Bafin Finanzmarktkontrolleure sollen deutlich mehr verdienen

Bafin-Chef Jochen Sanio bezieht angesichts seiner Spitzenposition ein fast bescheidenes Gehalt. Bei seinem Nachfolger ändert sich das.
Berlin Jochen Sanio, Präsident der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin), pflegt trotz aller Macht, die ihm das Amt verleiht, stets den Auftritt eines bescheidenen Staatsdieners. Das gilt auch für sein Gehalt. Sanio erhält nach der Beamtenbesoldungsgruppe B 10 rund 133.000 Euro im Jahr. Doch mit dieser Bescheidenheit soll es vorbei sein, wenn Sanio Anfang kommenden Jahres in Ruhestand geht.
Künftig sollen die Spitzenkräfte der Bafin „auf der Grundlage öffentlich-rechtlicher Amtsverhältnisse“ tätig sein, heißt es in einem Vorschlag des Bundesfinanzministeriums (BMF), der dem Handelsblatt vorliegt.
Sanios voraussichtliche Nachfolgerin Elke König soll mit rund 230.000 Euro deutlich besser bezahlt werden, und mit ihr auch die anderem Mitglieder des fünfköpfigen Vorstands. König ist derzeit Mitglied im Londoner Gremium für internationale Rechnungslegung (IASB) und soll nach dem Willen des BMF an die Spitze der Bafin treten.
Das BMF begründet die Gehalterhöhung mit dem Wettbewerb um qualifizierte und erfahrene Führungskräfte. Um „geeignete Persönlichkeiten“ zu finden, sei es an der Zeit gewesen, finanziell nachzubessern. Die neuen Vergütungsregeln sollen bis Ende Oktober verabschiedet werden.
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Bei Frau König fällt mir ein, dass sie zu dem Gremium gehörte, dass auf dem Höhepunkt der Finanzkrise von 2008, die Banken aufgefordert hat, von der üblichen Marktbewertung der "toxischen" (auch eine schönes Wort für wertlos)Wertpapiere wegzugehen und ihre eigenen Bewertungen, natürlich besseren Bewertungen, anzugeben. Objektive Preise für Wertpapiere sind eine Illusion.
Ein Gehaltssteigerung von 73%. Einfach mal so. Griechenland lässt grüßen.