Aktie steigt Morgan Stanley schlägt die Erwartungen
New York Die US-Großbank Morgan Stanley läuft dem Erzrivalen Goldman Sachs zunehmend den Rang ab. Vorstandschef James Gorman präsentierte am Donnerstag für das zweite Quartal zwar einen Verlust von 558 Millionen Dollar, nachdem vor einem Jahr noch ein Gewinn in den Büchern gestanden hatte. Doch das Minus war hauptsächlich bedingt durch den teuren Einstieg des japanischen Geldhauses Mitsubishi UFJ (MUFG). Zugleich fiel es dank eines unerwartet robusten Handels und florierender Geschäfte im Investmentbanking deutlich geringer aus, als am Markt befürchtet worden war. Die Erträge legten konzernweit um 17 Prozent auf 9,3 Milliarden Dollar zu.
Experten lobten die Zahlen. „Morgan Stanley ist das neue Goldman Sachs“, sagte Richard Bove von Rochdale Securities. „Das wichtigste ist das Handelsgeschäft“, sagte Michael Holland vom Investmenthaus Holland & Co. „Sie haben die Risiken im Griff gehabt oder hatten einfach nur Glück - oder beides.“ Die Morgan-Stanley-Aktie legte vorbörslich sieben Prozent zu.
Morgan Stanley schnitt deutlich besser als Goldman Sachs im Handel mit Anleihen, Devisen und Rohstoffen ab - trotz der Euro-Schuldenkrise. Die Einnahmen gingen hier nur leicht zurück, was auch der aggressiven Expansionsstrategie geschuldet sein dürfte. Im Aktienhandel legte die Bank deutlich zu. Gorman betonte allerdings, insgesamt bleibe das Marktumfeld schwierig.
Auf der Konzernbilanz lastete erwartungsgemäß die engere Partnerschaft mit MUFG. Beide Häuser hatten im April bekanntgegeben, dass sie enger zusammenrücken: MUFG wandelte Vorzugspapiere im Wert von 7,8 Milliarden Dollar um, mit denen das Institut der US-Bank 2008 mitten in der Finanzkrise unter die Arme gegriffen hatte. Morgan Stanley stärkt damit zwar sein Kernkapital und muss weniger Dividenden zahlen. Der Schritt kostete die Bank aber knapp zwei Milliarden Dollar.
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