Betrugsvorwurf Bad Bank der WestLB verklagt Deutsche Bank

Der Eingang der Deutschen Bank in New York.
New York Die Deutsche Bank muss sich in den USA erneut einer Betrugsklage stellen. Die Erste Abwicklungsanstalt - die Resterampe der gestrauchelten Düsseldorfer WestLB - wirft den Frankfurtern vor, beim Verkauf von Hypothekenpapieren falsche Angaben gemacht zu haben und verlangt mindestens 300 Millionen Dollar als Wiedergutmachung. Ein Sprecher der Deutschen Bank wies die Vorwürfe am Mittwoch zurück und kündigte an, gegen die Klage vorgehen zu wollen.
Die Juristen der Deutschen Bank haben Erfahrung auf diesem Gebiet - schließlich gehörte das Institut vor dem Zusammenbruch des US-Häusermarkts im Jahr 2007 zu den größten Anbietern von Anleihen, die mit minderwertigen Immobilienkrediten abgesichert waren. Anders als die meisten Konkurrenten hatte die Deutsche Bank die Gefahren in diesem Segment aber früh erkannt und viele ihrer zuvor eingesammelten Papiere und Kredite an andere Investoren weitergegeben. Von denen fühlen sich heute viele betrogen.
In diesem konkreten Fall hat die zur Ersten Abwicklungsanstalt (EAA) gehörende Zweckgesellschaft Phoenix Light SF bei einem Gericht in New York ihre Klage eingereicht. Die meisten derartigen Transaktionen liefen über die berühmte Wall Street. Das fragliche Geschäft hatte ein Volumen von insgesamt 512 Millionen Dollar (392 Mio Euro).
Die Erfolgsaussichten der Klage sind allerdings ungewiss: Erst vor einer Woche hatte ein Richter in New York zwei ähnlich lautende Klagen anderer Investoren abgewiesen mit der Begründung, sie hätten ihre Vorwürfe gegen die Deutsche Bank nicht hinreichend belegen können. Dagegen hatten US-Rivalen wie Goldman Sachs, JPMorgan Chase und die Bank of America wegen vergleichbarer Fälle teils tief in die Tasche greifen müssen, um Investoren zu entschädigen.
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