Ausbau der Großbank Sberbank kauft Investmentbank Troika Dialog

Sberbank-Chef German Gref: Der frühere russische Wirtschaftsminister will Russlands größte Bank zum globalen Finanzkonzern ausbauen.
Sberbank-Chef German Gref meldet Vollzug: Russlands größtes Finanzinstitut übernimmt für eine Milliarde Dollar die führende Investmentbank Troika Dialog.
Verhandlungen über den Aufkauf von 100 Prozent der Aktien liefen bereits seit Wochen, in "einigen Monaten" soll der Deal die letzten formalen Hürden genommen haben, sagte Bankchef Gref heute in Moskau.
Als Verkäufer treten die Sankt Petersburger Bank Standard und Troika-Gründer Ruben Wardanjan auf; Letzterer trennte sich von 64 Prozent der Aktien.
Mit der Troika-Akquisition macht der frühere russische Wirtschaftsminister Gref einen großen Schritt beim Generalumbau der staatlichen kontrollierten Sberbank: Die ehemalige Sparkasse der Sowjetunion, die bis fast jedes zweite russische Sparkonto führt, will German Gref vom Retail-Riesen zum globalen Finanzkonzern mit vollem Leistungsspektrum ausbauen.
Die Übernahme von Troika Dialog ist für die größte Bank Osteuropas der Einstieg ins lukrative, wiewohl auch in Russland hart umkämpfte Investmentbanking.
Wettbewerber betrachten den Deal kritisch: "Der Deal ist ein Beispiel für die zunehmende Präsenz des Staates in unseren Finanzmärkten", sagte der Agentur Reuters Ovanes Oganisian, Analyst bei der Moskauer Investmentbank Renaissance Capital. "Oftmals ist es hart, mit staatlichen Banken zu konkurrieren, vor allem wenn sie Vorteile aus ihren Beziehungen zur Regierung und den Aufsichtsbehörden nutzen."
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