Beteiligung in China HSBC verhandelt über Verkauf von Milliardenanteil

Die Großbank HSBC will ihren Anteil an einem chinesischen Versicherer losschlagen.
Hongkong Die britische Großbank HSBC treibt den milliardenschweren Verkauf ihrer Beteiligung an dem chinesischen Versicherer Ping An voran. Ob die dazu aufgenommenen Gespräche in einen Verkauf münden werden, sei jedoch noch unklar, teilte die HSBC am Montag mit. Die 15,6 Prozent, die die HSBC an Chinas zweitgrößtem Versicherer hält, ist inzwischen rund neun Milliarden Dollar wert. Die Bank hatte für die in den Jahren 2002 und 2005 aufgebaute Beteiligung einst 1,7 Milliarden Dollar ausgegeben. Der drohende Ausstieg drückte Ping-An-Aktien an der Börse Hongkong um knapp zwei Prozent. Die Papiere der HSBC kletterten dagegen in London um 2,5 Prozent.
Der mögliche Verkauf ist Teil der Bemühungen von HSBC, sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren und die Profitabilität zu steigern. Seit der Ankündigung dieser Pläne Anfang 2011 hat sich die HSBC in 41 einzelnen Transaktionen von risikobelasteten Vermögenswerten von über 55 Milliarden Dollar getrennt.
Doch auch wenn die Ping-An-Veräußerung in die Strategie des Instituts passe, sei ein Erfolg nicht sicher, sagten Analysten. Ein Anteil mit einem solchen Wert erschwere den Verkauf an einen einzigen Interessenten, sagte Jim Antos von Mizuho Securities. Zudem müssten die chinesischen Regulierungsbehörden dem Deal zustimmen. Das schmälert aber die Liste potenzieller Käufer, da China bislang nur Finanzinstituten Investitionen bei den großen Banken und Versicherern des Landes erlaubt hat.
Als weitere Hürde könnte sich der geplante Börsengang des chinesischen Versicherers Pacific Insurance Company of China Group (PICC) erweisen. Dieser ist vier Milliarden Dollar schwer und könnte strategische Investoren anlocken, die sich sonst für Ping An interessiert hätten.
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