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Banken auf Sparkurs Warum immer mehr Bankfilialen schließen

Viele Kunden gehen kaum noch zur Bank, sondern erledigen ihre Bankgeschäfte per Computer oder Smartphone. Immer mehr Kreditinstitute schließen deshalb Standorte. Eine Bank ist dabei Trendsetter.
09.05.2016 Update: 10.05.2016 - 09:12 Uhr 11 Kommentare
Viele Sparkassen und Volksbanken haben dieses Jahr angekündigt, dass sie Filialen schließen wollen. Auch die Deutsche Bank will ihr Filialnetz ausdünnen. Die Hypo-Vereinsbank hat das schon getan. Quelle: dpa
Sparkassen-Filiale

Viele Sparkassen und Volksbanken haben dieses Jahr angekündigt, dass sie Filialen schließen wollen. Auch die Deutsche Bank will ihr Filialnetz ausdünnen. Die Hypo-Vereinsbank hat das schon getan.

(Foto: dpa)

Frankfurt Lange Zeit hatten Bankfilialen mit Bäckern eines gemeinsam, es gab sie an fast jeder Ecke. Doch allmählich werden Deutschlands Bankfilialen rar: Allein seit Anfang dieses Jahres haben Sparkassen und Genossenschaftsbanken rund 360 Filialschließungen angekündigt. Das zeigt eine Erhebung des Handelsblatts, die auf Angaben der Geldhäuser sowie Berichten lokaler Medien beruht.

Beispiele sind quer durch Deutschland zu finden. So gibt die Sparkasse Trier 21 personenbesetzte Filialen auf. Die Sparkasse Passau will zwölf Filialen schließen, bei der Sparkasse Dortmund geht es um 16 Filialen und bei der Berliner Sparkasse um etwa zehn. Auch die Sparkassen in Dillenburg und Gießen dünnen ihr Filialnetz aus, ebenso die Erzgebirgssparkasse und die Sparkasse Regensburg.

Bei den Genossenschaftsbanken haben unter anderem die Volksbank Mitte aus Duderstadt (Niedersachsen) und die Volksbank Eifeltor angekündigt, dass sie die Zahl der Filialen zusammenstreichen werden. Vor allem bei Volks- und Raiffeisenbanken werden häufig so genannte Kleinstfilialen geschlossen, die nur an wenigen Tagen pro Woche und dann nur einige Stunden geöffnet haben.

Konkret haben Sparkassen dieses Jahr rund 290 Filialschließungen avisiert. Bei den Genossenschaftsbanken sind es mehr als 70. Die Zahlen weisen daraufhin, dass sich das Filialsterben beschleunigt. Im Jahr 2015 kündigten Sparkassen und Genossenschaftsbanken nach einer Handelsblatt-Analyse rund 750 Filialschließungen an – die vielfach erst noch umgesetzt werden. Auch jüngste Bundesbank-Daten signalisieren, dass im vergangenen Jahr mehr Filialen als zuvor geschlossen wurden. Und Beobachter rechnen jetzt erst recht mit mehr Tempo: Oliver Mihm, Chef der Beratungsfirma Investors Marketing, erwartet, dass bis zum 2025 rund gut 40 Prozent der zuletzt 34.000 Bankfilialen wegfallen.

Bernd Nolte, Bankenprofessor und Chef der Beratungsfirma 4P Consulting, geht von noch mehr Veränderungen aus: „Wir haben in unserer Datenbank etwa 15.000 Filialen. Die Hälfte davon steht zur Debatte und könnte in den kommenden drei bis fünf Jahren geschlossen werden. 20 Prozent wiederum müssen dringend modernisiert werden.“ Er sieht eine große Herausforderung: „Das müssen die Kreditinstitute in einer Zeit mit niedrigsten Erträgen stemmen – was eine große Herausforderung wird.“

Balanceakt für regional verwurzelte Geldhäuser
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11 Kommentare zu "Banken auf Sparkurs: Warum immer mehr Bankfilialen schließen "

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Beitrag von der Redaktion gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich.

  • Wenn man die Non-Banks und Near-Banks mitrechnet, kann man auch von einem ruinösen Wettbewerb sprechen.

  • @Herr Aru Bu - 09.05.2016, 11:17 Uhr

    Das, was Sie in Ihrem Kommentar beschrieben haben, sind eher einfache Banktätigkeiten.

    Wenn Sie jedoch etwas komplexere Vorgänge haben, z. B. Einrichtng eines Mietkautionskontos, bei dem Sie etsprechende Unterlagen mit sensiblen Daten (Mietverträge etc.) vorweisen müssen, dann geht es nicht ohne Filiale.

    Und Kredite verhandle ich auch lieber persönlich, hier ist auch eine Videokonferenz vollkommen inakzeptabel.

  • Ehrlich gesagt, ich habe noch nie eine Bank von innen gesehen. Ich mache alles online. Genauso wie meine ganzen Freunde und auch meine Großeltern finden Online Banking mittlerweile große Klasse.

  • @Herr mostly harmless - 09.05.2016, 11:25 Uhr

    "...und die Kunden, die nicht mit dem Internet klarkommen (Senioren etc.)."

    Also ehrlich, zu den Senioren gehöre ich noch lange nicht und ich komme auch sehr gut mit dem Internet klar. Aber ich benutze für meine Bankgeschäfte das Internet bewußt GAR NICHT, denn Online- Banking ist per se unsicher (das lese ich mit schöner Regelmäßigkeit seit Jahren in diversen Computer-Fachmagazinen) - auch wenn Banken gerne etwas anderes behaupten.

  • Herr Aru Bu,

    selbstverständlich gibt es Kunden wie Sie, die alles wissen und daher selber machen. In meinen über 40 Jahren Banktätigkeit habe ich aber die Erfahrung gemacht, dass die meisten Kunden froh über eine g u t e Beratung waren, sowohl bei der Geldanlage, als auch bei der Baufinanzierung. Wenn ich bei meiner kontoführenden Bank Geld abhebe, bekomme ich dies kostenlos. Für die Kontoführung zahlt jeder. Wenn eine Bank die anfallenden Kosten nicht in Rechnung stellt, werden sie quersubventioniert und müssen an anderer Stelle (oder von anderen) bezahlt werden. Ich persönlich halte davon nichts.

  • Hier geht es doch hauptsächlich um Sparkassen und Genossenschaftsbanken und einfache Angestellte. Da sind weder die Gehälter üppig, noch etwa die Boni, falls es die überhaupt gibt. Von Pensionen träumen diese Mitarbeiter allenfalls. Die müssen später mit der ganz "normalen" gesetzlichen Rente auskommen, wenn sie nicht selber vorgesorgt haben.

  • Es wird die kleinen Filialen treffen, nicht die Boni der Vorstände. Mir tut´s Leid für die Mitarbeiter und die Kunden, die nicht mit dem Internet klarkommen (Senioren etc.).

    Mehr Beratung / Verkaufsgespräche und weniger persönlicher Service wird das Ergebnis sein. Ich werde gerne auf die „Beratung“ verzichten. Soll der „Berater“ doch lieber den Omis bei der Überweisung helfen...

  • Was soll bitte an Bankgeschäften kompliziert sein? A will Geld und B gibt es ihm, nicht mehr nicht weniger. Irgend welchen Scheiß kaufen oder verkaufen der an gewisse Bedingungen geknüpft ist, kann im Prinzip auch jeder.

    Ich bin bei Deutschlands größter Direktbank Kunde. Zahle weder was für Kontoführung, noch fürs Geldabheben. Des Weiteren kaufe ich meine Wertpapiere auch online. Sollte ich einen Kredit brauchen, genügt ein 5 Minuten anruf - meine Daten haben die ja eh.

    Sparkassen-Kunden sind auch nur noch aus Bequemlichkeit bei den Sparkassen Kunden. Warum man 5 Euro für das Abheben eines 5 Euro-Scheins bezahlen muss, erschließt sich mir nicht.

  • Jetzt noch die Gehälter, Boni und Pensionen anpassen, dann sind auch die Banken in der Realität angekommen. Vielleicht passiert dies auch mal bei den Politikern und den Beamten....

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