Niedrige Zinsen, Inflation und mögliche Aktienabstürze bedrohen das Vermögen

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„An Gewinnmitnahmen ist noch niemand arm geworden“ – das ist eine ebenso einleuchtende wie irreführende Börsenweisheit. Andrea Papst* richtete sich nach ihr und verkaufte im Herbst 2016 all ihre Aktien und Fonds.

Pragmatisch-hanseatisch hatte die gebürtige Hamburgerin Chancen und Risiken abgewogen. Ihr Kalkül: Alles verkaufen, nachdem sich die Börsenkurse in einem siebeneinhalbjährigen Aufschwung weltweit mehr als verdoppelt haben – und Aktien nicht mehr billig waren.

Die damaligen Gewinnmitnahmen bescherten der Geigenbauerin zusammen mit dem über viele Jahre investierten Kapital eine stattliche sechsstellige Summe. Die braucht sie später einmal dringend. Denn in der Werkstatt der 49-Jährigen fehlt es zwar selten an Kunden, die ihr gerne über die Schulter schauen, wo feine Pinsel, Pigmente und filigranes Schneidewerkzeug den Arbeitsplatz umringen.