Bafin-Chef zum Brexit „Die Deutsche Bank ist sicher”

Der Chef der Finanzaufsichtsbehörde glaubt an die Robustheit der deutschen Finanzinstitute.
Frankfurt Die deutschen Banken kommen mit den Marktturbulenzen angesichts des EU-Austritts Großbritanniens bisher nach Erkenntnissen ihrer Aufsichtsbehörde gut zurecht. „Die Risikomanagement-Systeme bei Banken und Börsen funktionieren”, sagte der Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), Felix Hufeld, am Dienstag am Rande einer Konferenz in Frankfurt. Das gelte auch für die Deutsche Bank, die in London stark vertreten ist und deren Aktienkurs nach dem Votum auf ein Rekordtief gefallen war. „Die Deutsche Bank ist sicher”, sagte Hufeld. Daran habe der Brexit nichts geändert.
Analysten befürchten, dass es dem deutschen Branchenprimus nicht schnell genug gelingen werde, seine Kapitaldecke aus den operativen Gewinnen aufzupolstern, wenn die Zinsen wegen des Brexit niedrig bleiben und sich die Wachstumsaussichten auch in der EU eintrüben. Hufeld sagte, Kapitalerhöhungen in der Branche seien ein Thema für später. „Im Moment ist nicht mit Sicherheit absehbar, wo solche Maßnahmen zu ergreifen sind.”
Die Banken stünden weiterhin unter enger Beobachtung der Aufseher, sagte Hufeld. Ein besonderes Augenmerk richtet die BaFin auf mögliche Liquiditätsabflüsse und sinkende Ratings für einzelne Institute, die deren Refinanzierungskosten in die Höhe schnellen ließen. Der Absturz der Aktienkurse vieler Banken sei an sich noch kein Grund zur Beunruhigung. Erst wenn er zu einem Vertrauensverlust oder einem schlechteren Rating führen würde, könnte er Einfluss auf die Stabilität der Branche haben. „Wir mussten noch nicht reagieren, jedenfalls nicht mit harten Aufsichtsmaßnahmen”, sagte Hufeld. Auch unter den Marktteilnehmern sei es nicht zu Ausfällen gekommen.