Der Dax ist nach seinem kräftigen Anstieg überbewertet. Nur wenige Einzelaktien notieren unter ihrem 10- und 20-Jahres-Bewertungsdurchschnitt.

Düsseldorf 10.000 Punkte vor einem Jahr, 12.000 im November und nun im Mai über 15.000 Zähler: Der deutsche Leitindex Dax ist der Realwirtschaft weit vorausgelaufen. Damit ist er auch teuer geworden.

Wer sich heute für einen Sparplan entscheidet und in die Aktien der 30 Dax-Unternehmen investieren möchte, bezahlt diese mit einem durchschnittlichen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von knapp 16. Das heißt, Anleger bezahlen die 30 Konzerne durchschnittlich mit dem 16-fachen ihres für 2021 prognostizierten Nettogewinns.

Gegenüber dem historischen Mittel signalisiert das eine Überbewertung von gut 20 Prozent. Der Zehn-Jahres-Durchschnitt liegt bei einem deutlich niedrigeren KGV von 12,6, das Mittel der vergangenen zwei Jahrzehnte bei 13.

Allerdings: Solche Durchschnittswerte sind ein guter Indikator, um teure von preiswerten Börsen zu unterscheiden, im Hinblick auf eine einzelne Aktie haben sie aber wenig Aussagekraft. Deshalb wollte das Handelsblatt es genauer wissen.