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Betriebsrat fordert Jains Rücktritt Rebellion bei der Deutschen Bank

Es ist der erste offene Angriff auf die Chefs: Ein Betriebsrat der Deutschen Bank fordert in einem Flugblatt personelle Konsequenzen wegen der dauernden juristischen Querelen der Bank und wird dabei sehr deutlich.
28.05.2015 - 17:08 Uhr Kommentieren
Der Betriebsrat der Deutschen Bank sieht Anshu Jain als Hauptverantwortlichen für die Glaubwürdigkeitskrise des Unternehmens an und fordert Konsequenzen. Quelle: dpa
Offener Angriff

Der Betriebsrat der Deutschen Bank sieht Anshu Jain als Hauptverantwortlichen für die Glaubwürdigkeitskrise des Unternehmens an und fordert Konsequenzen.

(Foto: dpa)

Frankfurt Am Mittwoch fanden die Mitarbeiter in den Zwillingstürmen der Deutschen Bank eine Überraschung auf den Kantinentischen. Ihr Betriebsrat hatte ein Flugblatt ausgelegt mit dem Titel „Wind of Change? Wind of Jain?“. Darin greift das Gremium Co-Chef Anshu Jain an und fordert dessen Rücktritt.
Jain, der früher das Investmentbanking leitete, räumte jüngst erstmals ein, dass er die Verantwortung für die großen Rechtsprobleme der Bank wie den Libor-Skandal trage. Die Manipulationen am Referenzzinssatz kosteten das Geldhaus insgesamt rund drei Milliarden Euro. Doch anders als Topmanager anderer Banken, die nach Libor-Strafen ihren Stuhl räumten, erklärte Jain, er trage Verantwortung, indem er sicherstellen wolle, dass sich so etwas nicht wiederhole.
Die Moral bleibe auf der Strecke, „wenn eine (...) Aussage aus Vorstandskreisen zum Thema Rechtsrisiken ohne jegliche Konsequenz im Raum stehen bleibt“, heißt es in dem Schreiben, das vom Betriebsrat des „Corporate Center“ herausgegeben wurde. In der Politik habe es schon für weniger Rücktritte gegeben. „Ein radikaler Neuanfang gäbe uns hier Glaubwürdigkeit zurück und könnte eine echte Aufbruchstimmung erzeugen“, steht in dem Brief, der vom Betriebsratsvorsitzenden Wolfgang Heibach und von seinem Vize, Tobias Jösch, unterzeichnet ist.


Nach den Aktionären rebellieren damit nun auch die ersten Mitarbeiter in Frankfurt gegen die Führung des Bankhauses. Auf der Hauptversammlung in der vergangenen Woche spürten Jain und die restlichen Vorstände bereits das Misstrauen etlicher Anteilseigner. Nur noch 61 Prozent sprachen ihnen die Entlastung aus. Üblich sind in Deutschland Werte um die 95 Prozent.
Auch ein noch in der Nacht vor dem Aktionärstreffen beschlossener Vorstandsumbau konnte die Aktionäre nicht besänftigen. Der Umbau war nötig geworden, weil Privatkundenvorstand Rainer Neske die neue Strategie der Bank nicht mittragen wollte und das Handtuch warf.

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