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BayernLB-Affäre Formel-1-Boss Ecclestone gesteht Schmiergeldzahlungen

Bernie Ecclestone im Gribkowsky-Prozess: Der Formel-1-Chef hatte angeblich Angst vor der britischen Steuerfahndung - und zahlte dem Ex-BayernLB-Vorstand 44 Millionen Euro, um nicht angeschwärzt zu werden.
09.11.2011 Update: 09.11.2011 - 15:57 Uhr Kommentieren
Formel-1-Unternehmer Bernie Ecclestone im Landgericht München. Quelle: dpa

Formel-1-Unternehmer Bernie Ecclestone im Landgericht München.

(Foto: dpa)

München Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hat die Millionen-Zahlungen an den früheren BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky vor Gericht eingeräumt. „Es lag daran, dass ich zu der Zeit wirklich keine andere Möglichkeit sah“, sagte Ecclestone am Mittwoch vor dem Landgericht München I im Strafprozess gegen Gribkowsky. Er habe befürchtet, Gribkowsky hätten den britischen Steuerbehörden Dinge über die Familienstiftung seiner Frau - Bambino - mitteilen können, die ihn teuer zu stehen hätten kommen können, sagte der 81-Jährige. Auch wenn er sich an Recht und Gesetz gehalten habe; allein das Risiko einer Untersuchung habe er verhindern wollen.

Eine echte Erpressung stecke nicht dahinter, „er hat nie direkt gedroht“, sagte Ecclestone. Dennoch habe er weiter die Sorge gehabt, Gribkowsky könne ihn bei den Behörden anzeigen. „Es wäre ein Desaster für mich gewesen.“ Der Gedanke daran sei ständig in seinem Hinterkopf gewesen. Gribkowsky habe seinem Eindruck nach den Job bei der BayernLB satt gehabt und sich ein eigenes Geschäft aufbauen wollen. „Es war klar, dass er Geld braucht.“ Ihm sei daran gelegen gewesen, Gribkowsky „friedlich, freundlich und ruhig“ zu halten, „damit er nicht auf dumme Gedanken kommt“, sagte Ecclestone. So sei es dann zur Übereinkunft über die Zahlung gekommen.

„Ich war wirklich in Sorge“, betonte Ecclestone. Gribkowsky sei sehr an einer Zusammenarbeit interessiert gewesen, auch nach dem Deal mit der BayernLB. „Er ging in die gleiche Falle wie viele, die mit der Formel 1 zu tun haben.“ Er habe dem deutschen Banker gesagt, er werde darüber nachdenken und damit aber - englisch höflich - nein gesagt. Ecclestone soll in dem Verfahren gegen Gribkowsky Auskunft über die Umstände des Verkaufs der Anteile der BayernLB an der Rennserie an den Investor CVC geben. Die Befragung hatte sich wegen eines Befangenheitsantrags der Verteidigung verzögert.

Die Formel-1-Anteile der BayernLB, die durch die Pleite des Medienunternehmers Leo Kirch an die Bank gefallen waren, wechselten 2006 für insgesamt 840 Millionen Dollar den Besitzer. Die Beteiligungsgesellschaft CVC bezahlte damit gut doppelt so viel wie sich die BayernLB nach eigenen Angaben erhofft hatte. Nach Überzeugung der Anklage kassierte Gribkowsky von Ecclestone dabei 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld und hat sich unter anderem deshalb der Bestechlichkeit und der Untreue schuldig gemacht. Zudem habe er das Geld am deutschen Fiskus vorbei in eine österreichische Stiftung geschleust.

  • dpa
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