Was sollten Anleger angesichts niedriger Zinsen und Renditen für sichere Anleihen tun und was müssen sie beim Wechsel zu einer Depotbank beachten. Niels Nauhauser, Finanzexperte der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, beantwortet die wichtigsten Fragen.
Nauhauser: „Angesichts der mickrigen Zinsen sollten die Anleger umso kritischer auf die Kosten ihrer Finanzprodukte schauen, denn deren Höhe ist gewiss, im Gegensatz zu den künftigen Erträgen. Hier gibt es das größte Einsparpotenzial, wenn Anleger auf Produkte ohne teures Management und ohne einkalkulierte Provisionen ausweisen. Ein Beispiel wäre etwa der Kauf von günstigen Indexfonds.“
Nauhauser: „Eine Wertpapierorder zu den regulären Kosten einer Filialbank abzuwickeln ist ungefähr so als würden Sie einen Brief per Taxi verschicken. Man könnte die hohen Kosten noch rechtfertigen, wenn die Banken dafür eine qualifizierte Beratung anbieten. Aber diese kann man von einem provisionsabhängigen Verkäufer leider nicht erwarten.“
Nauhauser: „Wer kein Problem damit hat, Konto und Depot online zu verwalten, findet etliche Angebote von Direktbanken mit kostenfreiem Depot und preiswerter Orderausführung. Wer den Komfort eines persönlichen Gespräches mit dem Berater seines Vertrauens vorzieht, sollte wissen, dass die Konditionen verhandelbar sind.“
Nauhauser: „Das kommt auf die Bedürfnisse des Anlegers an: Daytrader werden hier andere Anforderungen haben als Buy-and-Hold Anleger. Und wer einmalig viel Geld anlegt, schaut wohl kaum auf das Angebot von Fondssparplänen. Zum Vermögensaufbau eignen sich aus unserer Sicht kostengünstige ETFs auf marktbreite Aktien- und Rentenindices, und hier unterscheiden sich die Angebote teilweise stark.“
Nauhauser: „Nein, hier gibt es nahezu keine Beschwerden. Das liegt wohl daran, dass hier kein Berater zwischengeschaltet ist.“
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