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Bilanzskandal Wirecard schrieb seit 2015 rote Zahlen – Staatsanwaltschaft stellt drei Haftbefehle gegen Ex-Vorstände

Dem Bilanzskandal beim Dax-Konzern Wirecard liegt mutmaßlich ein quasi globaler Betrugsfall zugrunde. Die Münchner Staatsanwaltschaft macht bei den Ermittlungen einen großen Fortschritt.
22.07.2020 Update: 22.07.2020 - 15:59 Uhr Kommentieren
Die Firmenzentrale des insolventen Zahlungsdienstleisters in Aschheim bei München Quelle: dpa
Wirecard

Die Firmenzentrale des insolventen Zahlungsdienstleisters in Aschheim bei München

(Foto: dpa)

München Im Betrugsskandal beim Dax-Konzern Wirecard hat die Münchner Staatsanwaltschaft drei Haftbefehle gegen frühere Führungskräfte gestellt. Dabei gehe es unter anderem um gewerbsmäßigen Bandenbetrug und Marktmanipulation in mehreren Fällen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft an diesem Mittwoch in München. Ein Kronzeuge und weitere Unterlagen hätten den Ermittlern zudem weitergeholfen: Demnach sollen die Betroffenen schon seit 2015 beschlossen haben, die Wirecard-Bilanz „aufzublähen“.

Die neuen Haftbefehle richten sich unter anderem auch erneut gegen Ex-Vorstandschef Markus Braun. Er war vor wenigen Wochen bereits festgenommen worden und kurz darauf gegen Kaution und Meldeauflagen entlassen worden. Als er sich nun im Rahmen dieser Auflagen meldete, wurde Braun erneut verhaftet, teilte die Staatsanwaltschaft München I an diesem Mittwochnachmittag mit. Verhaftet wurden auch der frühere CFO Burkhard L. sowie der ehemalige Head of Accounting.

In allen Fällen sei die Haftfortdauer angeordnet worden, sagte die Sprecherin. Die drei Beschuldigten seien in München festgenommen worden, sie hätten sich nicht selbst gestellt. Noch in Untersuchungshaft befindet sich der frühere Chef der Wirecard-Tochtergesellschaft Cardsystems Middle East in Dubai.

Wirecard mit Sitz in Aschheim bei München hatte vor dem Insolvenzantrag eingeräumt, dass 1,9 Milliarden Euro, die angeblich auf philippinischen Treuhandkonten verbucht waren, mit überwiegender Wahrscheinlichkeit nicht existieren. Bei diesen 1,9 Milliarden Euro handelte es sich um die angeblichen Erträge von Geschäfte mit Subunternehmern, die für Wirecard Kreditkartenzahlungen in Südostasien und im Mittleren Osten abwickelten. Nach derzeitigem Stand war dieses Drittpartnergeschäft entweder in Gänze oder zum allergrößten Teil erdichtet.

Von den insgesamt 45 Tochtergesellschaften der Muttergesellschaft Wirecard gab es überhaupt nur drei, die nennenswert profitabel waren. Über die Cardsystems in Dubai liefen die mutmaßlichen Scheingeschäfte, diese Firma steuerte 2018 mit 237 Millionen einen großen Anteil des Wirecard-Gewinns bei.

Mit Agenturmaterial.

Mehr: Die Pleite des Zahlungsdienstleisters hat den Finanzplatz Deutschland erschüttert. Wer spielte bei den milliardenschweren Betrügereien welche Rolle? Ein Überblick.

  • rb
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