Mit CFDs – auch Differenzkontrakte genannt – partizipieren Anleger an steigenden und fallenden Kursen unterschiedlicher Basiswerte. Über einen Hebel, der weit über 100 Prozent sein kann, können sie dabei ein Vielfaches des eingesetzten Kapitals gewinnen – oder auch verlieren. CFDs sind keine Wertpapiere, CFD-Anleger haben keine Rechte an dem Basisinstrument.
Ein Optionsschein ist ein derivatives Finanzinstrument, mit dem Anleger gehebelt von der Kursbewegung eines Basiswerts profitieren können. Optionsscheine sind verbriefte Wertpapiere. Ein Kaufoptionsschein (Call) verbrieft das Recht, einen Basiswert zu einem bestimmten Preis zu einer festgelegten Zeit beziehen zu können. Der Verkaufsoptionsschein (Put) verbrieft dagegen das Recht, den Basiswert zu einem bestimmten Preis zu einem festgelegten Zeitpunkt zu verkaufen.
Mit einem Hebelzertifikat können Investoren einen Basiswert, beispielsweise eine Aktie, zu einem günstigeren Preis kaufen. Hebelzertifikate werden auch unter dem Begriff Knock-out-Produkte angeboten, die je nach Emittent Waves, Mini-Futures, Classic/Unlimited/BEST oder Smart Turbos oder einfach nur Turbos heißen. Hebelzertifikate haben eine Knock-out-Grenze, bei der das Zertifikat wertlos wird. Durch den Hebel partizipieren Anleger stärker an den Kursschwankungen des zugrunde liegenden Basiswerts. Verlieren können Anleger nur den eingesetzten Betrag.
Auch börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, kurz ETF), die die Entwicklung eines Index eins zu eins nachbilden, gibt es mit Hebel. Diese Hebel-ETFs gibt es als Long- und als Short-Version. Verlieren können Anleger nur den eingesetzten Betrag.
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Vielen Dank für den sehr hilfreichen Kommentar. Der unsinnigen "Absicherung" kann ich nur beipflichten, zumindest im Umfeld der Privatinvestoren.
Dennoch kann die hier disukutierte Anlageform ein sinnvolles Investment darstellen, sofern diese mit der persönliche Anlagestrategie harmoniert. Um eben diese Entscheidung treffen zu können, benötigt man exakt die von dir angegebenen Kennzahlen und nicht etwa die meist "beworbenen". Daher nochmals, vielen Dank für gute kompakte Darstellung der tatsächlich relevanten Informationen.
Das wichtigste Thema bei Knock-Out-Produkten, nämlich der dynamische Charakter der Knock-Out-Schwelle und des Basispreises wird leider in dem Artikel überhaupt nicht angesprochen. Bei einem Long Papier z.B. steigt die Knock-Out-Schwelle und der Basispreis ständig an. Die Geschwindigkeit dieses Anstiegs wird von den wenigsten Anbietern und auch nicht von den Börsenbetreibern in den Kurzübersichten oder Vergleichslisten für die Papiere aufgelistet. Die Geschwindkeit in der Anpassung der Schwelle und des Basispreises ist zumeist auch nicht konstant, sondern hängt dynamisch von dritten Faktoren ab (Zinssätze, teilweise sogar billiges Ermessen, etc). Um an diese Informationen zu gelangen muss man schon die Prospekte wälzen, dies tun aber die wenigsten Kleinanleger. Insofern ähnelt ihr Investment auch eher einem Glücksspiel, denn ob sie jemals einen Gewinn machen, hängt von der Differenz-Geschwindigkeit im Anstieg des Underlyings und der Anpassung der Knock-Out-Schwelle ab. Und ich behaupte mal, dass 99% der Kunden keine Ahnung haben, wie hoch letztere ist. Fazit: Knock-Out-Produkte sind sehr komplexe, gleichzeitig intransparente Konstrukte (da der wichtigste Faktor, welcher zwischen Gewinn und Verlust entscheidet tief im Kleingedruckten versteckt wird) und nichts für Otto Normalverbraucher.
Absolut richtig, Sharebuyer. Selbsternannte Kleinanleger-Berater wie z.B. Herr Dirk Müller gehen ja auch immer wieder mit der Aussage hausieren, dass man seine Investments per Puts "absichern" soll. Jeder der ein wenig Schulmathematik beherrscht und vorallem Prospekte lesen kann, wird jedoch schnell herausfinden, dass diese Strategie in 99% der Fälle unrentabel ist, da die Kosten für die Absicherung sind einfach viel zu hoch sind. Finger weg. Sie werden mit solchen Strategien ihre Gewinne im Aufschwung erheblich schmälern, bei seitwärts tendierenden Märkten einen Verlust produzieren und bei fallenden Märkten ihren Verlust nur unwesentlich schmälern. So sieht die Praxis aus.
Gut erkannt!
Zertifikate sind Wetten gegen die Bank, wobei die Bank sofort 100% des Wetteinsatzes kassiert, keine Sicherheiten bietet und die Wettregeln ändern und beeinflussen (!) kann!
Aufgabe der Berater ist es nur, Anleger davon zu überzeugen, daß sie dieses Produkt unbedingt brauchen und sehr viel Geld damit verdienen und/oder Sicherheit bietet. Da Gier bekanntlich Hirn frisst, wird es immer Käufer dieses Produkte geben...
Kann das mit der Absicherung nicht nach voll ziehen...statt den Put zu kaufen könnte ich ja die Aktien kurzfristig verkaufen.
Bleibt sich doch das gleiche und ist in meinen Augen ein Null Summen Spiel....das auch noch intransparent ist
Guter Hinweis, ich denke dass die Knock-outs, speziell mit endloser Laufzeit, gut geeignet sind um langfristige Investments abzusichern, so z.B. Edelmetalle. Nur den Trend vorherzusagen ist extrem schwierig, bei Gold hat es von einer Woche zur naechsten gewechselt. Mein Tip: sich einmal mit einer hohen Schwelle (put) absichern und dann aber nicht jeden Tag auf die Kursentwicklung starren, sonst wird man total verrueckt davon und tendiert der Entwicklung immer hinterherzuhecheln.
Auf Grund der Kursberechungsmodell der Dt. Börse muss es Werte geben, wie genau sich die Marktmacht prozentual ausrechnen lässt. Beschränkungen und Transparenz scheinen seitens der Bafin/Kartellamt geboten.
Nur haben sie die Marktmacht der Investmentbank/Hedgefonds vergessen. Wenn die Anleger kleine Summe spekulieren können die Kurse nicht sonderlich bewegt werden. Institutionelle Anleger können das schon - mit der Konsequenz, dass das angebliche Glücksspiel berechnend wird.
Evtl. keine Kurse mehr, die sich am Gewinn/Geschäftswert des Unternehmens orientieren?