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Hebelpapiere Mehr als nur ein Glücksspiel für Anleger

Zu den beliebten Hebelpapieren zählen die sogenannten Knock-out-Produkte. Sie beziehen sich auf unterschiedlichste Preisentwicklungen. Diese Papiere haben zwei Seiten - und die eine hat nichts mit Zockerei zu tun.
19.05.2012 - 16:44 Uhr 8 Kommentare
Knock-out-Produkte beziehen sich auf Währungen, Aktienkurse oder die Preise von Rohstoffen. Quelle: dpa

Knock-out-Produkte beziehen sich auf Währungen, Aktienkurse oder die Preise von Rohstoffen.

(Foto: dpa)

Frankfurt Wertpapiere mit Hebel haben etwas Faszinierendes. Weil sich der Gewinn des eingesetzten Geldes schnell vervielfachen kann, sollten sich die Kurse, auf die sich das jeweilige Papier bezieht, in die richtige Richtung bewegen. Der Hebel bedeutet - vereinfacht ausgedrückt - nichts anderes, als dass Anleger mit relativ kleinem finanziellem Einsatz weit größere Summen bewegen können.

Zu den beliebten Hebelpapieren zählen die sogenannten Knock-out-Produkte oder Mini-Futures. Diese Produkte beziehen sich auf die unterschiedlichsten Preisentwicklungen. Auf die Kurse von Aktien beispielsweise, auf Währungen oder die Preise verschiedener Rohstoffe.

Nehmen wir den Devisenmarkt. Spätestens seit Beginn der Euro-Krise sind Währungen zu einem beliebten Spekulationsobjekt geworden. Nicht nur Profis spekulieren auf dem riesigen Devisenmarkt, sondern auch immer mehr Privatanleger.

Spielen wir ein Beispiel durch mit Euro und Dollar, dem weltweit beliebtesten Währungspaar: Nachdem die Gemeinschaftswährung in den vergangenen zwei Wochen unter Druck geraten ist, gehen wir davon aus, dass sie sich in den kommenden Tagen wieder etwas erholen wird. Kaufen wir uns also einen Knock-out-Call-Optionsschein auf den Euro (Call steht für eine Wette auf steigende Kurse, Put für fallende).

Ein Knock-out zeichnet sich dadurch aus, dass der Emittent des Produkts eine bestimmte Kursgrenze definiert, die sogenannte Knock-out-Schwelle. Sollte der Euro diesen Kurs während der Laufzeit nach unten durchbrechen, ist das eingesetzte Geld futsch. So sind die Spielregeln. Anleger müssen bei der Auswahl des Optionsscheins deshalb genau darauf achten, wo diese Schwelle liegt.

Eine riskante Wette
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8 Kommentare zu "Hebelpapiere: Mehr als nur ein Glücksspiel für Anleger"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Vielen Dank für den sehr hilfreichen Kommentar. Der unsinnigen "Absicherung" kann ich nur beipflichten, zumindest im Umfeld der Privatinvestoren.

    Dennoch kann die hier disukutierte Anlageform ein sinnvolles Investment darstellen, sofern diese mit der persönliche Anlagestrategie harmoniert. Um eben diese Entscheidung treffen zu können, benötigt man exakt die von dir angegebenen Kennzahlen und nicht etwa die meist "beworbenen". Daher nochmals, vielen Dank für gute kompakte Darstellung der tatsächlich relevanten Informationen.

  • Das wichtigste Thema bei Knock-Out-Produkten, nämlich der dynamische Charakter der Knock-Out-Schwelle und des Basispreises wird leider in dem Artikel überhaupt nicht angesprochen. Bei einem Long Papier z.B. steigt die Knock-Out-Schwelle und der Basispreis ständig an. Die Geschwindigkeit dieses Anstiegs wird von den wenigsten Anbietern und auch nicht von den Börsenbetreibern in den Kurzübersichten oder Vergleichslisten für die Papiere aufgelistet. Die Geschwindkeit in der Anpassung der Schwelle und des Basispreises ist zumeist auch nicht konstant, sondern hängt dynamisch von dritten Faktoren ab (Zinssätze, teilweise sogar billiges Ermessen, etc). Um an diese Informationen zu gelangen muss man schon die Prospekte wälzen, dies tun aber die wenigsten Kleinanleger. Insofern ähnelt ihr Investment auch eher einem Glücksspiel, denn ob sie jemals einen Gewinn machen, hängt von der Differenz-Geschwindigkeit im Anstieg des Underlyings und der Anpassung der Knock-Out-Schwelle ab. Und ich behaupte mal, dass 99% der Kunden keine Ahnung haben, wie hoch letztere ist. Fazit: Knock-Out-Produkte sind sehr komplexe, gleichzeitig intransparente Konstrukte (da der wichtigste Faktor, welcher zwischen Gewinn und Verlust entscheidet tief im Kleingedruckten versteckt wird) und nichts für Otto Normalverbraucher.

  • Absolut richtig, Sharebuyer. Selbsternannte Kleinanleger-Berater wie z.B. Herr Dirk Müller gehen ja auch immer wieder mit der Aussage hausieren, dass man seine Investments per Puts "absichern" soll. Jeder der ein wenig Schulmathematik beherrscht und vorallem Prospekte lesen kann, wird jedoch schnell herausfinden, dass diese Strategie in 99% der Fälle unrentabel ist, da die Kosten für die Absicherung sind einfach viel zu hoch sind. Finger weg. Sie werden mit solchen Strategien ihre Gewinne im Aufschwung erheblich schmälern, bei seitwärts tendierenden Märkten einen Verlust produzieren und bei fallenden Märkten ihren Verlust nur unwesentlich schmälern. So sieht die Praxis aus.

  • Gut erkannt!
    Zertifikate sind Wetten gegen die Bank, wobei die Bank sofort 100% des Wetteinsatzes kassiert, keine Sicherheiten bietet und die Wettregeln ändern und beeinflussen (!) kann!
    Aufgabe der Berater ist es nur, Anleger davon zu überzeugen, daß sie dieses Produkt unbedingt brauchen und sehr viel Geld damit verdienen und/oder Sicherheit bietet. Da Gier bekanntlich Hirn frisst, wird es immer Käufer dieses Produkte geben...

  • Kann das mit der Absicherung nicht nach voll ziehen...statt den Put zu kaufen könnte ich ja die Aktien kurzfristig verkaufen.
    Bleibt sich doch das gleiche und ist in meinen Augen ein Null Summen Spiel....das auch noch intransparent ist

  • Guter Hinweis, ich denke dass die Knock-outs, speziell mit endloser Laufzeit, gut geeignet sind um langfristige Investments abzusichern, so z.B. Edelmetalle. Nur den Trend vorherzusagen ist extrem schwierig, bei Gold hat es von einer Woche zur naechsten gewechselt. Mein Tip: sich einmal mit einer hohen Schwelle (put) absichern und dann aber nicht jeden Tag auf die Kursentwicklung starren, sonst wird man total verrueckt davon und tendiert der Entwicklung immer hinterherzuhecheln.

  • Auf Grund der Kursberechungsmodell der Dt. Börse muss es Werte geben, wie genau sich die Marktmacht prozentual ausrechnen lässt. Beschränkungen und Transparenz scheinen seitens der Bafin/Kartellamt geboten.

  • Nur haben sie die Marktmacht der Investmentbank/Hedgefonds vergessen. Wenn die Anleger kleine Summe spekulieren können die Kurse nicht sonderlich bewegt werden. Institutionelle Anleger können das schon - mit der Konsequenz, dass das angebliche Glücksspiel berechnend wird.

    Evtl. keine Kurse mehr, die sich am Gewinn/Geschäftswert des Unternehmens orientieren?

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