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Banken Russische Sberbank verkauft türkische Denizbank für 2,7 Milliarden Euro

Russlands größte Bank verkauft die türkische Denizbank an ein arabisches Institut. Dieses expandiert damit auch in Europa.
22.05.2018 - 16:06 Uhr Kommentieren
Banken: Sberbank verkauft Denizbank für 2,7 Milliarden Euro Quelle: Reuters
Zentrale der Denizbank in Istanbul

Die Denizbank ist die fünftgrößte Privatbank in der Türkei.

(Foto: Reuters)

Moskau/Dubai/Istanbul Der Honeymoon zwischen Russland und der Türkei ist vorbei. Die Sberbank, Russlands größtes und mehrheitlich staatliches Finanzinstitut, verkauft ihre Beteiligung an der türkischen Denizbank an die Emirates-NBD-Bank aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.

Die türkische Denizbank ist wegen attraktiver Zinsen auch bei deutschen Sparern bekannt. Sie war 2012 übernommen worden. Damals begann die Annäherung zwischen Russland und der Türkei, die seither von großen Aufs und Abs begleitet wird.

Mit dem Kauf der Denizbank für 3,2 Milliarden Dollar steige Emirates NBD zum bestvernetzten arabischen Finanzdienstleister im Mittleren Osten und Nordafrika auf, sagte NBD-Vize-Verwaltungsratschef Hesham Abdulla Al Qassim.

Die Aktien der Denizbank fielen fast 20 Prozent auf 6,36 Lira, die Papiere von NBD legten in der Spitze um 8,4 Prozent zu. Denn zuvor war ein Kaufpreis von bis zu fünf Milliarden Dollar kolportiert worden.

Den Verkauf des fünftgrößten türkischen Geldhauses mit einer Bilanzsumme von umgerechnet 37,3 Milliarden Dollar habe die Sberbank getätigt, um ihre internationale Strategie neu auszurichten – und nicht, weil die Denizbank erfolglos oder schlecht gemanagt sei, betonte Sberbank-Chef Herman Gref in Moskau.

Emirates NBD beschleunigt mit dem Kauf indes den Expansionskurs, nachdem das Finanzinstitut gerade eine Ausweitung seiner Aktivitäten in Saudi-Arabien – der größten Volkswirtschaft am Golf – bekanntgegeben hatte. Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten, Sitz von NBD, ist das größte Finanzzentrum am Golf. NBD hat derzeit 228 Filialen in zahlreichen Ländern der Region und verwaltet Einlagen von 129,5 Milliarden Dollar. Im ersten Quartal steigerte das Institut seinen Gewinn um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 653 Millionen Dollar.

Der Kauf „zu einem vernünftigen Preis“ sei der größte in der Geschichte von NBD, sagte deren Chef Shayne Nelson. Für Shabbir Malik, Bankenanalyst bei EFG Hermes in Dubai, könne NBD sein bisher stark auf Dubai und auf Staatsprojekte konzentriertes Kreditrisiko diversifizieren.

Die Denizbank hat insgesamt 751 Filialen, davon 43 außerhalb der Türkei. In Österreich und Deutschland beschäftigt sie nach eigenen Angaben insgesamt 480 Mitarbeiter. In Österreich ist sie an 27, in Deutschland an 16 Standorten vertreten.

Der türkische Heimatmarkt ist für die Denizbank mit Problemen gespickt: Zwar ist die Wirtschaft deutlich gewachsen, aber die türkische Lira steht wegen der Politik von Staatschef Erdogan mächtig unter Druck.

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