Die Bafin heißt vollständig Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht. 2002 entsteht sie durch die Zusammenlegung der Bundesaufsichtsämter für das Kreditwesen, den Wertpapierhandel und das Versicherungswesen. Erster Präsident: Jochen Sanio.
Die Anschläge des 11. September bringen die Mannheimer Lebensversicherung AG in Schieflage. Die Bafin erarbeitet eine Auffanglösung – später übernimmt die Protektor Lebensversicherung AG das Unternehmen.
Der Phoenix Kapitaldienst GmbH untersagt die Bafin ihre Geschäfte. Die Finanzaufsicht hatte von Unregelmäßigkeiten bei der Verwaltung von Treuhandgeldern in Höhe von 680 Millionen Euro erfahren.
Die Bafin muss feststellen, dass einer ihrer Beamten Geld veruntreut hat – jahrelang. Der Mitarbeiter wird später zu sechs Jahren Haft verurteilt. Der Schaden für die Behörde liegt bei 6,4 Millionen Euro.
Juli: Die IKB Deutsche Industriebank AG macht Probleme, im Zuge der weltweiten Finanzkrise gerät die Bank ins Trudeln. Die Bafin organisiert einen Rettungsschirm, der mehrmals erweitert wird, bevor die staatliche KfW ihre Anteile an die Lone-Star-Gruppe überträgt.
August: Nun bekommt auch die Landesbank Sachsen Probleme, die Bafin befürchtet einen Liquiditätsengpass. Später übernimmt die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) das Institut.
Februar: Die Bafin überprüft die Hypo Real Estate (HRE). Das Institut kann nur mit Hilfe der privaten Finanzwirtschaft und erheblicher Staatsunterstützung stabilisiert werden.
Frühjahr: Die WestLB AG, die BayernLB sowie die HSH Nordbank AG beantragen beim Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung die Gewährung von Garantien.
April: Die Bafin ordnet ihre Führung neu. Nachdem bislang Präsident Sanio die Behörde allein leitete, werden ihm nun vier Exekutivdirektoren zur Seite gestellt: Sabine Lautenschläger für die Bankenaufsicht, Karl-Burkhard Caspari für die Wertpapieraufsicht, Thomas Steffen für die Versicherungsaufsicht und Michael Sell für Querschnitts- und Verwaltungsaufgaben.
Januar: Das Europäische System der Finanzaufsicht nimmt seine Arbeit auf. Auch die Bafin ist beteiligt und Mitglied in Gremien und Arbeitsgruppen. Außerdem entsendet sie Mitarbeiter in die europäischen Behörden.
Dezember: Präsident Jochen Sanio geht in den Ruhestand, Nachfolgerin wird Elke König. Im Direktorium sitzen neben König die Exekutivdirektoren Raimund Röseler für die Bankenaufsicht, Gabriele Hahn für Querschnitts- und Verwaltungsaufgaben, Felix Hufeld für die Versicherungs- und Pensionsfondsaufsicht und Karl-Burkhard Caspari für Wertpapieraufsicht und Asset-Management.
Große Aufgabe: Die 2300 Bafin-Mitarbeiter kontrollieren 1880 Banken, 680 Finanzdienstleister, 600 Versicherer, 30 Pensionsfonds, 5900 inländische Fonds und 77 Kapitalanlagegesellschaften. Allerdings wird die Bafin im Zuge der Europäischen Bankenunion Anfang 2016 ihre Zuständigkeit für deutsche Großbanken verlieren.
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"Exekutiv-Direktor Raimund Röseler warnt im Interview vor der höheren Risikobereitschaft der Banken."
Darf man das so verstehen, dass Röseler sich für die Nullzins-Politik der EZB und gegenüber einem Banksystem islamischer Anschauung stark macht?
Betrachtet man die BAFin als Ganzes, so sollte man sich Gedanken darüber machen diese Behörde gänzlich abzuschaffen oder mit kompetentem Personal auszustatten. Da ein Aufbau von Unten nach Oben äußerst langwierig ist, sollte damit von Oben nach Unten begonnen werden.
Eine Möglichkeit wäre, die BAFin-Funktion für den Bankenbereich dem Bundesverband deutscher Banken und den Versicherungsbereich den Versicherungslobbyisten zu übertragen. So unsinnig wie dies klingt ist es nicht. Schließlich muss man zur Kenntnis nehmen, dass die BAFin auch nicht anderes macht als den Lobbyisten zu folgen.
Nach eigem Verständnis ist die BAFin nicht einmal für den Verbraucherschutz zuständig. Sie arbeitet für Ihre Sponsoren wie jede anderen Kammer (Anwalts- und Notarkammer) auch.