Medienbericht US-Behörden untersuchen Gamestop-Rally auf mögliche Marktmanipulation

Spekulative Käufe hatten die Aktien von Gamestop zuletzt hochgetrieben und anschließend stark schwanken lassen.
Bangalore US-Behörden untersuchen einem Medienbericht zufolge, ob Marktmanipulationen zu der Aktienrally bei dem Videospielhändler Gamestop und bei der Kinokette AMC geführt haben. Das Justizministerium und der Staatsanwalt von San Francisco hätten Informationen von Brokern wie Robinhood und Social-Media-Firmen angefordert, die im Zentrum des Handels gestanden hätten, berichtet das „Wall Street Journal“ (WSJ) am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Zudem habe die US-Derivateaufsicht CFTC eine vorläufige Untersuchung eröffnet, ob ein mögliches Fehlverhalten bei Handel mit Silber-Futures vorgelegen habe, berichtet das Blatt weiter. Beim Justizministerium war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.
Auch das US-Finanzministerium befasst sich mit den Hintergründen der Aktienrally. Finanzministerin Janet Yellen hatte aber zuletzt betont, keine sofortigen Maßnahmen ergreifen zu wollen. Man müsse zunächst „genau verstehen“, was geschehen sei, sagte Yellen.
Spekulative Käufe hatten die Aktien von Gamestop und anderen Titeln zuletzt in schwindelerregende Höhen getrieben und anschließend stark schwanken lassen. Gamestop-Papierer stiegen etwa von 20 Dollar auf über 480 Dollar, innerhalb von nur zwei Wochen.
Die Kleinanleger hatten mit konzertierten Käufen Hedgefonds zur Auflösung von Wetten auf den Verfall des Gamestop-Kurses gezwungen. So entfachten sie eine Dynamik, die für immer neue Rekordstände sorgte. Mittlerweile pendelt das Papier wieder um die Marke von 50 Dollar. Auch bei Silber und der Krypto-Devise Ripple hatte es zuletzt heftige Kursbewegungen am Markt gegeben.
Handelsvolumen bleibt hoch
Robinhood spielte eine zentrale Rolle bei den konzertierten Käufen von Kleinanlegern, die die Börsen weltweit in Unruhe versetzt hatten. Im weiteren Verlauf hatte der Online-Broker den Kauf einzelner Aktien limitiert, was ihm viel Kritik einbrachte. Anfang der Woche hatte Robinhood-Chef Vlad Tenev in einem Blogeintrag notiert, fehlende Kenntnis über das Wirken von Hochfrequenzhändlern sei ein zentrales Problem in der Finanzwelt.
Die verstärkte Volatilität an den Märkten spiegelt sich auch im Handelsvolumen wider. In den vergangenen 20 Tagen habe das Volumen an allen US-Börsen bei durchschnittlich 15,8 Milliarden Aktien pro Tag gelegen, zeigt eine Auswertung von Bloomberg. Ende März des vergangenen Jahres lag das durchschnittliche Volumen bei 16,1 Milliarden Aktien, der höchste Wert der vergangenen Jahre.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Börsen aufgrund der Ausweitung des Coronavirus weltweit eingebrochen. Das sehr hohe Handelsvolumen in den vergangenen Wochen ist jedoch stark durch spekulative Käufe geprägt. Diesmal nämlich haben sich die fundamentalen Rahmendaten nur geringfügig verändert
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