Adoboli-Prozess UBS-Zocker gefährdete Existenz der Bank

Dem Ex-UBS-Händler Kweku Adoboli drohen bis zu zehn Jahre Haft.
London Der frühere UBS-Händler Kweku Adoboli hat nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft mit seiner Zockerei die Existenz der Schweizer Großbank aufs Spiel gesetzt. Er habe die Bücher gefälscht und seine Vorgesetzten angelogen, bevor seine „Pyramide des Betrugs“ schließlich zusammengefallen sei, erklärte die Staatsanwältin Sasha Wass, die am Freitag vor dem auf Wirtschaftsachen spezialisierten Londoner Southwark Crown Court mit der Verlesung der Anklageschrift begann. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 32 Jahre alten Ex-Banker Betrug und Falschbuchung in jeweils zwei Fällen vor. Die Fehlspekulationen hatten bei der UBS zu einem Verlust von 2,3 Milliarden Dollar geführt.
Adoboli hat auf „nicht schuldig“ plädiert. Er war am 15. September 2011 festgenommen worden. Wenn die zwölf Geschworenen ihn schuldig sprechen, muss er mit einer Haftstrafe von bis zu zehn Jahren rechnen.
Adoboli habe geglaubt, ein magisches Händchen zu besitzen. Statt dessen habe er sich immer mehr in eine Kasino-Mentalität verstrickt, sagte die Staatsanwältin. Er sei immer mehr zum reinen Spieler geworden, habe gutes Geld schlechtem hinterhergeworfen und die Existenz der Bank aufs Spiel gesetzt. In einer Phase habe er einen Verlust von fast zwölf Milliarden Dollar riskiert.
Dem Händler ging es nach Ansicht der Staatsanwältin darum, seinen Bonus zu erhöhen und Ruf und Karrierechancen zu verbessern. Dafür habe er Handels-Limiten überschritten und fiktive Geschäfte im UBS-System verbucht. Seine Vorgesetzten habe Adoboli belogen. Letzten Endes sei es ihm um seinen eigenen Vorteil gegangen. Am Tag vor seiner Festnahme habe er in einer e-mail zugegeben, die Bücher manipuliert zu haben, um sein Vorgehen zu kaschieren.
Für UBS, die nicht Teil des Verfahrens ist, hatten die Fehlspekulationen weitreichende Folgen. Wenige Tage nachdem die größte Schweizer Bank den Verlust gemeldet hatte, trat Konzernchef Oswald Grübel zurück und wurde durch den heutigen UBS-Chef Sergio Ermotti ersetzt. Die Bank, die sich gerade von den Milliardenverlusten aus der Finanzkrise erholt hatte, kam wieder in die Schlagzeilen. In Medienberichten wurden Parallelen zum Fall Jerome Kerviel in Frankreich gezogen. Dort wurde der frühere Händler der Großbank Societe Generale (SocGen) in erster Instanz zu einer Haftstrafe verurteilt. Kerviel ging in Berufung.
UBS dürfte den Prozess genau verfolge. Das ließ Konzernchef Ermotti Anfang September in einem Brief an die Mitarbeiter durchblicken. „So unangenehm das ganze Verfahren für UBS sein wird: Es zeigt uns, welche Folgen es haben kann, wenn wir Fehlverhalten zulassen oder wenn einzelne Personen ihre Verantwortung nicht ernst nehmen“, schrieb er in einem Brief an die Mitarbeiter. Die Bank müsse davon ausgehen, „dass im Prozessverlauf auch die Kultur und die Praktiken von UBS zur Sprache kommen werden.“ UBS habe die interne Überwachung und Kontrolle verbessert, um sicherzustellen, dass sich Derartiges nicht wiederholt. Verfolgt wird das Verfahren auch von der ganzen Investmentbank-Branche, die seit der Finanzkrise immer wieder öffentlich unter Beschuss geraten ist.
Der aus Ghana stammende Sohn eines pensionierten UNO-Diplomaten kam 2006 zu UBS und übernahm zunächst Unterstützungsaufgaben. Zu der Zeit als die ihm zur Last gelegten Vorgängen passiert sein sollen arbeitete er als Händler in einer Abteilung der UBS-Investmentbank, die mit Exchange Traded Funds (ETF) handelte.
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Geht man davon aus, dass der junge Mann nicht ganz schuldlos zu sein scheint, müssen sich die Aufsichtsbehörden fragen lassen, ob sie die Bank jemals geprüft haben.
Eines ergibt sich doch aus allem was man zum Prozess liest, dass weder die UBS noch die Aufsichtsbehörden über ein Aufsichtssystem verfügen, kein System was in der Lage ist junge Händler zu Überwachen.
Es stellt sich natürlich die Frage, ob eine Aufsichtsbehörde einem derartigen Unternehmen unter dieser Maßgabe überhaupt eine Betriebserlaubnis belassen darf.
Wir haben noch unseren alten "Freund" Ackermann, den Schweizer, in den Ohren, der von seiner Bank 25 % Renidte forderte. Wer solch wahnwitziges fordert, nimmt Betrügereien billigend in Kauf. Ackermann war mit seiner Förderung sicherlich nicht allein, die schweizerische UBS hat ihm gewiss nicht nachgestanden.
Wenn hier der Prozess gemacht wird, dann sollten aus Gründen der Gerechtigkeit alle Angeklagten auf die Richterbank. Ich kann strafrechtlich keinen Unterschied zwischen dem jungen, zweifelsohne ehrgeizigen Junghändler und den erfahrenen, wegschauenden Vorgesetzen erkennen. Vorgesetzte, die mit Gewissheit ein Viellfaches des Gehaltes des Junghändlers monatlich erhalten.
So kommts wenn man fast ausschliesslich Flaschen beschäftigt die mit einem glänzenden Papierportfolio glänzen aber im Fakt gesehen NICHTS aber auch gar nichts drauf haben... kenne selbst UBS Bänker und deren Kollegen und auch die GEhälter....sorry aber die sind so nutzlos und dämlich, die brauchen sogar für 5 Minuten-Terrine 3 Stunden. Stehen aber im Anzug und mit Ihren Papieren (Qualifikationen) TOP da.....mehr zählt bei denen auch nicht.
NEIN das ist kein Witz!!!