Für manipulierte Zinsen, fragwürdige Beratung bei Krediten oder für zwielichtige Hypotheken-Geschäfte haben schon viele Banken mit hohen Summen büßen müssen. Einige Beispiele für Strafen im Zusammenhang mit dem Fehlverhalten von Finanzriesen. (Stand: Dezember 2016)
November 2013
JP Morgan Chase büßt mit 13 Milliarden Dollar (9,6 Milliarden Euro) für fragwürdige Hypotheken-Geschäfte. Die führende US-Bank hatte sich nach wochenlangem Tauziehen mit dem US-Justizministerium und anderen staatlichen Stellen auf diese Summe geeinigt. Es ist der bisher größte Vergleich mit einem einzelnen Unternehmen in der amerikanischen Geschichte.
Juni 2014
Es ist die höchste je verhängte Strafe für eine europäische Bank: Wegen Verstößen gegen US-Sanktionen muss die französische Großbank BNP Paribas fast neun Milliarden Dollar Strafe an die USA zahlen. Die Behörden werfen der Bank vor, bei einigen Geschäften amerikanische Sanktionen gegen den Sudan, den Iran und Kuba gebrochen zu haben.
Dezember 2016
Die Deutsche Bank einigt sich mit dem US-Justizministerium über einen Vergleich wegen dubioser Geschäfte mit Hypothekenpapieren im Vorfeld der ab 2007 ausgebrochenen globalen Finanzkrise. Die Einigung sieht zwei Bausteine vor: 3,1 Milliarden Dollar (2,96 Milliarden Euro) an Zivilbuße und 4,1 Milliarden Dollar (3,92 Milliarden Euro) an Bereitstellungen für Entschädigungen für Verbraucher, das könnte zum Beispiel in Form von Zinsnachlässen erfolgen.
September 2013
Das Debakel um einen 6,2 Milliarden US-Dollar hohen Spekulationsverlust hat für die größte US-Bank JP Morgan Chase ein teures juristisches Nachspiel. Mehrere Aufsichtsbehörden in den USA und Großbritannien haben nach Angaben der US-Notenbank Fed Strafen über insgesamt rund 920 Millionen Dollar gegen das Institut verhängt.
Dezember 2016
Die Credit Suisse einigt sich mit dem US-Justizministerium über einen Vergleich wegen dubioser Geschäfte mit Hypothekenpapieren im Vorfeld der ab 2007 ausgebrochenen globalen Finanzkrise. Die Einigung sieht zwei Bausteine vor: 2,5 Milliarden Dollar (2,4 Milliarden Euro) an Zivilbuße und 2,8 Milliarden Dollar (2,68 Milliarden Euro) an Bereitstellungen für Entschädigungen für Verbraucher.
Mai 2014
Die Schweizer Bank Credit Suisse räumt im Steuerstreit mit den USA die eigene Schuld ein und akzeptiert eine Strafe von mehr als 2,6 Milliarden Dollar. Die Bank hatte Vermögen ihrer Kunden vor den US-Steuerbehörden versteckt.
April 2015
Die Deutsche Bank muss im Libor-Skandal eine Strafzahlung in Höhe von 2,5 Milliarden Dollar (2,33 Milliarden Euro) in Großbritannien zahlen.
Dezember 2012
Die Schweizer Großbank UBS zahlt wegen ihrer Rolle bei der Manipulation des weltweit wichtigsten Referenzzinssatzes Libor Bußen in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar. Wie die Bank mitteilte, leistete sie entsprechende freiwillige Strafzahlungen an amerikanische, britische und Schweizer Behörden.
März 2015
Die Commerzbank muss wegen des Streits mit US-Behörden um Sanktionsverstöße und Geldwäsche-Vorwürfe tief in die Tasche greifen. Im Rahmen eines lang erwarteten Vergleichs zahle das zweitgrößte deutsche Geldhaus 1,45 Milliarden Dollar. Die USA warfen der Commerzbank vor, gegen Wirtschafts-Sanktionen gegen den Iran verstoßen zu haben.
August 2013
Britische Banken müssen wegen falscher Beratung von Kunden erneut Entschädigungen in Milliardenhöhe zahlen. Die Aufsichtsbehörde FCA verdonnerte 13 Institute und Kreditkartenaussteller zu Kompensationsleistungen von insgesamt 1,3 Milliarden Pfund (1,5 Mrd Euro). Zu den bestraften Unternehmen zählen Barclays, HSBC und die Royal Bank of Scotland (RBS).
Oktober 2013
Der Libor-Skandal kostet die niederländische Rabobank 774 Millionen Euro. Es ist die höchste Strafe in der Geschichte der Genossenschaftsbank. Die Bank hatte mit britischen, amerikanischen und niederländischen Behörden einen außergerichtlichen Vergleich getroffen. Drei Viertel der Summe fließen in die USA an das Justizministerium und die Finanzaufsicht CFTC.
Dezember 2013
Im Skandal um Zinsmanipulationen hat die Deutsche Bank von der EU-Kommission die branchenweit höchste Strafe aufgebrummt bekommen. EU-Wettbewerbskommissar Joaquin Almunia verhängte gegen sechs internationale Großbanken Rekord-Geldbußen von zusammen 1,71 Milliarden Euro. Allein der deutsche Branchenprimus muss im Rahmen des Vergleichs 725 Millionen Euro zahlen.
Mai 2012
Die Deutsche Bank steht für zwielichtige Hypotheken-Geschäfte einer Tochtergesellschaft in den USA gerade. Um eine Klage aus der Welt zu schaffen, zahlen die Frankfurter 202 Millionen US-Dollar. Der Bank drohte eine Strafzahlung und Wiedergutmachung von mehr als eine Milliarde Dollar. Die US-Justiz hatte der Tochter MortgageIT Betrug beim Geschäft mit Hypothekenfinanzierungen vorgeworfen.
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