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Archegos-Kollaps Hedgefonds-Pleite reißt Milliardenloch in Bilanz von Nomura

Eigentlich lief das Coronajahr blendend für die japanische Investmentbank. Doch nun wird sie zu einem der schwersten Opfer des Finanzdebakels in den USA.
27.04.2021 - 15:17 Uhr Kommentieren
Das Ergebnis wird von den Archegos-Folgen stark getrübt. Quelle: Reuters
Nomura-Büros in Tokio

Das Ergebnis wird von den Archegos-Folgen stark getrübt.

(Foto: Reuters)

Tokio Der Kollaps der US-Investmentgesellschaft Archegos trifft auch Nomura härter als erwartet. Ursprünglich hatte die japanische Investmentbank den Schaden auf 200 Milliarden Yen (1,5 Milliarden Euro) geschätzt. Tatsächlich schlagen die Abschreibungen aber mit 245 Milliarden (1,9 Milliarden Euro) zu Buche. Das geht aus der am Dienstag veröffentlichten Bilanz für das im März abgelaufene Geschäftsjahr 2020 hervor.

Darüber hinaus erwartet das Geldhaus im laufenden Geschäftsjahr einen negativen Effekt in Höhe von 570 Millionen US-Dollar infolge des Archegos-Debakels.

Die Turbulenzen in den USA drückten die Japaner im letzten Quartal ihres Bilanzjahres unter dem Strich 155 Milliarden Yen (1,2 Milliarden Euro) ins Minus – der erste Quartalsverlust seit dem Corona-Crash am Aktienmarkt vor etwas mehr als einem Jahr. Allerdings fällt er selbst für Nomuras Verhältnisse recht hoch aus.

Damit gehört die japanische Investmentbank zu den größten Archegos-Opfern. Zuvor hatte schon die schweizerische Credit Suisse gemeldet, 5,5 Milliarden Dollar durch den Kollaps des Investmentfonds verloren zu haben. Die UBS meldete am Dienstag Abschreibungen in Höhe von 774 Millionen Dollar. Auch andere Institute wie Morgan Stanley oder die japanische Finanzgruppe Mitsubishi UFJ hatten Verluste von unter einer Milliarde Dollar erlitten.

Zum Glück für die Aktionäre war Nomuras Leistung im Gesamtjahr 2020 stark genug, um den Verlust in den USA teilweise auszugleichen. So konnte die Bank ihre Nettoeinnahmen um neun Prozent auf 1,4 Billionen Yen (10,7 Milliarden Euro) steigern. Der Reingewinn sank zwar um 29 Prozent, lag aber immer noch bei 153 Milliarden Yen (1,2 Milliarden Euro).

Als positive Nachricht hob Nomura zudem hervor, dass die Vermögensverwaltung den höchsten Gewinn seit 2002 verzeichnen konnte. Das verwaltete Vermögen stieg sogar auf den Rekordwert von 64,7 Billionen Yen (495 Milliarden Euro). Rekord. Gleichzeitig erklärte Japans größter Broker, dass er bereits sein Risikomanagement in den USA überarbeitet hat.

Nomura stärkt Geschäft in den USA

Damit will Nomura das US-Geschäft wieder auf Wachstumskurs bringen, das sich in der jüngeren Vergangenheit nach langer Leidenszeit wieder zu einem positiven Geschäftsfaktor entwickelt hatte. 2008 nutzte Nomura die Weltfinanzkrise zur globalen Expansion. Vom kollabierten Finanzinstitut Lehman Brothers kauften die Japaner Geschäftsbereiche für Europa, den Nahen Osten und den asiatisch-pazifischen Raum auf.

Doch das Geschäft rutschte rasch in die Verlustzone, Nomura musste mehrere Sanierungsprogramme durchführen. Das vorerst letzte aus dem Jahr 2019 sorgte dann endlich für Erfolg in den USA, der durch die Archegos-Turbulenzen wieder gefährdet wurde.

Nomura holte sich daraufhin prompt Hilfe von außen. Am Montag ernannte die Bank den früheren Chef der Vermögensverwaltung von J.P. Morgan, Christopher Willcox, zum Leiter des in New York ansässigen Wertpapierhauses Nomura Securities International. Er ist der neue starke Mann im US-Geschäft. Der bisherige Amtsinhaber Yo Akatsuka bleibt zwar Chef der Nomura Holding America, die die Geschäfte in Nord- und Südamerika kontrolliert. Aber er muss sich diesen Job nun mit Willcox teilen.

Mehr: UBS von Archegos-Pleite stärker betroffen als bislang bekannt – Überraschender Umbau im Vorstand

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