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Barclays Ein kapitaler Anfängerfehler von Jes Staley

Erfolgreich hatte CEO Jes Staley Barclays komplett umstrukturiert. Doch nun hat der Chef des britischen Instituts einen Fehler begangen, der dem Ruf des Geldhauses einen schweren Schaden zufügen könnte. Ein Kommentar.
10.04.2017 - 18:04 Uhr Kommentieren
Zweimal hat der Barclays-Chef im vorigen Sommer nachgehakt, wer in einem anonymen Schreiben an den Verwaltungsrat einen anderen Mitarbeiter angeschwärzt hat. Quelle: Reuters
Jes Staley

Zweimal hat der Barclays-Chef im vorigen Sommer nachgehakt, wer in einem anonymen Schreiben an den Verwaltungsrat einen anderen Mitarbeiter angeschwärzt hat.

(Foto: Reuters)

In seiner Zeit als Chef von Barclays hat Jes Staley das einst kriselnde Institut von Grund auf umstrukturiert. Für den Amerikaner, der seit rund 30 Jahren in der Finanzbranche arbeitet, war das eine Mammutaufgabe, nicht zuletzt, weil die Bank im Zentrum des Skandals um manipulierte Libor-Sätze stand. Staley hatte Erfolg, es geht aufwärts. Doch nun hat der Branchenveteran einen Fehler begangen, der viele seiner Leistungen infrage stellen könnte.

Zweimal hat Staley im vorigen Sommer nachgehakt, wer in einem anonymen Schreiben an den Verwaltungsrat einen anderen Mitarbeiter angeschwärzt hat. Zweimal wurde ihm gesagt, dass er die Identität dieser Person nicht erfahren dürfe, weil die Anonymität von Tippgebern, die helfen, Missstände in Banken und anderen Firmen offenzulegen, ein hohes Gut ist. Der Schutz von sogenannten Whistleblowern wurde nach der Finanzkrise noch einmal forciert, um Mitarbeiter, die Fehlentwicklungen entdecken, zu ermutigen, sie auch zu melden. Deshalb ist Staleys Verhalten kaum zu entschuldigen.

Der Verwaltungsrat der Bank zeigt sich nach einer internen Untersuchung „sehr enttäuscht“ und mahnt den Amerikaner ab. Außerdem wird Staley auf einen erheblichen Teil seines Bonus verzichten müssen. Seinen Job darf der Vorstandschef aber behalten.

Dabei ignoriert der Verwaltungsrat, dass Staley den Fall nach der ersten Ermahnung nicht auf sich beruhen ließ, sondern ein zweites Mal versuchte, den Namen des Tippgebers herauszubekommen. Diese Wiederholung lässt sich nicht mehr mit Naivität oder Unwissenheit erklären, sondern deutet darauf hin, dass Staley sich über die Regeln für Whistleblower hinwegsetzen wollte. Das wäre ein Fehlverhalten, das sich ein Banker nach der Finanzkrise kaum leisten kann. Staley nicht zu feuern ist mit Blick auf seine Leistungen und die Lage der Bank eine nachvollziehbare Entscheidung – die jedoch dem Ruf von Barclays erheblichen Schaden zufügen dürfte.

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