rabatt?
Nee, solche Firmen haben mit Rappern eher wenig am Hut.

Was kompensiert so eine teure Uhr?
Ich habe sie mir nach einer Zeit gekauft, als ich große Komplexe hatte. Damals habe ich mit Bushido gerappt, hatte in Berlin eine miese 25-Quadratmeter-Wohnung und war überzeugt, dass ich für einen Hungerlohn arbeitete. Führerschein wollte ich gar nicht erst machen, weil ich eh kein Geld für ein Auto gehabt hätte, während die anderen sich fette Villen gebaut haben. Eine eklige Zeit. Vielleicht ist daraus auch mein exzessiver Lifestyle erklärbar, den ich danach ein paar Jahre hatte.

Immerhin haben Sie es fünf Jahre im Dunstkreis des Berliner Vorzeige-Gangstas Bushido ausgehalten.
Und hatte damals keine Ahnung von Verträgen und Gema und Gagen. Meine Naivität wurde richtig ausgenutzt.

Was haben Sie dort übers Musikgeschäft gelernt und das Leben?
Dass man Geschäft und Freundschaft voneinander trennen sollte. Im Business gibt es keine Freundschaft.

„Ich bin ein großzügiger Typ“
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