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Achleitner und Deutsche Bank „Jetzt würde ich kandidieren“

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bank, Paul Achleitner, ist grundsätzlich bereit für eine zweite Amtszeit ab dem Jahr 2017. Zur Zukunft des scheidenden Co-Chefs Jürgen Fitschen kündigt er bald neue Details an.
07.04.2016 - 14:10 Uhr
Der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bank, Paul Achleitner, kann sich eine weitere Amtszeit ab 2017 vorstellen. Quelle: AFP
Paul Achleitner

Der Aufsichtsratsvorsitzende der Deutschen Bank, Paul Achleitner, kann sich eine weitere Amtszeit ab 2017 vorstellen.

(Foto: AFP)

Düsseldorf „Ich werde nun bestimmt keinen Wahlkampf machen. Wenn die Abstimmung jetzt stattfände, würde ich erneut kandidieren“, sagte er der WirtschaftsWoche. Ob er 2017 tatsächlich antritt, ließ er allerdings offen. „Ich stelle mich der Verantwortung, aber ich klebe auch nicht an meinem Stuhl“, sagte er. Zum gegebenen Zeitpunkt werde er entscheiden, ob er noch einmal antrete, und die Aktionäre würden entscheiden, ob sie ihn wählen wollen.

Achleitner bestritt, dass Aktionäre ihn dazu gedrängt hätten, 2017 nicht mehr anzutreten. „Ich lese solche anonymen Aussagen zwar immer wieder, aber in dem intensiven Dialog, den wir mit unseren Investoren pflegen, hat keiner diese Forderung erhoben“, sagte er. Vorwürfe, er habe in seiner Funktion zu zögerlich agiert, wies er zurück.

Cryan ist der neue starke Mann
Die Vorstandschefs der Deutschen Bank
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Hermann Josef Abs (1957-1967, oben links): Der gelernte Banker handelt in den 50er Jahren das Londoner Abkommen über deutsche Auslandsschulden aus. Ministerangebote von Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) schlägt er aus. Als Aufsichtsratsvorsitzender von zeitweise bis zu 30 Aktiengesellschaften erlangt Abs später enormen wirtschaftlichen Einfluss in der Bundesrepublik.

Franz Heinrich Ulrich (1967-1976) und Karl Klasen (1967-1969): Die erste Doppelsitze besteht, bis Klasen 1970 Präsident der Bundesbank wird. Ulrich setzt sich gegen den „Ausverkauf“ der deutschen Wirtschaft ins Ausland ein. Die Deutsche Bank übernimmt etwa 29 Prozent des Grundkapitals der Daimler-Benz AG von der Familie Flick.

(Foto: dpa)
John Cryan (Seit Juli 2015)
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Anfang Juli löste der Brite John Cryan zunächst Anshu Jain in der Doppelspitze mit Jürgen Fitschen ab. Seit Mai 2016 führte er die Deutsche Bank allein. John Cryan war von 2012bis 2014 Präsident Europa von Temasek, dem Staatsfonds Singapurs. Von 2008 bis 2011 war er Finanzvorstand der UBS. Er hatte die Bank als Finanzchef durch die Krise nach der Lehman-Pleite geführt. Als klar war, dass der damalige Chef Oswald Grübel den heutigen CEO Sergio Ermotti befördern würde, trat Cryan bei der Schweizer Großbank „aus persönlichen Gründen“ zurück. Seit 1987 hatte Cryan verschiedene Funktionen im Corporate Finance-Geschäft und in der Kundenberatung von UBS und SG Warburg inne. Er verfügt über einen Abschluss der Universität Cambridge.

(Foto: Reuters)
Anshu Jain und Jürgen Fitschen (2012-2015/16)
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Jain (l.) verdiente jahrelang als oberster Investmentbanker Milliarden für die Deutsche Bank. Viele Probleme des Hauses haben ihre Wurzeln in der von ihm geführten Sparte. Fitschen musste sich im Strafprozess vor dem Landgericht München gegen den Vorwurf des versuchten Prozessbetrugs im Schadenersatz-Verfahren um die Kirch-Pleite wehren. Mittlerweile ist er Senior Advisor der Bank, Aufsichtsratsvorsitzender des Handelsunternehmens Ceconomy und sitzt im Verwaltungsrat von Kühne & Nagel in der Schweiz. Fitschen leitet außerdem ab dem Frühjahr 2018 den Aufsichtsrat des Dax-Konzerns Vonovia.

(Foto: ap)
Josef Ackermann (2002-2012)
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Der Schweizer polarisiert wie kaum ein anderer Bankmanager. Im Mannesmann-Prozess zeigt er 2004 im Gerichtssaal das Victory-Zeichen, 2005 streicht er tausende Stellen und verkündet zugleich ein Renditeziel von 25 Prozent. Die Deutsche Bank wird unter Ackermann eine weltweit führende Investmentbank, er steuert sie ohne Staatshilfen durch die Finanzkrise.

(Foto: dpa)
Rolf-Ernst Breuer (1997-2002)
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Als „Mister Finanzplatz“ baut er Frankfurt zu einem internationalen Finanzstandort aus. Ein Rückschlag ist 2000 die gescheiterte Fusion mit der Dresdner Bank. Später äußert sich Breuer kritisch zur Kreditwürdigkeit Leo Kirchs. Der Medienkonzern bricht zusammen, der Unternehmer verklagt Breuer und die Deutsche Bank. Eine juristische Dauerfehde beginnt.

(Foto: dpa)
Hilmar Kopper (1989-1997)
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Kopper baut das Investmentbanking aus und richtet die Bank zunehmend international aus. Eine der größten Pannen ist der Crash des Immobilien-Imperiums von Jürgen Schneider. Aus Koppers Bemerkung, offene Rechnungen in Höhe von 50 Millionen Euro seien „Peanuts“, wird das Unwort des Jahres 1994.

(Foto: dpa)
Alfred Herrhausen (1985-1989)
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Der Politikwissenschaftler will die Deutsche Bank zu einem Institut mit Weltstatus umbauen. Er fädelt große Übernahmen anderer Geldhäuser ein. Das „Allfinanz“-Konzept (Finanzprodukte aus einer Hand) wird zum Vorbild für andere deutsche Banken. Herrhausen kommt 1989 durch ein Attentat der RAF ums Leben.

(Foto: ap)

Seit der Hauptversammlung 2012 habe die Bank den Aufsichtsrat und den Vorstand weitgehend neu aufgestellt, zwölf Milliarden Euro Kapital aufgenommen, eine neue Strategie auf den Weg gebracht und die Bank grundlegend umgebaut. „Und trotzdem wirft man uns vor, zu langsam gewesen zu sein? Ehrlich gesagt: Wer das behauptet, hat nicht verstanden, wie Entscheidungsprozesse in Aufsichtsrat und Vorstand laufen und wie komplex eine systemrelevante Bank in der hochregulierten Welt ist“, sagte Achleitner. „Rein sachlich ist der Aufsichtsrat mit seiner Arbeit insgesamt im Reinen.“

Achleitner bestritt zudem, dass er zu lange am 2015 abgelösten Co-Vorstandschef Anshu Jain festgehalten habe: „Die Doppelspitze mit Anshu Jain und Jürgen Fitschen war gerade mal ganze drei Jahre im Amt. 2015 haben wir mit Ausnahme des Risikoressorts alle Vorstandsposten neu besetzt. Ich finde das ziemlich entschlossen“, sagte er. Ebenso bestritt er, dass er erst auf Druck der Investoren gehandelt habe. „John Cryan war ja schon länger an Bord, und dem Nominierungsausschuss des Aufsichtsrats war klar, dass er im Fall der Fälle Vorstandsvorsitzender werden könnte. Wir waren also vorbereitet“, sagte er.

„Keine Veränderungen mit einem Schmusekurs“
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