Wikifolio.com ist am 1. August 2012 an den Start gegangen. Anfang August 2017 kann die Plattform mehr als 18000 publizierte Wikifolios und mehr als 6700 investierbare Wikifolios vorweisen. Insgesamt wurde im Rahmen der wikifolios ein Handelsvolumen von rund 13 Milliarden Euro ausgelöst.
Jeder kann auf Wikifolio.com ein kostenloses Musterdepot – ein Wikifolio – erstellen. Diese Strategien sind für jedermann öffentlich einsehbar. Die Trader können dazu Kommentare verfassen.
Unter bestimmten Bedingungen kann ein Wikifolio in Form eines Endlos-Indexzertifikats (Wikifolio-Zertifikat) abgebildet werden. Diese Zertifikate werden von der Lang & Schwarz Aktiengesellschaft in Düsseldorf emittiert. Voraussetzung dafür: Der Trader braucht zehn Unterstützer, die mindestens 2.500 Euro in seine Strategie investieren würden und muss während einer 21tägigen Testphase mindestens fünf virtuelle Trades durchführen.
Jedes Wikifolio-Zertifikat hat eine eigene Wertpapierkennnummer (WKN) beziehungsweise eine ISIN und ist an der Börse Stuttgart gelistet sowie über Lang & Schwarz außerbörslich handelbar.
Über die Plattform können sich Anleger über die unterschiedlichen Wikifolios informieren. Haben sie ein Wikifolio ausgewählt, können sie von der Plattform direkt zu ihrer Depotbank oder ihrem Broker gelangen und es dort kaufen.
Das Anlageuniversum umfasst mehr als 250.000 Wertpapiere. Darunter finden sich hochliquide Aktien und ETFs, aber auch Bonus- und Discountzertifikate, mit denen Anleger attraktive Renditen auch in Seitwärtsmärkten erzielen können. Spekulative Trader können Hebelprodukte wie Optionsscheine oder Turbos zur Rendite-Maximierung aber auch für Absicherungszwecke nutzen.
Trader können eine Performancegebühr zwischen fünf und 30 Prozent festlegen. Diese wird immer dann ausgezahlt, wenn sie einen neuen Höchststand erreichen. Die Gebühr wird zwischen dem Trader und Wikifolio.com aufgeteilt. Der Trader bekommt je nach Investitionsvolumen maximal die Hälfte der Gebühr. Ein Rechenbeispiel: Der Trader hat mit seinem Wikifolio an einem Tag einen neuen Höchststand erreicht, der 20 Euro über dem alten liegt. Bei einer Performancegebühr von zehn Prozent werden somit zwei Euro fällig; ein Euro fließt an den Trader, einen Euro bekommt die Plattform.
Die Performancegebühr wird in den Kurs des Wikifolios eingerechnet. Sie wird in der Nacht vom Tagesschlusskurs abgezogen. Auf diese Weise liegt nach Erreichen eines neuen Höchststandes der Tagesschlusskurs über dem nächsten Eröffnungskurs. Zusätzlich wird pro Jahr eine Zertifikate-Gebühr von 0,95 Prozent vom gesamten eingesetzten Kapital fällig, die ebenfalls tagesgenau berechnet und abgezogen wird.
Der Anleger trägt mehrere Risiken: Zum einen muss er darauf vertrauen, dass der Trader eine erfolgreiche Strategie beibehält oder rechtzeitig anpasst. Wie bei allen Investitionen in Wertpapiere besteht natürlich ein gewisses Kursschwankungsrisiko. Die im März 2017 eingeführte Besicherungslösung für alle wikifolio-Zertifikate sorgt dafür, dass das mit Investitionen in Zertifikate generell einhergehende Emittentenrisiko weitgehend abgesichert ist.
Wer ein Wikifolio publiziert, muss den Plattformbetreibern seinen Namen, Telefonnummer und Adresse mitteilen. Die Anleger können die Traderprofile einsehen, in denen sich die Trader mit ihrem tatsächlichen Namen vorstellen und Angaben zur Erfahrung im Handel mit Wertpapieren machen. Ein Viertel der Trader ist hauptberuflich in der Finanzbranche tätig.
Neben einer Beschreibung der Tradingstrategie werden sämtliche Trades, der aktuelle Depotbestand und die Kommentare des Traders veröffentlicht.
wikifolio.com und wikifolio-Zertifikate gibt es in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für Internationale Nutzer gibt es zusätzlich eine englischsprachige Version der Plattform.
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