Apotheker- und Ärztebank IT-Probleme machen Apobank zu schaffen – Betriebsergebnis schrumpft um acht Prozent

Der Wechsel auf ein neues IT-System kommt der Bank teuer zu tragen.
Frankfurt Der Wechsel auf ein neues IT-System macht der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) zu schaffen. Die Stabilisierung der Technik sowie die Wiederherstellung der durch die anfänglichen IT-Störungen geschädigten Reputation stünden im zweiten Halbjahr im Fokus, teilte die Apobank am Donnerstag in ihrem Halbjahresbericht mit.
„Wir arbeiten weiter daran, unseren Kunden den zuverlässigen Service anzubieten, den sie von uns gewohnt sind“, sagte Vorstandschef Ulrich Sommer. Wegen der höheren IT-Kosten und einer gestiegenen Risikovorsorge ging das Betriebsergebnis vor Steuern im ersten Halbjahr um fast acht Prozent auf 55,6 Millionen Euro zurück.
Die Genossenschaftsbank war zu Pfingsten vom Kernbanksystem des genossenschaftlichen IT-Anbieters Fiducia GAD auf ein System des Schweizer Anbieters Avaloq gewechselt. Nach der IT-Umstellung klagten viele Kunden unter anderem über Probleme beim Online-Banking und bei Überweisungen. Die Apobank sah sich gezwungen, den Kunden die Kontoführungs- und Servicegebühren für Juni zu erlassen.
Dank eines florierenden Wertpapiergeschäfts konnte die Bank den Provisionsüberschuss im ersten Halbjahr dennoch um 14 Prozent steigern, der Zinsüberschuss legte wegen der in der Corona-Krise gestiegenen Kreditnachfrage um knapp sieben Prozent zu. Allerdings musste die Apobank auch die Risikovorsorge für das operative Geschäft auf 43,4 (36,1) Millionen Euro hochschrauben.
Wegen niedrigerer Steuern konnte die Bank ihren Überschuss im ersten Halbjahr um gut zwei Prozent auf 32,7 Millionen Euro erhöhen und plant für das Gesamtjahr einen leicht steigenden Jahresüberschuss. Diese Entwicklung würde die Ausschüttung einer angemessenen Dividende an die Mitglieder ermöglichen, erklärte die Genossenschaftsbank.
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