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Blockchain Die nächste Revolution an der Wall Street

Etablierte US-Banken haben das Prinzip hinter der Cyberwährung Bitcoin für sich entdeckt. Die Technik „Blockchain“ lässt sich vielfältig einsetzen. Das Konzept könnte die gesamte Branche umwälzen.
23.09.2015 - 08:47 Uhr
Die Börse testet die Technik „Blockchain“ in einem Marktsegment. Quelle: AFP
Nasdaq in New York

Die Börse testet die Technik „Blockchain“ in einem Marktsegment.

(Foto: AFP)

New York Eine in der Öffentlichkeit weitgehend unbekannte Institution, die Depository Trust and Clearing Corporation (DTCC) in New York, hat im vergangenen Jahr Geschäfte mit Aktien, Anleihen und Derivaten im Wert von gigantischen 1,6 Billiarden Dollar abgewickelt. Wichtigste Aufgabe der DTCC ist es, Wertpapiergeschäfte sicher abzuwickeln. Wie wäre es, wenn sich diese Aufgabe mit einer neuen Technik praktisch ohne Zeitverzögerung und zu minimalen Kosten bewältigen ließe?
Ein neues Konzept, das unter dem Namen „Blockchain“ läuft, könnte diese Revolution in der Finanzbranche möglich machen.

Blythe Masters, seit Jahrzehnten eine prominente Figur an der Wall Street, sagt: „Als ich mich das erste Mal mit dem Thema Blockchain beschäftigt habe, war ich überrascht, wie viele Probleme sich damit lösen lassen, die der Finanzbranche eine Menge Ärger bereiten.“ Und neun internationale Banken wie JP Morgan, Goldman Sachs und UBS, darunter aber kein deutsches Haus, wollen künftig gemeinsam mit dem New Yorker Start-up R3CEV technische Standards für die Nutzung dieser Technik erarbeiten.

Das sind die Top-Investmentbanken der Welt
Platz 15: Mizuho Financial Group
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Die japanische Mizuho Financial Group landet mit Einnahmen von 584 Millionen Dollar im ersten Halbjahr 2015 auf dem 15. Platz nach Informationen des Finanzdatenanbieters Thomson Reuters.

Die Bank ist eine der 28 Großbanken, die vom Financial Stability Board (FSB) als „systemically important financial institution“ (systemisch bedeutsames Finanzinstitut) eingestuft wurden. Im Anleihengeschäft nahm die Bank allein 212 Millionen Dollar ein, 190 Millionen im Kreditgeschäft.

(Foto: Reuters)
Platz 14: Jefferies
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Die US-amerikansiche Investmentbank Jefferies nahm im ersten Halbjahr 2015 insgesamt 647 Millionen Dollar ein. Besonders erfolgreich war man hier mit Aktien: Allein 206 Millionen Dollar wurden damit eingenommen. Der Hauptsitz befindet sich in New York.

Platz 13: BNP Paribas
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704 Millionen Dollar nahm BNP Paribas im ersten Halbjahr 2015 ein. Den größten Batzen davon generierte die französische Geschäftsbank im Anleihengeschäft: Alleine hier lagen die Erträge bei 333 Millionen Dollar.

(Foto: ap)
Platz 12: UBS
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Die Schweizer UBS nahm im ersten Halbjahr 2015 937 Millionen Dollar an Gebühren im Investmentbanking ein. Alleine 408 Millionen Dollar davon stammen aus Aktiengeschäften. 251 Millionen wurden mit M&A-Beratungen erzielt. UBS zählt zu den weltweit größten Vermögensverwaltern.

(Foto: ap)
Platz 11: HSBC
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Auf Platz elf folgt HSBC mit Erträgen von 949 Millionen Dollar. Der größte Anteil davon stammt aus Anleihe-Geschäften: 426 Millionen Euro wurden so generiert. Mit Krediten wurden 261 Millionen Euro eingenommen.

(Foto: Reuters)
Platz 10: RBC
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Die Royal Bank of Canada (RBC) nahm 1,081 Milliarden Dollar ein. 348 Millionen davon wurden mit Anleihen erzielt, 276 Millionen Dollar mit Krediten.

(Foto: Reuters)
Platz 9: Wells Fargo
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Wells Fargo nahm 1,2 Milliarden Dollar ein. 505 Millionen davon stammen aus Anleihe-Geschäften, 347 Millionen wurden mit Krediten erzielt. In diesem Bereich liegt die Bank mit Sitz in San Francisco weltweit auf Platz fünf.

(Foto: Reuters)

Masters ist seit dem Frühjahr Chefin der Firma Digital Asset Holdings, die Abwicklungsaufgaben mit „Technik des 21. Jahrhunderts“ verbessern will. Sie zählt die Probleme der Finanzbranche auf: Druck auf die Margen, steigende Kosten, immer höhere Kapitalanforderungen. Techniken, die unter dem Schlagwort „Blockchain“ laufen, können die Kosten radikal senken, die Abwicklung sehr viel schneller machen und so die Anforderungen ans Kapital wieder senken.

Die Blockchain ist der Kern der Technik, über die die Cyberwährung Bitcoins läuft. Sie ist aber auch für viele andere Zwecke einsetzbar, bei denen es um den Transfer und die Speicherung von Werten geht. Daneben gibt es ähnliche Konzepte, etwa das Ripple-Protokoll. All das läuft unter dem Schlagwort „Internet der Werte“ und dürfte die Finanzbranche stark verändern. Jon Downing von Visa sagt: „Das ist wie beim Internet – nach und nach werden die Unternehmen die Blockchain für immer mehr Anwendungen nutzen.“

Seit rund einem Jahr haben sich die Diskussionen über den Einsatz dieser Technik dramatisch verändert. Anfangs stieß sie bei gestandenen Bankern eher auf Skepsis. Inzwischen experimentieren fast alle großen Geldhäuser damit, wie Julio Faura von der spanischen Bank Santander sagt. Auch für Versicherer ist das Thema interessant: Das Start-up Tieron hat ein Verfahren entwickelt, mit dem Schäden per Blockchain bearbeitet werden.

Houman Shadab, Experte von der New York Law School, geht davon aus, dass in drei Jahren schon zehn bis 20 Prozent in Bereichen wie der Wertpapierabwicklung über die neue Technik laufen könnten. Brad Peterson von der Nasdaq glaubt, dass eine „Handvoll“ Wertpapiere schon bald so gehandhabt wird. Sein Unternehmen, der zweite große Börsenbetreiber in New York, hat bereits angekündigt, Blockchain-Technik für ihren „Private Market“ einzusetzen, in dem Aktien von nicht an der Börse notierten Unternehmen gehandelt werden.

Aufseher sehen Vorteile der neuen Technik
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