Übernahmefieber Mitfahren auf dem Fusionskarussell

Privatanleger können im weltweiten Fusionskarussell mitfahren.
Frankfurt Weltweit sind die Unternehmen im Übernahmefieber, die Temperatur steigt von Monat zu Monat. Und die Analysten der schweizerischen Großbank UBS sind sich sicher, dass sich Fusions-Karussell in diesem Jahr noch schneller drehen wird. Sie sagen ein globales Wachstum der Mergers & Acquisitions (M&A) von 22 Prozent für 2015 voraus. In Europa kann das Plus sogar noch deutlich höher ausfallen.
Doch nicht nur die institutionellen Investoren wie Hedgefonds spekulieren auf solche Sondersituationen. Auch Kleinanleger können profitieren – und zwar besonders die, die bereits in potenzielle Übernahmekandidaten investiert sind. Sobald ein gutes Angebot zur Übernahme veröffentlicht wird, steigen oft die Kurse.
Dann könnten die Aktionäre Kasse machen und das Papier verkaufen. Glückt die Fusion, winken allerdings meist noch größere Kursgewinne. Wie stark Anleger also wirklich profitieren können, kommt also nicht zuletzt darauf an, wie risikofreudig sie sind.
Derzeit wird der weltweite Markt für Fusionen und Übernahmen gleich von mehreren Faktoren angeheizt. Die Chancen stehen gut, dass der bisherige Rekord von rund 4,5 Billionen Euro aus dem Jahr 2007 in diesem oder dem kommenden Jahr eingestellt wird. Die Welle läuft nach Einschätzung der Fondsgesellschaft Fidelity durch alle Branchen. In den Sektoren Telekommunikation, Gesundheitswesen, Technologie und Energie seien aber die größten Transaktionen zu beobachten.
Die Zutaten für eine Fortsetzung des Booms sind laut UBS derzeit alle vorhanden. Dazu zählen: niedrige Zinsen für Übernahmefinanzierungen, starke Bilanzen, Zuversicht bei den Managern, viel „trockenes Pulver“ bei den Finanzinvestoren sowie lauernde Aktivisten unter den Aktionären, die bei zu hohen Beständen an Liquidität auf Zukäufe drängen.
In Deutschland standen strategisch getriebene Transaktionen laut der Anwaltskanzlei Allen & Overy bisher im Fokus. Dazu zähle etwa der Übernahmeversuch des kanadischen Düngemittelherstellers Potash bei K+S. Das Transaktionsvolumen wird alleine hier auf über sieben Milliarden Euro beziffert. Diese Megafusion hat die Konkurrenten CF Industries aus den USA und OCI aus den Niederlanden auf den Plan gerufen.
Die Konsolidierung wird aber nicht nur in dieser Branche das beherrschende Thema in den kommenden Monaten. Besonders hoch her geht es schon seit Monaten im Energiesektor – derzeit dominiert von US-Konzernen. MPLX. Der übernimmt beispielsweise für gut 21 Milliarden Dollar den Erdgasverarbeiter Mark West Energy Partners. Mit diesem Deal ist die M&A-Aktivität im Energiesektor so hoch wie seit den 1970-er Jahren des vorigen Jahrhunderts nicht mehr.
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