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Bilanzanalyse Die Commerzbank und die Wut der Aktionäre

Das Kerngeschäft der Commerzbank läuft passabel, aber die Ertragslage ist schwer kalkulierbar. Coba-Chef Blessing enttäuschte einmal mehr die Aktionäre. Und die große Zukunftsvision fehlt.
23.05.2012 - 07:47 Uhr 4 Kommentare
Commerzbank-Chef Martin Blessing wird sich auf der Hauptversammlung unangenehme Fragen anhören müssen. Quelle: dapd

Commerzbank-Chef Martin Blessing wird sich auf der Hauptversammlung unangenehme Fragen anhören müssen.

(Foto: dapd)

Frankfurt Genau 412 Tage ist es her, dass Commerzbank-Chef Martin Blessing sich entspannt wie lange nicht mehr, zu Scherzen aufgelegt, ja fast triumphierend in der Öffentlichkeit zeigte. Damals, am 6. April 2011 kündigte der Vorstandsvorsitzende der zweitgrößten deutschen Bank die größte Kapitalerhöhung in der Geschichte der Bundesrepublik an. Elf Milliarden Euro gab der Markt, weitere drei Milliarden Euro kamen aus den Reserven der Bank. Damit wollte Blessing den Großteil der Staatshilfen zurückzahlen, mit der sein Institut die Krisenjahre 2008 und 2009 überlebte.

Denn die Commerzbank hatte zwei Wochen vor der Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers dem Versicherungsriesen Allianz die Dresdner Bank abgekauft. Kritiker hatten von Anfang an bemängelt, der Kaufpreis könne die Commerzbank überfordern. Erst recht nach der Lehman-Pleite. Die Dresdner war im Investment-Banking hohe Risiken eingegangen.

18,2 Milliarden Euro pumpte sich die Commerzbank vom Staat. Der Bund beteiligte sich mit 25 Prozent an der Bank und lieh dem Institut zusätzlich 16 Milliarden Euro als stille Einlage, die eigentlich mit neun Prozent verzinst werden muss. Lange war unklar, ob die Bank diese 16 Milliarden Euro jemals wird zurückzahlen können.

Die Megakapitalerhöhung vor einem Jahr galt daher zunächst als Befreiungsschlag. Sie rechnete sich in erster Linie auch für den Vorstand. Weil die Bank weit mehr als die Hälfte ihrer Staatshilfen zurückgezahlt hat, sind die Vorstandsgehälter seit Januar nicht mehr länger auf 500.000 Euro im Jahr gedeckelt.

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Verdienst von Bankvorständen in Deutschland

Wer sollte über die Bezahlung der Bankvorstände entscheiden?

Das bedeutet, dass Martin Blessing künftig ein jährliches Festgehalt von 1,3 Millionen Euro erhält und seine acht Vorstandskollegen je 750.000 Euro. In Summe steigen die Vorstandsvergütungen somit um 60 Prozent auf 7,3 Millionen Euro. Bonuszahlungen könnten dazukommen. Den Beweis, dass die Kapitalzufuhr auch im „Interesse der Anteilseigner“ war, ist Blessing den Aktionären allerdings schuldig geblieben. Im Gegenteil.

Gewinnziel kassiert, Dividende vertagt
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4 Kommentare zu "Bilanzanalyse: Die Commerzbank und die Wut der Aktionäre"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Wenn Sie kein Geld verlieren möchten denken Sie mal über Sachwerte nach. Ansonsten sind Sie bei Aktien gut aufgehoben.

  • Sie haben mein Interesse geweckt!

    In welchen Zeiten sollte man denn besser in Aktien investieren, als in einer Krise??

    Oder gibt es einen Königsweg, den Sie zu kennen scheinen?

    Ich würde mich sehr über Ihre Antwort freuen...

  • Wer aus Gier in einer Zeit, in der täglich von "Krise" gesprochen wird, sein Geld in Aktien anlegt, der hat auch keinen Grund wütend zu sein! Im Gegenteil. Dummheit wird immer bestraft! Ich lache jeden Tag über die Dummköpfe, die Aktien kaufen. Aber es trifft die Richtigen. Es ist ja auch nur Geld was nicht gebraucht wird und verzockt werden kann.

  • Der Vorstand handelt nur im eigenen Interressse. Alles was nötig ist die eigenen Bezüge zu erhöhen wird gemacht. Risiko fahren die Herrschaften nicht, denn es gibt leider keine Haftung für diesen Kreis. Abhilfe kann nur der Aktionär schaffen und da gibt es sehr viele Phlegmatiker die einfach Ihren Arsch nicht hoch bekommen.

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