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Bankenstudie Vertraue keinem Banker

Das Vertrauen der Deutschen in ihre Bankberater sinkt weiter. Eine neue Studie zeigt: Bei der Kontowahl achten viele nur noch auf den Preis. Für Filialbanken ist das Ergebnis alarmierend.
09.04.2014 - 12:47 Uhr 12 Kommentare
Telefonbanking ist nur für drei Prozent der deutschen Bankkunden eine Option. Quelle: Reuters

Telefonbanking ist nur für drei Prozent der deutschen Bankkunden eine Option.

(Foto: Reuters)

Frankfurt/Düsseldorf Bankster - ein Begriff, der seit der Bankenkrise durch die Diskussionsrunden und Kommentarspalten geistert. Die Wortschöpfung aus Banker und Gangster bringt das Imageproblem auf den Punkt, das sich die Finanzbranche in der Bankenkrise eingehandelt hat. Den Schaden aus den Verlusten der rücksichtslosen Zocker tragen aber nun ausgerechnet die davon, die mit der Bankenkrise selbst nur am Rande zu tun haben: Die Filialbanken.

Auch noch sieben Jahre nach der Finanzkrise stecken die Institute in einer schweren Vertrauenskrise. Im neuen „Global Consuming Banking Survey“ der Wirtschaftsprüfer von EY, früher Ernst & Young, geben vier von zehn deutschen Bankkunden an, dass ihr Vertrauen weiter gesunken sei. 33.000 Bankkunden wurden für die Studie befragt, davon 800 in Deutschland. Nur jeder Dritte würde sein Institut weiterempfehlen. „Banken sind in der Wahrnehmung der Befragten der Auslöser der Finanzkrise von vor sieben Jahren“, sagt Ulrich Trinkaus, Partner bei EY.

Für die Filialbanken ist dieses Ergebnis eine mittelschwere Katastrophe. Ihre Hauptargumente für die höheren Kontoführungs- und Servicegebühren - die gute Beratung und die räumliche Nähe - werden von den Kunden immer weniger honoriert, glaubt man den Zahlen der Studie. Wichtigstes Argument für die Wahl der Bank sei in erster Linie der Preis. 47 Prozent geben an, wegen besserer Konditionen ein neues Konto eröffnet zu haben - weit mehr als der europäische Durchschnitt.

Das Onlinebanking wird dabei immer beliebter, nahezu zwei Drittel aller befragten Bankkunden erledigen ihre Bankgeschäfte im Netz. Nur 16 Prozent besuchen noch regelmäßig eine Filiale. Ein Anteil, der weltweit deutlich höher liegt. Das Telefonbanking scheuen die Deutschen dagegen. Es wird nur von drei Prozent regelmäßig genutzt - weltweit deutlich häufiger. „Die Kommunikation zwischen Kunde und Bank erfolgt online oder per Post - ein persönlicher Kontakt findet kaum noch statt“, sagt Trinkaus. Den Banken geht damit die Möglichkeit verloren, im Beratungsgespräch weitere Finanzprodukte zu verkaufen.

Dabei wünschen sich auch die Kunden eine stärkere Beratung: immerhin wünschen sich 59 Prozent der Befragten einen intensiveren Austausch mit ihrem Bankberater. Doch kosten darf diese Beratung nichts - nur etwa 11 Prozent wären bereit für einen individuellen Finanzplan auch zu bezahlen. „Die Mehrzahl der deutschen Bankkunden hat wenig oder kein Interesse an einer intensiveren Beschäftigung mit Finanzthemen - ein möglichst kostenloses Girokonto, eventuell eine Immobilienfinanzierung und ein Kredit zum Autokauf - mehr erwartet der Normalkunde von seiner Bank nicht“, so Trinkaus.

Der Preiswettbewerb im Kampf um die Privatkunden dürfte damit weiter zunehmen. Und die Kunden, mit denen die Banken wirklich Geld verdienen können, sind knapp. Rund 86 Prozent aller Kunden in Deutschland sind nach Angaben der Studie „Traditionalisten“ oder „Sicherheitsorientierte“, also Kunden mit verhältnismäßig kleinen Vermögen, die einfache Produkte schätzen. Wohlhabende Jungkunden und etablierte, ältere Bankkunden mit nennenswertem Vermögen machen gerade einmal 14 Prozent des Marktes aus. Dabei sind es diese Kunden, die eine höhere Nachfrage nach Produkten haben, an denen auch die Banken verdienen, wie Kreditkarten, Immobilienfinanzierung, Lebensversicherungen oder einem Wertpapierdepot. „Für diese Kunden müssen Kreditinstitute eine hohe Servicequalität und Verfügbarkeit - eventuell auch gegen Aufpreis - sicherstellen“, sagt Trinkaus. Ob sich damit das Image als Bankster ablegen lässt?

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12 Kommentare zu "Bankenstudie: Vertraue keinem Banker"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Die Beschäftigten in den Sparkassen und Banken sind Verkäufer und Vertriebler für Finanz-Produkte: "Beratung" ist ein Euphemismus für "Verkauf und Vertrieb".
    Wer einmal erlebt hat, wie ein fünfstelliger Kontokorrent innerhalb eines Monats von diesen Verkäufern auf Null gesetzt wird, hat weder Mitgefühl noch Mitleid mit Banken und Sparkassen sowie deren Beschäftigten.
    In den Call-Centern dieser Finanz-Institutionen sind zudem angelernte und ungelernte Kräfte für Stundenlöhne von rund 8 bis 9 Euro tätig; die "beraten" dann auch.
    Ach ja, ich vergaß: Am Anfang meiner Selbständigkeit wollte ich ein Kontokorrent-Konto bei der National-Bank eröffnen. Man eröffnete mir, dass mein Umsatz zu niedrig sei; gefragt seien mindestens fünfhunderttausend Euro Umsatz. Und ich solle nicht wiederkommen, das lohne sich nicht.
    Bankenrettung und so genannte "Sozialpläne" retten Banken, keine Arbeitsplätze.
    Also kein Mitleid und Mitgefühl mit den Beschäftigten im Finanz-Sektor der Banken und Sparkassen. Und kein Mitleid und kein Mitgefühl mit Banken- und Sparkassen-Insolvenzen. Das ist das Geschäft, das regelt der Markt. Und das habe ich gelernt: Das Leben endet tödlich, da hilft kein Geld.

  • Hier ein paar Erfahrungen von mir zum Thema Banken.

    1822Direkt: Beleidigte mich weil ich Fragen zum Kleingedruckten stellte. Oder das ist zu teuer für Sie ohne mich zu kennen :D.

    Commerzbank: Keine Ahnung vom eigenen P&L Verzeichnis. Wollten mich in der Filiale zur Comdirect weiterlotsen obwohl ich vor Ort wollte. Frage zu den Angebotenen Märkten zum Aktienhandel .. wir haben alle Märkte. Auf die Frage ob Sie folgendes Symbol anbieten z.B. in Vietnam muhaha .. wir rufen Sie zurück ist jetzt sechs Monate her

    Targobank: Wollte um die 50€ auf ein Konto einzahlen, fragt mich die Dame ob das mein Gehalt wäre. Ja natürlich von irgendwas muss ich ja meine Yacht bezahlen ..

    DKB: Ich stelle eine Frage zum P&L, da entsprechendes nicht aus den verfügbaren Daten hervorgeht. Was kriege ich als Antwort, das steht im P&L ..

    Und und und

    Mein Tip: Wenn es eine Bank mit Filiale sein soll, sofern möglich mehrere Zweige abklappern und vorher 10 Fragen Überlegen wo die Antworten schon bekannt sind um entsprechendes Fachwissen zu erkennen.

    Für Direktbanken ist das mit den Fragen so eine Sache, da jedesmal eine andere Person antwortet. Aber hilfreich trotzdem irgendwo. Ansonsten Preise vergleichen, sofern möglich eine Demo probieren oder aber einen Blick auf das Webinterface werfen, angebotene Sicherheitsverfahren HBCI epp.

    Für alle Aktionäre immer achten auf Kosten für Kapitalmaßnahmen und Teilausführungsgebühren und den ganzen anderen Mist den sich die Läden so ausgedacht haben.

    Gruß Micha

  • Hier ein paar Erfahrungen von mir zum Thema Banken.

    1822Direkt: Beleidigte mich weil ich Fragen zum Kleingedruckten stellte. Oder das ist zu teuer für Sie ohne mich zu kennen :D.

    Commerzbank: Keine Ahnung vom eigenen P&L Verzeichnis. Wollten mich in der Filiale zur Comdirect weiterlotsen obwohl ich vor Ort wollte. Frage zu den Angebotenen Märkten zum Aktienhandel .. wir haben alle Märkte. Auf die Frage ob Sie folgendes Symbol anbieten z.B. in Vietnam muhaha .. wir rufen Sie zurück ist jetzt sechs Monate her

    Targobank: Wollte um die 50€ auf ein Konto einzahlen, fragt mich die Dame ob das mein Gehalt wäre. Ja natürlich von irgendwas muss ich ja meine Yacht bezahlen ..

    DKB: Ich stelle eine Frage zum P&L, da entsprechendes nicht aus den verfügbaren Daten hervorgeht. Was kriege ich als Antwort, das steht im P&L ..

    Und und und

    Mein Tip: Wenn es eine Bank mit Filiale sein soll, sofern möglich mehrere Zweige abklappern und vorher 10 Fragen Überlegen wo die Antworten schon bekannt sind um entsprechendes Fachwissen zu erkennen.

    Für Direktbanken ist das mit den Fragen so eine Sache, da jedesmal eine andere Person antwortet. Aber hilfreich trotzdem irgendwo. Ansonsten Preise vergleichen, sofern möglich eine Demo probieren oder aber einen Blick auf das Webinterface werfen, angebotene Sicherheitsverfahren HBCI epp.

    Für alle Aktionäre immer achten auf Kosten für Kapitalmaßnahmen und Teilausführungsgebühren und den ganzen anderen Mist den sich die Läden so ausgedacht haben.

    Gruß Micha

  • "Rund 86 Prozent aller Kunden in Deutschland sind nach Angaben der Studie „Traditionalisten“ oder „Sicherheitsorientierte“, also Kunden mit verhältnismäßig kleinen Vermögen, die einfache Produkte schätzen."
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    Eben! Solidität ist Trumpf!

    Der Beitrag bringt es ganz gut auf den Punkt. Es ist eben ein Unterschied zwischen Bank(st)ern, die nur den schnellen Reibach im Visier haben und denen der Kunde ziemlich egal ist, und einem Banquier, der mit seinem ganzen Vermögen für die Gelder seiner Kunden persönlich haftet, und schon aus Eigeninteresse verantwortungsvoll und nachhaltig handelt.

  • Lieber Herr OttoCuntz.... ich bin Bankberater mich und meine Kollegen als Zitat: "Ekelhafte Drücker" zu bezeichnen ist gelinde gesagt eine Frechheit und zeugt von mangelndem Sachverstand und schlechter Kinderstube.

  • Vielleicht noch eines, dann joggende Filialleiterinen zeigen in Medienkampagnen- hää?? Was hat das mit Banking zu tun? - Ach ja sie philosophiert über Fehler der Banken in der Vergangheit -! Dies und andere imagepflegende Werbemaßnahmen sind doch der Hohn am meisten der Satz: "..wir haben verstanden"?? Was verstanden frage ich mich??? Zudem in dem System diese "Filialleiterinnen" ja gar nicht denken dürfen, sondern nur brav jeden Tag Erfolgszahlen abliefern! Eine Verarschung nicht nur der Kunden, sondern auch der eigenen Mitarbeiter!
    Vielleicht sollte man mal einen Hr. Blessing beim Jogging sehen und hören was er gerade denkt??
    z.B:: ..verdammt, wie kriege ich die Deckelung meines Gehaltes weg...
    oder...shit, meine Frau verdiente mehr als ich und ich bringe nur das Haushaltsgeld nach Hause...
    oder...wechseln kann ich auch nicht mehr, alle Türen zu und jetzt muß ich den Mist selber auslöffeln, das war doch bei MacKi einfacher...

    Schickt doch diese ganzen Folien-DJ´s endlich in die Wüste!

  • Wenn der Bank-"Berater" wüsste, welche Papiere sich wirklich gut entwickeln, würde er nicht den als mieser Drücker in der Filiale arbeiten.

    So verkauft er halt nur was ihm Provision bringt.

    Man sollte auf Kontaktversuche dieser ekelhaften Drücker gar nicht eingehen und nach Möglichkeit keinen Fuß in die Filiale setzen. Alle wichtigen Infos gibts eh im Netz - ohne Kaufzwang.

  • Ich nutze nur das off. Bankgeschäft. Überweisungen nur per Online. Der Visa-Automat gibt das (fas nicht mehr beötigte-) Festgeld.

    Aktien handle ich bei WHS.

    Eigentlich interessiert micht auch NUR der Preis.

  • Jeder Profiteur eines langfristig scheiternden Geschäftsmodell wird Anfangs immer alles super toll finden. Fragt man die oben im Pyramiden-Spiel ist das garantiert so und unten, die erst noch die Drecksarbeit leisten müssen, wollen und müssen es glauben, ja sie tun alles um auch nach oben zu kommen. Nachhaltig dabei ist nur der Betrug an vielen und der schnelle und gigantische Profit weniger.
    Nur so klappt es noch vom "Tellerwäscher zum Millionär". Wer diese angloamerikanische Verderbtheit hinterfragt ist ein zu schmähender Kommunist und er solle doch bitte auswandern, am besten gleich nach Nordkorea. Die Mehrheit weiß es genau, aber viel zu viele träumen immer noch vom Erfolg im kriminellen System und verbieten sich noch diese Erkenntnis, ja sie verteidigen diesen ekelhaften Feudalismus als den seligmachenden Kapitalismus.
    Am Kapitalismus ist gar nichts Gutes, so wie am real gelebten Kommunismus auch nicht, nur ein eingepferchter und im Frondienst stehender Kapitalismus ist ein guter Kapitalismus für die Allgemeinheit. Nach dem Fall der Mauer wurde dieses bösartige Monster Kapitalismus von uns global frei gelassen und nun beginnt es, längst zum Feudalismus mutiert, uns allmählich zu verspeisen.

  • Ich habe letztendlich vor Jahren die Bank gewechselt da die Penetranz des Anlageberaters nicht zu überbieten war.
    Auch aufzuzeigen, wie die Kurse der empfohlenen (Klo)Papiere mich in den Ruin getrieben hätten half nicht.
    [...]
    Beitrag von der Redaktion editiert. Bitte bleiben Sie sachlich.

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