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Billionenkredit der EZB Draghis Geldspritze wirkt nicht

Die Billionenkredit der EZB verfehlt sein Ziel. Das billige Geld stecken die Banken lieber in den Rückkauf eigener Anleihen als in die Unternehmen der Problemländer.
02.05.2012 - 16:58 Uhr 37 Kommentare
EZB-Chef Mario Draghi: „Wir hatten gehofft, das Geld würde schneller die Realwirtschaft erreichen.“ Quelle: dapd

EZB-Chef Mario Draghi: „Wir hatten gehofft, das Geld würde schneller die Realwirtschaft erreichen.“

(Foto: dapd)

Frankfurt Die Europäische Zentralbank (EZB) hat es mit ihren massiven Geldspritzen bislang nicht geschafft, den Rückgang der Kredite von Banken an Unternehmen in den Krisenländern aufzuhalten. Anfang März hatte EZB-Präsident Mario Draghi noch Zuversicht ausgedrückt: Die Notenbank erwarte, dass die Dreijahreskredite "die derzeitige Stabilisierung der Finanzmärkte weiter stützen und dass sie vor allem die Kreditvergabe im Euro-Raum ankurbeln". Diese Hoffnung weicht nun zunehmend der Ernüchterung. Die EZB habe gehofft, dass das Geld die Realwirtschaft schneller erreiche, beklagte Draghi Ende April.

Die EZB hatte den Banken im Euro-Raum insgesamt gut eine Billion Euro geliehen - zum Zinssatz von einem Prozent und für bis zu drei Jahre. Die Märkte zumindest beruhigten sich zunächst. Bei den Firmenkrediten sieht die Lage anders aus.

Am Montag machten neue Kreditdaten der EZB und der nationalen Zentralbanken das Ausmaß des Fehlschlags im Süden der Euro-Zone deutlich. Im Währungsraum insgesamt sank das ausstehende Volumen an Unternehmenskrediten im März um fünf Milliarden Euro, nach einem Rückgang um zwei Milliarden im Februar. Die Jahreswachstumsrate ging von 0,6 Prozent auf 0,3 Prozent zurück. Bei den Krediten an Haushalte halbierte sich die Zuwachsrate auf 0,6 Prozent. Würde man die Zahlen um die sinkende Kaufkraft bereinigen, müsste man noch jeweils weitere zweieinhalb Prozentpunkte abziehen. Diese Daten verdecken eklatante Unterschiede zwischen dem Norden der Währungsunion, wo zum Beispiel die Unternehmenskredite in Finnland mit einer Rate von zehn Prozent wachsen, und den Krisenländern im Süden, wo sie mit Raten um fünf Prozent schrumpfen.

Nachdem die EZB-Kredite an die Banken um den Jahreswechsel die Anspannungen an den Finanzmärkten deutlich mildern konnten, sind diese in den letzten Wochen wieder gestiegen. Diesmal gehen sie von der Seite der Wirtschaft aus, weil die Krisenländer immer tiefer in die Rezession rutschen und die Finanzmarktakteure nicht sehen, wie diese sich wieder daraus befreien könnten.

Eigenkapitalnöte der Banken
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37 Kommentare zu "Billionenkredit der EZB: Draghis Geldspritze wirkt nicht"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Bemerkenswert mit welchen frech- dämlichen Floskeln Typen wie Draghi, Junckers, Merkel, Schäuble und andere Polit- und Finanz-Verbrecher das Versagen ihrer verbrecherischen (Rettungs-) Aktionen nachträglich zu entschuldigen suchen:
    -wir haben gehofft,
    -wir haben geglaubt,
    wir hatten Angst, daß--// (Schäuble vorm BVerG),
    -etc.
    So viele "hoffende gläubige Fachidioten", die aus Angst unfähig sind realistisch zu Denken und logisch zu handeln kann kein System und keine Wirtschaft verkraften!

  • Ja, die ganze Handlungsweise ist gehirn- und planlos.

    An den Baucontainen der Bauträger kann jeder nachlesen, nachsehen was los ist.

    Am vorletzten Wochenende ging im Rhein-Main-Gebiet erstmals eine konkrete Wohnanlage in den Verkauf. Gleich an diesem Tag drückten sich ca. 30 Käufer am Schreibtisch des Verkäufers und außen war bereits eine Liste mit den bereits verkauften Wohnungen aufgehängt.

    Die Bürger haben das Vertrauen in die Politik der EZB und letztlich in die Politik der Regierung verloren. Immer wieder wird man an das Interview und die Analyse (Das endet mit dem großen Knall) von Ludwig Poullain in dieser Zeitung erinnert.
    http://www.handelsblatt.com/unternehmen/banken/ludwig-poullain-das-endet-mit-dem-grossen-knall/4590890.html

  • Diese Theorien sind nicht an der Finanzmarktkrise gescheitert, sie haben sie ausgelöst bzw. überhaupt erst ermöglicht. Eigentlich weiß das seit dem Scheitern des LTCM jeder. Nur nicht die Elite, weil Elite heißt übersetzt: Blöd! Schon während des Scheiterns des LTCM haben die Theorien zweier Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaften (Myron Samuel Scholes und Robert C. Merton) bewiesen, dass das so ist. Wobei diese beiden ehrenwerten, pardon, geehrten Herren auch blöditär sind.

  • Als ob Draghi je vorgehabt hätte, das Geld aufgrund der Weiterleitung an die Realwirtschaft an die Bankster zu verteilen: Draculas Blut in fremde Adern sozusagen. Zum Glück führt sein Scheitern, wie das Scheitern der gesamten Nicht-Elite, die die gleich verblödenden Schulen besucht hat und deswegen gleich blöd ist, zum Scheitern des ganzen Marktes. Sowieso unglaublich, wie lange die Märkte diese Scheiße (bitte nicht rausschneiden, steht auch im Duden und steckt in jedem Darm!) schon überleben. Noch dazu haben wir solchen Typen, nein, nicht Eliten, Typen, mit Verabschiedung deren Verträge Straffreiheit zugesichert. Okay, Lüge, ich bin's ja nicht gewesen, die dort, die waren es, Merkel, Faymann und Co., die gesamte Nichtelite sozusagen. Diese absolute Abschaumelite, die aufgrund ihrer Fehler solche Blogs kontrollieren müssen, weil sie genau wissen, was sie getan haben, nämlich Geschäfte gemacht und erlaubt, die ihnen auf den Kopf fallen werden. Bin sowieso für rückbezügliche Bestrafung derer, die schon bald die Völker beschissen haben werden. Für die absolute, totale Bestrafung – Knast für den Rest des Lebens! Ohne Chance zur Wiederkehr. Wir müssen alle überprüfen lassen, die hohe Ämter gehabt haben, sollte es durch deren Eskapaden zu größeren Ausschreitungen bzw. Kriegen kommen. Im zweiten Fall kann ich den Soldaten und der solchen Typen Befehlen horchenden Polizisten nur empfehlen: Sucht die Fehler nicht im Volk, nicht in anderen Völkern, sucht sie bei euren Dienstgebern!

  • Hinter dem Himmel kommt die Sonne, lieber Icarus...

  • Sie haben vollkommen Recht, wenn man Banken/Fonds/Versicherungen/Pensionskassen/Konzerne/Holdings/Reiche nicht ausfällen lässt, dann ist die Masse doppelt der Depp. Kapitalismus braucht (große) Schuldenausfälle, da ansonsten die Einkommens- und Vermögensverteilung zu schief wird, die Motivation der Armen "nach dem Glück zu streben" versiegt, und das System kollabiert. Mal gucken wie das Echtzeitexperiment weitergeht...

  • Solange eine Bank ihre Zahlen nicht im Griff hat (ausstehender Abschreibungsbedarf, höhere Eigenkapitalquoten, etc.), solange geht das Geld in die Bankbilanz. Erst wenn "skin" wieder da ist, können wieder riskantere Geschäfte (wie die Unternehmensfinanzierung) getätigt werden.

  • Die Aussagen des Herrn Draghi hören sich ziemlich naiv an. Ich meine, dass er meinte durch QE "direkt" der Unternehmensfinanzierung zu dienen, und sonst nichts. So kam es mir heute morgen beim Zeitungslesen vor. Ich gab ja Prioritäten bei einer Bank:
    (1) Allgemein: Die alten Abschreibungen in der Rezession auf die Reihe bekommen, ohne dabei sich komplett platt zu machen
    (2) Speziell: Hat die EZB mal mit den Kollegen vom Basel Komittee geredet oder den von der EBA die in dieser Phase die Eigenkapitalquoten puschen (auf Befehl von Finanzmarktlegastheniker wie diesen Schäuble die den dicken Max spielen wollen). Natürlich ist das Zentralbankgeld super hilfreich um die EK-Quoten zu erhöhen, z.B. Schulden günstig rückkaufen, Free-Lunch Zinsspread mitnehmen, etc. Was denn sonst Herr Draghi?
    (3) Speziell: Herr Draghi, die nationalen Haushalte machen Schulden, Schulden, die keiner wirklich haben will. Und natürlich benutzen Banken das Zentralbankgeld, um der Fiskalpolitik entgegen zukommen, insbesondere wenn diese Bilanzpositionen Null Risikogewicht haben. So ist der Deal (Finanziere Fiskalutopien gegen TBTF-Status/Insolvenzschutz).

    Und wenn dann in ein, zwei Jahren die Eigenkapitalausstattung den Wünschen der Politik genügt, erst dann kann QE die Unternehmensfinanzierung puschen. Ich denke, dass Draghi weiß, dass seine Aussage Quatsch ist. Ich frage mich nur warum er so einen Quatsch erzählt. Will er sich bei den Vertretern von Nicht-Banken beliebt machen. Oder will er durch die Blume sagen, dass Banken anstatt Nullzins-Bunds lieber Unternehemnskredite vergeben sollen?

  • Fortlaufende Inhaltsangabe auf Deutsch bei unsren schweizer Nachbarn unter:


    http://bazonline.ch/ausland/europa/Sarkozy-korrigiert-Hollande/story/22789319

  • Es ist nie genug Geld da, um ausstehende Schulden zu begleichen, weil alles Geld in Form von Krediten durch die Geschäftsbanken geschöpft wird, und diese nur die Kreditsumme schöpfen, aber nie die bis zur Rückzahlung des Kredits fälligen Zinsen.

    Der Staat kommt deshalb – wie alle – immer mit mehr Geld aus, aber nie mit weniger. Jeder Schuldner benötigt immer mehr Geld, das er jemand anderem abjagen muss, um die nicht mitkreierten Zinsen aufzubringen. Zinsen erfordern deshalb immer neue und weitere Kredite:

    Geld dient der Hochfinanz nur der Machtausübung, und wird über Wohlstandsextrahierung aus den Massen wieder eingesammelt. Dazu dienen das Spielkasino der Börsen und das Steuersystem des Gesetzgebers.

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