Allgemeine Geschäftsbedingungen Sparkasse kündigt Kunden, die mit Negativzinsen nicht einverstanden sind

Hintergrund für die Verwahrentgelte sind die negativen Zinsen von 0,5 Prozent, die Banken ihrerseits für das Parken von Geld bei der Europäischen Zentralbank zahlen müssen.
Düsseldorf Die Stadtsparkasse Düsseldorf geht erneut gegen Kunden mit hohen Sparguthaben vor, die einer Zahlung von Negativzinsen nicht zustimmen.
In einer zweiten Runde hat das Institut in diesem Jahr 1730 weitere Kunden angeschrieben, weil diese jeweils über mehr als 130.000 Euro auf ihren Konten verfügen. Bereits ab 100.000 Euro fällt ein sogenanntes Verwahrentgelt von minus 0,5 Prozent an. Von den kontaktierten Kunden haben nun 24 eine Kündigung erhalten, weil sie den neuen Gebühren keine Zustimmung erteilten. Das erklärte ein Sprecher der Sparkasse auf Nachfrage von Bloomberg am Mittwoch, und bestätigte damit einen Bericht der Rheinischen Post.
Die Kunden haben allerdings noch Zeit, zu reagieren. Erst Ende Januar sollen die betroffenen Konten mit einer Umsatzsperre belegt und im darauffolgenden Monat die Guthaben dem zuständigen Amtsgericht übergeben werden.
Bereits im vergangenen Jahr hatte das Institut 1.825 Kunden mit mehr als 250.000 Euro Guthaben angeschrieben. Damals erhielten zunächst 35 eine Kündigung. Am Ende wurden sechs Konten aufgelöst und das Geld beim Amtsgericht hinterlegt.
Hintergrund für die Verwahrentgelte sind die negativen Zinsen von 0,5 Prozent, die Banken ihrerseits für das Parken von Geld bei der Europäischen Zentralbank zahlen müssen. Nachdem anfangs vor allem Neukunden zur Kasse gebeten wurden, betreffen die neuen Gebühren auch immer mehr Bestandskunden. Gleichzeitig sinken die Freigrenzen, bis zu denen keine Verwahrentgelte gezahlt werden müssen, immer weiter ab.
Die BayernLB-Tochter DKB hatte vor kurzem ein Verwahrentgelt von 0,5 Prozent für Guthaben bereits ab 25.000 Euro eingeführt, dies aber zunächst größtenteils auf Neukunden beschränkt. Die steigenden Einlagen auf den Konten und der damit einhergehende zusätzliche Zinsaufwand sorgen für „ernstzunehmende betriebswirtschaftliche Belastungen“, erklärte die Bank zur Begründung.
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Sparkassen sind halt auch nur Banken wie jede andere. Allerdings gibt es unnötig viele davon, die alle teure Vorstände aushalten müssen. Würden sich die knapp 400 Institute zu maximal 100 zusammenschließen, sollten die Effizienzvorteile und die ersparten Vorstandsgehälter ausreichen, um auf Strafzinzen für Normalsparer zu verzichten.